Sonntag, Dezember 18, 2011

534

Ein Keks später wirds bunt

Wohlwollend, unter den Pullovern ein anderes Klima. Wer hätte nicht gerne mal gegen den Strich gestrickt, oder wissen wollen was gewesen wäre wenn man nicht sein hätte müssen wie. Eure Gewesenheit, hier, bitte treten Sie ein! Und dann mit ganzem Stiefelschwung ab in die Schaufensterfront, volle Kanne, da fällt mir ein, der Garten, nun ja, ein andermal. Kommen wir zum Thema, also zurück, das Eintreten von Schaufenstern voller Pullovers oder auch nur Pulloversgesichtern, pupperlartig aneinandergestellt wie Zielkörper. Täuschkörper. Tauschkörper. Wechselsegment. Glasbaustein. Sehen und Versehen werden. Hallo Familie. Bin wieder bis ins u...ferlose versandet, also bis ins Q...uarz zerflossen. Habe aber weiterhin das Ziel, also unser Ziel vor Augen. Kunststück, nein, Kunststoff, mitten auf der Brille. Man kann es ja sehen. Hört man nicht auch mein heimliches Sehen? Ach so, der Sinneswandel. Macht schon was mit, das gemeingewöhnliche man, das. Wenn man als man in die Welt kommt, ist man gleich da wo man eigentlicht nicht hinwill, mitten in aller Munde, abgedunkelt im schummrigen Rotlichtviertel zwischen Zahnspangen, Gebissbrücken, taumelnden Zungenbeinen, schmatzenden Gaumenhöhlen, schnalzenden Zäpfchen, man tut oder man tut nicht, oder gerade doch, weil man es nicht besser weiß, oder eben doch, schon immer. Armes man. Wenn man dann abhaut, ist es auch wieder nicht recht. Wer soll denn jetzt stellvertretern? Wer? Du? ICH? Das macht Du nicht. Das macht ich nicht. Wie hört sich das denn an? Also, man, komm jetzt wieder zurück, dann gibts was. Ab und zu ein zusätzliches n, oder vielleicht auch ein -delförmiges Augenpaar, obendrein. Wie wärs? Man??!?

Sonntag, Dezember 04, 2011

533

So spät kommt mir nichts mehr in den Kopf

Sonntagsgebet mit Kreuzottern, Querpeitschen, ein Stecken vor der Haustür, ein Kreiseln in bewohnten Zimmern, als Bürger kann auch im Verzirkelten sein Glück finden (wenn wer sucht?), und so drehen wir uns ein in die windgeschlüpfte Brut frischer Gedanken und denken uns rund und schön und wie die Welt so wäre wenn nicht mehr so böse und abgenutzt von den alten Männern, und manchmal hat man dann schnell die Erlösung, das Erlebnis Große Heiterkeit, und dann auch wieder nicht, eher eine Kleine Traurigkeit, was aber auch nicht schlimm ist, nur weiter, es ist ein wenig schade um die vielen Kreisläufer unter den Gedanken, die eigentlich nur das Weite suchten aber die Leine nicht fanden oder die Schleife, an der man sie gebunden hat, damit sie dem Orbit nicht entkommen, der Wahnbahn des kleinen Planeten aus Nichts und Nichtigkeit, auf dem wir alle hin und wieder hin und wieder her auf einen Moment vorbeikommen und dann geschraubte Hälse bekommen beim Hinterherschauen nach den vielen kreislaufenden Gedanken, weshalb wir lieber wieder abspringen wollen vom kleinen Planeten aus Nichts und Nichtigkeit, und manchmal gelingt das auch bald, so wie jetzt.

Sonntag, September 18, 2011

532

WHITE SKINGRIN PROREKTOR

Was wäre wenn, ohne aber. Es wäre mir gleich, also eben, was kommt wird auch gehen, kann es zumindest, niederstens meistenstens, möchtegernstens (lieb haben, meistbiedernde eingeschlossen). Schlüsselkinder tragen keine kleinen Steine um den Hals, verringte Augen schon. Frist verfressen, Strich gemahnmalt, Kreidewölfe überall, Brut braut halt gern. Schrecklisch, diesche Falschucht. Kanaanamnesisch, aus krachender Gewohnheit, aus brüllend lauer Gewesheit, aus schreiend bunt fremdentfalteter Selbstberechtigkeit, nie hätten wir auch nur eine Drachme, also Helmkopf, mitten im See, tiefer will keiner mehr wissen, heutzutägig, also dann lieber gleich so, Brunnenstraße, nein Kressenweg, nein Liliane, bleiches DingSchlingen, nein die will auch wieder keiner, geflanschtes Totenbewächs, Franz ganz stumpf vor Glück, ganz armabgebunden, so hat manns gelernt im Kreis, ES ist SS, und wie sie vor Freude fielen, brüllend im Vorglück, Sturzgeburt vor rotem Kreuz, Vater sein das ist mehr, soviel mehr, auswendisch, nein, hauswändisch zernetzt, solange das Geld hält, gleich kommt es wieder, das GEILE GELD kommt gleich wieder, grünes Spritzgedeck auf MutterBeimerButters Wohlfahrtstisch, wir beissen uns nicht die Backe, die halten wir hin, mitten ins Gefresse, meinetwegen erstmal, die Meschpoke, soll doch ausziehen, soll sich doch rauszerren aus der pisswarmen Brühe, Wurstwasser, Abraham, ja was denn noch, man kann es nicht jedem, NIE! und Recht geht gar nicht, wir sind MenschenTiere, vor allem die, und die RUSSEN, hat man doch gesehen, hat man doch gewusst, weiss man doch, ausgespuckt, an jeder Ecke kann man das lesen, mitten ins Gesicht, HEUTE noch! Doch! Die kommen wieder!

(später der specht, inhouse kopfseitig, lastenausgleich, das haben wir gleich, halten Sie still, steil, steril, sternfahrt, eine singschöner als die andere, junges rocksausen, augensaugen, warum nicht, warum nicht wir, wer da nichts sieht hat bloß die FASSUNG VERLORN!)

Mittwoch, September 14, 2011

531

Tafelmesser (ist ja gut jetzt)

Obst soll gut sein, diese Zeit, Obstzeit ist Hochzeit, das sagte man so früher. Jetzt ist mehr Steinzeit. Da ist noch was drin! Da muss noch was DRIN sein. Seinte gewesen. Und der sturmblaue Dunkelmann breitet seine sturmblauen Dunkelmann-Flügelenden weit, weit auseinander, man sieht das Haken nicht mehr, das Stumpfen und Reissen am Ende der sturmblauen Wand, und das ist auch Absicht. Seinte gewesen. Unter Fluren liegt manchmal etwas vergraben, was man nicht sehen soll auf den ersten Blick, vernagelt und verschraubt, bedeckt mit Dielen und Verschlägen, heimlich zuunterst, tagsein und aus überschritten und bewandert, jedoch unbekanntermaßen, unwissenderweiss, nun aber kommt die Aufbruchstimmung zu ihrem Gerächt. Die große Stange rausgeholt, und dann: BRECHT, und BRCHT, und BRCH. Und aus. Offenbarung erster Akt, Staub tief, zuerst und zuunterst. Materie. Material. Maternist. Wo Mutter noch muttern durfte, da hängen sie, die Fäden aus den Mäulern. Liebe Mütters, Schlagzahl, Kernstück, Hofeisen. In Ketten gelegt, und dann Sprunghaft. Sippenschweine. Ich hatte doch wieder nur wider die Natur, und heimlich und verhohlen, löchernd, ausgezogen bis auf die Kernsaite, und da war da wieder der Nachtblick des Nichts, der Ungeist des Nachlebens, ein unversöhnliches Abbeben einer Halbtat, nicht getan aber geschehen lassen, vergebens, vergessens, verseint. Verschienen.

Mir ist die Wahrheit verschienen, totaler Glanz, lichtklaffendes Augengehöhle, Starrblitz, Feuerriss. Die Wahnheit verglühte auch die letzte Sandburg am schalltoten Meer, und weniger war wieder nicht, wieder nicht zu erwarten. Langes Zeichen. Langes Zeigen. Langes Bangen, kurzes Aufgebären, doch nicht auf dem Präsentierteller, fliegender Teppich, heiliger Stuhl! Kam dann einer und hat weggemacht, fußfrei für die Jungen Hohen Damen. Auf dass keine Lippenfäule den Edelschweinchen unter die Beine fährt. Küsst die Haut, gnädiger Teer. Route on Raute, Tier auf Dir, Tisch unterm Arsch und das Bein steckt tief, ja tief, die Zunge rauscht. Ich bin wider es. Ich kontraktiere, vermuskelnd, beschiedener Glanz. Die Sonne verstreift, nein, die Sonne kriegt sich wieder ein. Ein ganz dollen diesmal. Muss ja auch mal sein. Oder Seinte. Gewesen.

530

Arschfaltenzieher

An einem Sonntag im jauchbrühen Just hat Dir die Muse gekusst, die eine verschlampte mit den langen Fingern die sich Dir zuckergeil in die hintern Arschschichten senken, und es weitertreiben mit Dir und der Sprechigen Sprach bis Du bloß noch zuckst und ruckst und ablackst und Dich entschöpft auf dem nackerten Boden der REALITUR wälzt, mit verbreitem Kopf, und diesem mageren Stück Etwas, das Dich vergnügt beblinzelt und Dir dann erleichtert in die Hand scheisst, die wohlstandszerbissene. JA DAS, WENN MAN DIR VORHER ERZÄHLT HÄTTE!

(die oberen Ohren hätte man sich gestellt und mit Holz und Papier bestärkt, dass man nichts verhöre, und eine Leitung hätte man gelegt direkt hin zur Bitteren Konsequenz, und dahin hätte man sich trockenen Munds verzogen, aber ja, aber ganz. Aber geholfen hätte es nichts. Man ist halt nur, wie man kann. Und nicht, wie man nicht kann, aber soll. Haben ist da nichts, gar nichts, verdampt!)

Montag, September 12, 2011

529

(oder es)

holländergrau halt machen, holländergau, wagenbug, schwerweiss gebogen, strauchstation, blätterblitz, diebstange, kopfklammer, herzgrad, hutreise taubenfuss, meisenherz, bergtal talberg, unweg samstag und sonnenfinster begegnern, umarmig ummawann kerrlichichich sträuchern freitagsdrauf widerständlerbegehung, wiedern wieder,n wiedern nocheinmal, abgrenz und altglanz, verblutergerät, urblei, anschwarm baumtross, es liegt etwas fern in mir, es liegt etwas ruheloses bündel, es bin ich, aber das Meiste ist mir fremd.

...das Meiste bleibt mir freund und fremd...

(Hundsmensch, nasengepulter)

Montag, September 05, 2011

528

Kaffeten oder: Proleten-Trompeten

vergeb ich erstmal teilverrilltes bohnen wenn ich daselbst mitmir Duftschnaubern will und ist da nullst Kleinvieh da, hü Brauner, ho Schwarzer, schreckstarres Rehäugen, ihr Wegbereiter Tagbelichter, wieso wieso wiesoso, und warum plörrt hier allandersvieh lauthalsisch herum, buntrum krawalldumm, drum aussentier drum kopfspitzbewegerich, flirrwischiges plattenputzi (oh ja, da drüben das schwertfischirre Augenblocken der Kontrollatischen gehört dazu, die Spiesser und ihr DENKENTUM!!!) Dann frisch aber mundfreudenwisch verzückertich am Egomanertisch, nun aber, nunaberzu, softzisches Dampfgehufe, Samtsandsound monocrematischer Zungenaxel, die Krone, rettet die Krone! ist doch schon MUNDSCHÖN, halbelfenschlag, zunge schäumt vorgnaden, hirnschwindler und nochmal löffelstiletto kruxmix und dann spannferkel aus dem Dorf, schleunigstes Entweichertum, und Graszahl auf der Bitterweide, kuhschön wasserarme reichen, und nix finden weil nix da, weil nixda ausser immergrünes weiches Kopfkleesinken, mein willenleinenlos, die Niedersachertorten zerquatschen sich ganz hinten bis ins hirnste Hirn. Gänseklein. Bleibt so. Für gleich.

Mittwoch, August 31, 2011

527

Quark im Park

...und dann wiedergleichend (selbiger!) diese gesichtsentnervung dieser haßverplodderte dauerlaufwühlende Grobiyoungster, dieser Untersteinzeit Aasfrassvogel Habenichtdiegeringste, und seit wann waren die wahren Blindianer denn je Sonnenlecker oder Feuerknier, oder etwa Kesselficker, das gipsjaganich diese PitschePatschePuderklatsche, der liegt da flachst auf seinem Butterpolster, liest sich schwarz auf heiß wie Glutsbrüder rückenseifig aneinander, rissgerieben bis das krassgrüne Etwasdas ein Muster freilichtet, eine Verschnödung auf optimisstisch, mit kernverbrilltem Wissenschaf, aber wer unterländisch hier noch kurzrocken will oder magenfreundlichsein, der hat jetzt beschwerdefrei. Und erstmal nix zu wagen. Strauchdieb auf halb zwölf!

Sonntag, August 28, 2011

526

biber, oder: das gebisse etwas

einwärts, kopfstangen, ichichich, und es
wieder nur es
oder meisenherz, taubenfuss, hutreise, und es
wieder nur es
samstag und sonnenfinster, dienstgrad, und es
wieder nur es
urblut, tauchdieb, sträucherbegegnung, und es
wieder nur es

(ich muss hungrig sein, oder es)

525

27. März. Auf Teilbar. Aber nicht Teneriffa.

Dada ist Dada. Du bist Dada. Duda ist Dada bist Du. Dudada. Dadudu. Dudada ist da wo Dadudu. Me and the be. To be is me. Medada. Wedada. Thats true. Thats not true. Thats as true as the space between your teeth where once was a cloud. Dudada. Me Dada, you Dudu. Ich erstmal weg. chrch.

I believe you true.

blau. blau. blau. tauben. blau. tauben. blut. blau. blau tropft taubes blut. blaues tropfen. ausbluten. ausblauen. nächstes mal muttermal. letztes mal. blaublut. tropfstein. blaublut. hoffensschimmer. blaublaublau. blauglaubenblau. armes blut. spätgeboren. späterdran. blau. gib signal. gib schimmer. schlimmer finger. blauer plunder. blau ist hier. blau bleibt mir.

verwahren: hiermit verwahre ich mich in die kist. legokist. egoist. exozist. kummerkist. schematist. ganz ohne schatten gehts ja nicht. wer fragt da noch nach lux und lax. gesetzgebungsverfahren, aha. aber wohin? auf meinem sofa lümmeln sich die hintergedanken, alle übereinander, open source or die. da hat man doch gleich keine lust mehr auf was. auf was? irgendwie. mit knigge in die knie gehen. strumpf heisst absolutismus. mandelbrot. jungfer lass das klagen. ich bringe heute noch eine andere nach haus, aber welches weiss ich nicht.

Donnerstag, August 18, 2011

524

britzbratz

aber auchso aber eitschi nichts vorhergelernt, nichts ausser. wegzaunen, abfrieden, zukriegen. verschieden ist (noch) nichts (grealiter). außer mann tut es. ausser mann kriegt muth (messertraum). ausser mann beisich, oder seitlich. seitenschwärmer. mitleider auf weissem bein, hornig und und so ein wenig am riss. abbiss. nur dass die der diadem (lichtblei-bleilicht), spurengrab, verletzte zungen auf schrift, kugelrot, vervielzweckte verbuntung unterglut, nur zu, nur zu, nur zu welchem schwanenkopf (altfarben oder vielsagend schwarzfüßig), aber geheim ist auch schön! bumm peitschi, bumm peitschi, dumm dumm.

Montag, August 15, 2011

523

Verzeihung, sind Sie auch so müde?

Ja, schüttle einen Liebling. Ja, lass Wasser in die Gruben. Ja, bring das Boot zum Schaudern, ja, mach dass es was weiches wird. Ja. Ja. Ja. Unbedingtes Angleichen Wange an Wange, verschmelzen nennt man das, wenn die Zähne nur hautnah voneinander weg sich reiben, Hautilus, nein Nautilus, mein Seepferd mit dem spitzen Horn, dem Spitzenhorn, ein wildes Schäumen im vulkanschwarzen Strand. Wasser und Sand. Das zischt. Das platzt wie Blasen in der Sodafabrik, wie Träume in der Business-Maschine. Ruhe sanft, mein Prinz. Die Anderen sind schon weiter. Oben oder unten, links oder rechts, vorn oder hinten, ist doch egal. Rumba Animala. Himalaya. Karneval. Ernesto Karneval. Frühraucher und Kettenbriefschreiber. Wahner und Warner (Bros!). Lieber Kerl. Als Strippenzieher. Obwohl - die Straße ruft auch schon lange nicht mehr so wie Wanne dazumal, zugemacht, das Ding. Also ich. Dann rufe ich - die Straßen dieser Welt! Antwortet mir! Jetzt, da ich warte! Echomyriaden später, ein Wort, eine ergebene Erkenntnis. Der Wert von Donner liegt im Hall, nicht im Knall. Oder von Fall zu Fall. Egal. Wir bleiben wo wir sind. Und kleben weiter die Plakate. Wie Plakate. RocknRoll, aber Felsenfest!

Mittwoch, Juli 27, 2011

522

Wir auch, aber sowas von vielleicht

Vergessen wir nicht was dazwischen war. Und inzwischen. Was inzwischen geschah: nichts. Oder nicht viel. Was allerdings niemand davon abgehalten hätte, sich zu entblößen, Verzeihung: entblöden. Wo da allerdings wieder der Unterschied sein soll, so klein, man weiss es nicht. Noch nicht. Oder wieder, wieder nicht. Schon wieder nicht. Schon wieder alles vergessen. Die Teller sind noch ganz feucht von den Zungen. Die Ränder bleiben trocken, wegen den Augen. Trockenen Auges sind wir dann irgendwann am anderen Ufer angekommen, an unserem Anlegeplatz, nur für Anlieger, Außenseiter drehen sich beim Schlafen einfach um. Schon sind sie dabei! Dabei wäre alles so einfach gewesen. Von wegen Umlegen. Von mir aus auch das. Nur an die Decke denken. Wir denken uns einfach eine Decke. So einfach ist das. Nasen spitzen, Ohren pudern, und dann aber Sakristei! Heihei!

Donnerstag, Juli 21, 2011

521

Schlimmer ist gar nichts

Da war was. Was war das? Heinz der unerschrockene Strippenzieher sitzt mitten im Zimmer und zieht unerschrocken Strippen. Heinz, sagt seine Unerschrockene-Strippenzieher-Mutter, Heinz geh hinaus und zieh nicht immer unerschrocken Strippen hier herin! Die Sonne scheint! Aber Heinz der unerschrockene Strippenzieher zieht weiter unverdrossen unerschrocken die Strippen, die ihm Hans, der noch unerschrockenere Strippenzieher und Vater von Heinz dem unerschrockenenen Strippenzieher unlängst vermacht hat. Heinz, hatte Hans der noch unerschrockenere Strippenzieher zu Heinz dem unerschrockenen Strippenzieher gesagt, Heinz, mein Sohn, diese Strippen werden eines Tages ganz und gar Dein sein, und wenn Du wie ich tagein tagaus unerschrocken Strippen ziehst wirst Du auch wie ich ein noch unerschrockener Strippenzieher werden. Und wer weiß, eines Tages wirst Du vielleicht ein noch viel mehr unerschrockener Strippenzieher werden, wie Dein Großvater einer war. Heinz hörte seinem noch unerschrockeneren Strippenzieher-Vater aufmerksam zu und versuchte sich an den noch viel mehr unerschrockenen Strippenzieher-Großvater zu erinnern, dessen Name ihm partout nicht mehr einfallen wollte. Selbst als Heinz nach einigem Zögern anfing unerschrocken strippenziehend in die großen Fußstapfen seines noch unerschrockener strippenziehenden Vaters zu treten und dabei die noch größeren Fußstapfen seines noch viel mehr unerschrockener strippenziehenden Großvaters vor Augen hatte, kam ihm dessen Name einfach nicht in den Sinn. Kein Wunder, murmelte Hans der noch unerschrockenere Strippenzieher in seinen väterlichen Bart. Kein Wunder, dachte auch Heinz, während er anfing weiter unerschrocken Strippen zu ziehen. Ein Wunder, dachte schließlich die Unerschrockene-Strippenzieher-Mutter, die wieder damit beschäftigt war die überall im Haus herumliegenden Strippen aufzusammeln und auf große Strippenzieherspindeln aufzuziehen. Nur lose rollen, auf keinen Fall ziehen! hatte ihr seinerzeit der noch viel mehr unerschrocken strippenziehende Großvater zugeraunt, bevor er ohne seinen Namen oder etwas Verwertbares oder gar Essbares zu hinterlassen über die stumpf kauernden Berge verschwand, während er unermüdlich die noch viel mehr unerschrocken gezogenen Strippen hinter sich herzog und ansonsten keinen Gedanken mehr an seine zum unerschrockenen Strippenziehen verdammte Brut verschwendete. Ein Wunder, denkt also die Unerschrockene-Strippenzieher-Mutter weiter während ihrer täglichen Tour durch das völlig verstrippte Gestrüpp rings um die Strippenzieher-Hütte, ein Wunder dass der Junge seinen eigenen Namen noch nicht vergessen hat, vor lauter unerschrockenem Strippenziehen. Sie seufzt schwer und hängt sich behutsam in die Vormittags-Strippen, die jetzt am Nachmittag von ihrem weiter unerschrocken strippenziehenden Sohn nicht weiter beachtet wurden. Morgen, denkt sie still in sich hinein, morgen werden sie sich erinnern. Versonnen knüpft die Unerschrockene-Strippenzieher-Mutter ein paar Strippen zu einem schönen Strick mit noch viel schönerem Henkersknoten zusammen und lehnt sich zufrieden zurück. Morgen werden sie hängen. Schnurstracks. Und gar nicht fadenscheinig.

Montag, Januar 10, 2011

520

Von wegen Norwegen


(Vorbau: Es gibt einfach keinen Grund sich dieFüße abzulaufen. Man steht sich dann nur wieder selbst im Weg. Ich dachte. Du denkst. Ars nulla metalla magica. Benvenuto.)

Es stand geschrieben. Also fest, also Felsen, also schrittweise zurück in den grauen Stein, in das Grauen, in die abgründigen Nichtfarben des Dichterlebens, nachtweise, nichtfalternd. Wellenfugend. Im schlimmsten, ja Fall, ist es auch nur ein Dämmern, oder Dümmern, man macht sich zurecht. Macht sich zurecht keine Gedanken mehr. Wozu soll das Gut sein, ohne Pferde. Hank the Banjoman weiß Bescheid. Früh genug auf das richtige setzen, da kommt was rüber. Und bleibt nichts hängen, ist die Hose ganz! Auch nicht so schlecht, oder? Hank zieht zufrieden an seinem kleinen Finger, den jeder für einen Pfeifenstummel hält, so schwarz ist der, so tiefenscharfschwarz! Und dabei ist er ihm bloß abgefallen, in der letzten kalten Nacht vor der letzten großen Krise, an den sich keiner mehr so recht erinnern mag. Die Liebe, sagt Hank noch fingerzutzelnd, die Liebe hat auch keine Farbe. Und die Revolution hat gar keine Kinder. Sagts wieder und verabschiedet sich unter Banjogeklimper in die Berge. Die hier auch nur Hügel sind, oder Verhebungen. Immer die gleiche Leier denkt sich der unvoreingenommene Zuhörer und nimmt das Gras aus den Ohren. Immer die gleiche Leier, schreit es auch aus den umliegenden Häusern und Hütten. Immer die gleiche Leier! Immer die!

Besser so als gar nicht. Nur krumm wirds eine Lanke, und ohne Brot schmiert man sich das Fett halt in die Haare. Hält sowieso länger, und man kann unglaublich viel Moos machen damit. Naja, muss man nur die Skrupel loswerden, am besten verkaufen. Gleich gehts los, zwei Kilo allerfeinste Skrupel, frisch abgehangen, kaum gebraucht, also wie neu aus der Moralistenecke. Wer hat nochmal, wer will noch nicht? Nehmen Sie, solange das Blut noch warm ist. Besser kann man sich auf den Winter nicht vorbereiten. Und was fürs Auge wirds auch!

Blau angelaufen kommt sie und drängelt sich, die Masse der Skrupellosen, immer mehr nach vorne an den Tresen. Man keucht, man schiebt, man zwängelt sich. Um dann festzustellen, dass der schnöde Haargeschmeidige gar nichts anzubieten hat. Der hat gar keine Skrupel, rufen alle empört. Nicht mehr, knurrt der skrupellose Gleitmittler zwischen den schmalen Lefzen hervor, bevor er einigen der größten Schreihälse dieselben bricht. Nicht mehr, murmelt auch Banjo-Hank auf seinem Gipfelsturm, den Sack voller knirschender Skrupel hinter sich auf dem Rücken. Nicht mehr lange, denkt sich Hank noch, und holt einen frischen Finger aus der Seitentasche. Nicht mehr lange.

(Abgesang: Mach Pipi. Mach Papa. Mach schnell. Am besten Mach 2. Oder auch 3. Aber pass auf. Wegen der Reibung. Luftröhren sind nicht nur Herrenhosen. Sagt man. Und denkt sich seinen Teil. Also mach Pipi. Und nicht PiPaPo.)


Betragen & Betrügen 2009

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