Freitag, August 29, 2008

467


Kunst!Jetzt!Live!Wieder!

In der weiterhin fabelhaften Agentur für Oberflächengestaltung "In Sack und Tüten" in der Hufeland Straße 23 in 10407 Berlin gibt es ab heute wieder eine Bildskulptur von HANZA live und 1:1 zu erleben!

Weia! (Konsul?)

Dienstag, August 26, 2008

466

Aus Schnüren ein Pfeil

Fühlen und fackeln und das Licht ist nicht und der Stab ist doch und der Atem stockt und greifen Sie auch manchmal ins Leere, als wäre da nichts und wieso fühlt man dann trotzdem was, warm und wann, wenn nicht dann nicht, aber diesseits ist alles nur eine Verzerrung, und wir und Du auch Du, ja glauben Sie und eine Straße weiter findet man doch ewas, Irrlichtern, abweisende Spiegel, haben Sie das Gesicht gesehen, ja glauben Sie, und dergestalt weitersuchend und darlegend und legendenbildend und verzeichnend und Freihand und Faustpfand und Wege ins Nichts und für alle und fürweg und vorneweg und eine kleine und Welle und Weile und dann wirddasschon und doch, es ist schön. Und so.




Apfellicht

Apfellicht

die im Schatten sicht man nicht

(kaum)

Sonntag, August 24, 2008

465

(Zeitsprung: Südhalbkugeln)


Gedanken

Scheiben

Fallen

464

Ein Aphorismus ist keine Rosinenschnecke (aporot!)

Konzept Eins: Sturmflut.
Konzept Zwei: Wahrscheinlichkeitsverlust
Konzept Drei: Eigentlich
Konzept Vier: Blattschneider
Konzept Fünf: Vergessene Zitate
Konzept Sechs: Kaffeefilter
Konzept Sieben: Goldabscheider

(Konzept acht und neun bis zehn: Brett für mein Kopf. Brett für mein Kopf. Wiesheu.)

463

Meisenfuß, oder: ich und mein Versengeld

Urräähh! schrie der Feind und stürmte die Markthalle, das Tanzbein schwingend. Urräähh! schrie der Feind wieder. Das Echo antwortete mit einem lauten Schubiduuh! Schubiduuh! Der Feind resignierte schnell, schraubte sein Tanzbein wieder an und setzte sich zu den anderen. Mal sehen, was kommt, dachte er, der Tag ist noch jung. Und bald ist Damenwahl. Die Luft vibrierte. Die Damen wackelten.

Freitag, August 22, 2008

462

Heu wagen, Gras leben!

Hatte die andere Seite nicht genug gesehen? Jedenfalls waren überall plötzlich Spiegel. Und wir geradewegs in die Irre, natürlich. Krummbiegel und Verwandschaft, was willst Du mehr erwarten. Amerikanisches Gebäck zwischen der Zähnen, aber die europäische Verfassung im Arsch. Da bleibt doch nur ein Trümmerhaufen!

(Später, beim heimeligen Heiligenschein auf den Dachterassen, da wogte das Thema noch ein letztesmal über die Ränder der Balustraden, bevor es, ein letztes Mal seufzend, in die Nacht verschwand. Die Kerzen flackerten. Die Herzen flatterten. Die Suppe wurde kalt.)

Montag, August 18, 2008

461


AbC - Art by Chance, Berlin, Bushaltestelle am Friedrichshain, Rückseite

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Raumrübe oder Kopf ab hier

Entgegen aller Erwartung: Spät geworden. Aber doch. Und ja, wir wollten eigentlich. Aber fremd bestimmt. Konnten so nur das eine, wieder. Gebt mir Salz. Gebt mehr Salz. Seepfeffer. Augenrot. Die Brille beim Schwimmen nicht zwischen die Zehen klemmen – das quirlt! Also rühren wir fleissig im Eingemachten, ob sich zwischen den Kirschen ein Stein, aber nein, aber nein, nur Zuckerzeiger weit und breit. Rot blüht sich die Zukunft die Freude aus, das waren Zeiten, das wären Zeichen geworden. Netzakrobaten. UND AM HORIZONT WIEDER DIESE SPINNEREI!

459

Tag im See

Bin über Wasser gegangen: Landflucht mit Fischmarder. Bin über Wasser gegangen: kopfunter Wolken, aber die Hoffnung hält. Bin über Wasser gegangen: Schiffschaukeln, bis die Frequenz stimmt (ein Lied!). Vorboot, Angstreiter. Bin über Wasser in den Sonnenuntergang auf einer einzigen Reflexion: Funkelwogen. Wellengleisser. Frachtfrucht: Freude.

Samstag, August 16, 2008

458

Mittelloser Künstler beim Betrachten einer Leberwurst

Boomp3.com

457

Apfelschnitz und Birnenkeil

Die erste Begleiterscheinung eines Kirchentagsbesuchers ist immer die Taschenlampe. Was soll er sonst in der Kirchennacht machen? Kerzen ausblasen lassen? Neinneinnein. Und mit Taschenschlampen hat das gar nichts zu tun. Dreimal nein heißt Katze auf den Schwanz getreten. Applaus. Abblasorchester. Das ist mir ganz egal. Und klar ist nirgendwo. Nitschewo. Um halb acht kommen die Anderen. Welche Anderen? Die gleichen, wie sonst auch. Dann sind das keine Anderen. Hunderte fragen, keiner fühlt sich angebrochen. Geben Sie acht, geben Sie neun. Nehmen Sie sich eine Bretzel. Auf gutem Weg ist gut geschissen. In Meißen haben Sie dieses Jahr das Ende der Salatschüssel ausgerufen. Hat aber nichts gebracht, eher was genommen. Überall liegen jetzt diese Blätter rum. Da ein grünes, da ein Lollo Rosso. Sogar auf einem Fahrrari hat man welche gesehen. Dabei passt da doch ein Stengel Rucola viel bessera.

Angesichts des Zustands der Welts (das Erbe!) sollte man auch wieder was Ernstes denken. Kaffeereklame zum Beispiel. Oder den Fritz, der sich hier immer breitmacht, wenns ihm daheim zu engnasig wird. Ja, auch Männer haben eine Botschaft. In Kirgisien, vermutlich. Saure Stutenmilch, bah. Könnte man sich zu Weihnachten auch Joghurt schenken. Ja, warum eigentlich nicht?


P.S.:

Liebe FrachtFreunde, heute und morgen ist wieder Sonntag.

Deshalb:

Verstört die Wasserhähne!

Verschont die Optiker!

Verunglimpft die Gelbkopfmeisen!

Verhaftet die Rutschbahnen!

Verzimmert die Alpen!

Verwässert den Quatsch!

Mittwoch, August 13, 2008

456

Nostra et Damus


Fallbeil

Faltbeil

Faltbeilstiel

Fallbeispiel:

Pizza auf Zeltdach

(Campen in Palermo ist mir ungeheuer)

455

Me, Killa


Boomp3.com

Dienstag, August 12, 2008

454

Wenn der Gulasch fliegt

Sprüht Funken, fällt Geist, und in meiner Lampe sind die Fäden schimmerlos (das warn Zeiten!) , nein, weiß nicht, nein gelb, aber auf keinen Fall grün. Die haben doch keine Ahnung. Ekeziel weiß das auch, ist ein guter Junge, der Ekeziel, wohnt im siebten Stock, wo das Haus nur vier Etagen hat, na jeder hat so seine Eigenheiten und Geheimheiten, nicht Gemeinheiten, wo wir schon mal dabei sind, unsere Gemeinschaft wünscht sich so sehr einen Großfernseher mit Panoramabildschirmwiese, wo Ente drauf zum Teich wackeln, so ganze Entenfamilien, mit den Küken, das wäre schön. Und dann zum Abendessen wieder Putenbrust, ganz zart geklopft bitte, sonst klebt das Gewürz so am Gaumen, Zahnfleischputen sagt mein Nebensitzer immer, aber der ist eigentlich schon tot, sagt Ekeziel, und der muss es wissen, der hat Beziehungen. Hatte ich auch. Eine. Oder zwei. Der Rest waren Bedrückungen, das waren Stempel, verdammt nochmal, die Farbe klebt mir heute noch in allen Ecken. Da ein Dreck und da ein Druck, machdoch hier, und warum, und warum nicht. Fehlfarben. Frostschutz keine Spur. Abwandlung, Abmahnung, Umleitung. Auszug, Bundeszentralkanister. Seifenschale. Da muss Stimmung rein! Ein ganzer Schwarm bunter Vögel, jetzt!

(Hätte nicht gedacht, dass sowas funktioniert. Gruß an Ekeziel.)

453

Neues Drama No. 15


(Verkäuferin)

Haben Sie noch einen Wunsch?

(Kunde)

Nein danke, ich bin wunschlos. Ich habe meine Wünsche abgelegt. Sie waren mir zu schwer. Ich habe Ihnen die Freiheit geschenkt. Ich bin glücklich, verstehen Sie! Wunschlos glücklich!

(Verkäuferin)

Der Feind! Der Feind!

(Sirenengeheul, das Rattern des Eisernen Vorhangs vor dem Schaufenster, durch ein Deckenklappe fallen GeheimeEliteKommandos zu Boden und verschwinden wieder durch eine Bodenklappe, Gas füllt den Raum, Verkäuferin und Kunde fallen sich in die Arme, küssen sich und sinken ohnmächtig zu Boden.)

452

Großer Topfkratzer

Hach ja, der Fisch. Der Fischköter nebenan kabeljault wieder zum Gottserbarmen, eine echte Seemannsbraut, von allen verlassen, nur die Winde in seinem Arsch halten das Vieh über der Schwelle. Und überhaupt, also kopfüber: Tier. Wo ist denn da der Berechtigungsschein, vor allem wenns ums Nützliche geht, ja? Ich kenne Nutzpflanzen und Wildpflanzen, und wenn Nutzpflanzen nicht Wildpflanzen sind, dann sind ja ergo und tergo Wildpflanzen unnutz, also Schädlingspflanzen, also weg damit. Zu gleichen Teilen das Ding mit dem Tier, wenn Nutztiere und Wildtiere, dann halt ebenso. Und wenn wir schon wo dabei sind, das elendste Tiere, Matsch Mensch, da wär doch auch ein Ding, von wegen Nutzmatsch und Nichtsnutz, ab in die Fabrik und die Haut zum Markt, das Fleisch taugt ja nicht mehr viel, aber die Knochen vielleicht. Man wird sehn.

451

Kleiner Kopfkratzer

(Gasbrand, ja Glasrand, voll das Fett weg, ganz dünn die Seite, da hat der Feind reingeschossen, ja Gewalt zahlt sich eben aus, und das klingt dann so: pflum. Und pflopp.)

Nichts ungewöhnlich. Ich habe heute am um Ihr und bei. Wer das liest, ist doof. Wer das nicht liest, wird bestraft. Nichtlieschen Müller ist verschwunden. Vielleicht den Bach hinunter. Die Drecksau. Meine Haut sieht schon viel besser aus seit dem. Ja die Kollagene, die kollaborierenden Gene, die kollabierende Sirene mitten drin, hat sich was mit Solidarität, kippen komplett aus der Kurve, die kennen nur sich, und dann erstmal gut. Danke, sagt meine Mutter und legt sich ins Grab. Nein, aufgefallen ist mir nichts, ich bin heute morgen ganz normal angelebt, mein Motor ist auch sofort angehüpft gekommen, wie nichts, wie sonst auch, wie wenig das ist hier um zu überleben. Na dann. Ich gehe ins Wasser ich werf mich vor den Zug ich nehme Tabletten, ihr werdet schon sehen, ihr werdet schon sehen. Untergräbt mir die Moral, sowas. Ein Tunnel durch meine Moral, das geht nicht. Sich durch den Griesbrei hindurchgrämen, das geht nicht. Sich einfach über alle Maßen, das geht auch nicht. Ich bin nicht. Ich war nicht. Ich wäre. Ich Ware.

Sonntag, August 10, 2008

450

Haarschnitt mit Man Ray // Haircut with Man Ray

(A visit at the Man Ray exhibition in Berlin (not to go), and a haircut after (good to go!))

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449

LaKritzel und LaCreme (Sonne auf Mitte, bitte!)

Sattelmüde wälzt sich Pierre sonnuntergängig den Abhang seiner Existenz hinab in Richtung Lebensabend, wo seine Abschnittsgefährtin schon die Messer wetzt. Hallo Vaseline, raunt er ihr ins schmutzige Pferdeohr, während sein Blut bereits den neuen Teppich ruiniert. Alter Schleimer, säuselt ihm Vaseline ins borstige Nasenhaar zurück und dreht versonnen den Dolch noch ein wenig links und rechts. Und ja, es ist an der Zeit, die Leine festzumachen, damit die noch schnittfeuchte Haut ihres Göttlichen sich im Abendrot verschrumpeln kann, aber ordentlich! Ruft Vaseline dem gefräßigen Zwielicht zu, das schon den Fuß auf der Schwelle hatte und nun nur widerwillig weiter das Weite sucht. Immer das gleiche, oder das selbe, oder etwas anderes. Man nimmt ja, was man kriegen kann, man muss nur entschlossen sein. Dann passt das schon.

448

Spähpanzer Bruno

Sieht aus wie nichts. Sieht aus restlosen Augen, lugt aus verschlitztem Traum in das was andere Morgen nennen, Ein-Kind-Gesellschaft, Ein-Weg-Nachbarschaft, ein Pfund gibt es nicht mehr, das heisst jetzt Globo. Na dann noch zwei Pfund Globo, bitte (Wg. Verständnislosigkeit gestrichen, ganz schwarz.) Das soll eine Zukunft sein? Haben Sie auch etwas in Plüsch, Organza und lauwarmer Scheiße? Nein? Oh. Es ist zu kalt für lauwarme Scheiße, ja, das sehe ich ein. Da muss ich wohl noch heimwärts und den Fernseher anmachen. Hallo, Du kleines nimmersattes Augenfresserchen, wie wärs denn mit uns beiden, schon was vor? Und schwups, schon rollt es darmwärts, das gute Gefühl von Kanalfreiheit und Apfelmus. Dafür hat sich Paris die Hacken abgelaufen und vergackern lassen von den drei Weibsen? Dafür hat man Troja den Hahn abgedreht undsoweiter? Ja, aber Holzpeferde verkaufen, Conny-Containerweise, ist nur Business, wenn ich Dich zuscheisse, nichts Persönliches. Das will ich hoffen!

(Konisches Weltbild, das Sie da haben, und wackelig dazu, das ist kein Zustand, wenn man alles auf den Kopf stellt, da fallen alle um, und dann, ja dann. Verzerren wir also nicht bloß den Umfang, sondern auch den Inhalt, dann stimmt das wieder. Stimmt so. Den Rest können Sie behalten, hallo! Wie, Sie wollen nicht? Kann ich mal den Geschäftsführer sprechen? Der ist gerade beim siebten Tag? Huch!)

447

Drehbuch für ein Schisma

Das Frühbeet im Sommer ist armer Chronismus. Keine Zeit passt da rein, das eckt in die Zukunft und zwickt die Vergangenheit. Krummer Beagle, Peter Briegel. Hans-Peter und Karl verlaufen sich im Wald und beschmieren das Haus des Waldaufsehers mit ihren dummen, dummen Sprüchen und albernen Tags. Was soll aus den beiden werden? Pilze, ruft das Publikum, macht Pilze aus Ihnen! Die schmecken gut und wachsen wieder! Einfach nur den Stiel abschneiden! Hans-Peter und Karl fallen in Ohnmacht. Als sie aufwachen, sind beide bis zum Bauch von Erde umgeben und der Regen trommelt Ihnen auf dem Kopf herum, auf dem komischen Hut mit der breiten Krempe. Still, zischt Hans-Peter, Ruhe jetzt, da kommt einer! Tatsächlich. Es werden zwei. Immer lauter knacken Schritte auf den Standort der beiden zu, Gewisper ist zu hören, Geraune hier und Flüstern da, dann ein Freudenschrei, ein angstvoller Laut, plötztliche Atemnot, und...

Der finstere Wald räuspert sich und schweigt.

446

Tierchen und Bläsierchen

Blüten hier, Blüten da, und Blüten dort. Mir schwant was. Aber was? Was kann mir ein Vogel mit viel Hals, schwarzer Augenbinde und ziemlich weißen langen Federn sagen? Er kann schwimmen, ok, er kann fliegen (und wie), aber Landen und Abheben? Fast pelikaneska, und der Schwan hat nicht einmal Tinte zum Versprühen auf die makellosen Dächer unter ihm, während er da oben sein Fleisch in Ordnung bringt und sozusagen majestätisch seine Kreise zieht. Das wirklich Schöne an Schwänen sind ja eigentlich ihre schwarzen Schühchen, ihre Flossensocken, die machen Sinn und was her. Hübsch anzuschauen. Und alles andere als gewöhnlich, wie bei anderem Federvieh, keine Spur von Rosa oder fleischfarben. Daran kann man es erkennen – der Schwan ist ein Stiefelkönig.

Das Schicksal des Deutschen Hausschweins: auf Fleisch gezüchtet, und eine Rippe mehr.Stressanfällig bis zum Gehtnichtmehr. Es Gehtnichtmehr. Es Legtsichhin. Mitten in die Scheiße. Grunzend, kackend, philosophierend. Ein Schwein zu sein, mit Perlen in den Ohren. Ja, das wär schon was. Und abends vergnügt an der überzähligen Rippe lutschend im Treiben der Welt schaukelnd den anderen Schweinen zuzugrunzen. Absolut. Absolution. Absinthativ. Ich nehme mir gleich eine Auszeit. Und klick.

Dienstag, August 05, 2008

445

Das Jauchzen aus der Werkzeugkiste

Ich vermisse Aufgeschlossenheit. Es fehlt mir die Tür. Es fehlt mir das Tier. Das Tier ist 2. Wahl. Das Tier ist erste Begegnung. Ich war auf Du und ich. Ich bin gerade in einer Bestandsaufnahme. Diagnose: Schrottwert. Heilige Mühe, überall. An den Wänden kleben Poster und die schmutzigen Gedanken von letzter Woche. Könnte man mal aufräumen. Oder auffrischen. Ein bunter Strauß frischer schmutziger Gedanken, bitteschön! Da freut sich Hausfrau, Mutter und fleißiges Lieschen. Waren nicht alle eines? Waren wir uns nicht alle eins? Besonders abends sind wir immer unter einem Licht gesessen, und aus den Köpfen tropfte warm das freundliche Bier.

444

Wundertüte, aber laut

Im Eigensafthaus grüßen heute die gut Behüteten. Haben die ein Ding auf dem Kopf, sagenhaft. Drin ist zwar nichts bis wenig, aber die brauchen auch den Raum, damit sich ihre paar Gedanken auf den Weg machen können. Und ein bisschen Geld kann man da ebenfalls gut stapeln, in der Ecke, irgendwo. Also im Eck nahe Irgendwo. Das Echo klingt dann immer besonders schön. Aber nur für die Eingeweihten. Und eingeweiht muss man sein, besser als ausgesegnet. Überdacht. Ja, wohlbehütet und überdacht kommen aus der gleichen Familie. Das ist dann dasselbe, auch wenn der Vielosoph etwas anderes sagt. Kümmern wir uns also um die Zwerge, wie es denen zusteht. Kleine Sache für die kleinen Leute, große Dinge für die Großen. Die andern wissen doch gar nicht, was das ist, die können doch gar nicht damit umgehen, diese andern!

P.S.: Hätten wir nicht so viele Zündhölzer, ich würde uns nicht für Revolutionäre halten.

P.S.S.: Was ist ein Zündholz?

P.S.S.S.: Was ist ein Revolutionär?

Auch das noch:

Vorsicht vor Professoren die Leopold heißen

Warum nicht gleich wenn alles und noch viel mehr

Das Glück ist ein Achterbusch (Neunernbahn)

443

Gehen und Vergehen

Damals im Wald. Sind wir stehengeblieben. Haben geschaut und gesehen. Haben gelacht und leise gebetet. Ist niemand beigekommen. War nur Wind da oben, und sperrige Engelsflügel. Dunkle Rabenengel. Später am Abend: der Vater zündet bedächtig seinen Schaukelstuhl an, damit die Familie besser sehen kann. Als das Licht die Zimmerdecke erreicht und der Rauch die haarigen Höhlen der Vaternase, merkt dieser, dass er völlig allein ist. Dann erinnert er sich wieder, dass er schon seit Jahren ohne Familie lebt. Eigentlich hatte er nie eine Familie gehabt. Eigentlich war er auch kein Vater. Eigentlich war er nicht mal ein Mensch. Kurz bevor der Schaukelstuhl mit einem letzten glühenden Knacken formlos die Welt verlässt, überquert ein zufrieden brummender Schwarzwaldbär die kleine Lichtung und stapft über das blutdurchtränkte Gras in den Restwald zurück. Sein Kopf wackelt, seine Arme schaukeln, hin und her. Hin und her.


Betragen & Betrügen 2009

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