Mittwoch, März 11, 2015

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Im Sand bleibt alles vakant

Die böse Schnur ist ein Seil ist eine Gerade ist ein Bremslicht im Regen ist eine Schleife am Mutterkuchen ist eine krumme Lanke. Die böse Schnur ist mit Gewicht kaum zu ertragen. Die böse Schnur kommt wie aus einem fremden Land und man kann nichts machen, gegen die böse Schnur. Sie aufwickeln vielleicht und wegsperren, oder umgehen, oder aussitzen. Oder man lässt sich die Haare schneiden wie ein Werwolf, oder wie ein Habindianer oder wie eine Tarantella. Egal, ob Tarantellas Haare haben oder nicht, der Wille zählt! Volkes Willi ist sein einziges Kapital. Oder auch nicht, was willi ich denn hier schon sagen. Und wie oder wer oder warum. Das hat alles keine B-Deutung, das ist viel com-pliziert und eigentlich nur vom Staatssekretär insgeheim zu ertragen und zu hinterfragen, aber der hat eigentlich keine Zeit so wie wir auch nie Zeit haben für das alles was wichtig wäre, und zu klein ist, um die bösen großen Zusammenhänge zu durchschauen. Durchhauen, durchschimmern, entscheiden, absoften, die Cremedelacreme muss es wissen, die hat alles im rechten Winkel zu uns gesetzt, die hat sich kreuz und quer und aber ab hier gibt es keine Rücksicht mehr, seit 15 Uhr wird zurückgewichen. Wir sind die Kümmerer mit den Kümmerstangen, und dem Kümmerbrot. Wir wissen was zählt und wo der Bartel den Most und der Adam den Apfel holt. Das ist mehr oder weniger alles. Für heute.

Dienstag, März 10, 2015

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In der Spur liegt ne Schnur

Kommt man um die Ecke, unverhofft, fliegen einem manchmal die Fetzen um die Ohren, oder es fetzen einen die Fliegen, je nachdem, welchen RISTORANTE man von hinten besucht. Rückseitig, abseitig, der Sud, der abgeschöpfte Schaum der Tage, der Abraum der Träume, was bleibt von der Nacht außer Oberwasser? Kunststück. Manche haben es schon immer besser gewusst und uns fürsorglich zur Ader gelassen, bloß nicht an die eigene Ader, die blutrünstige. WAS IST DAS ÜBERHAUPT FÜR EIN WORT? RÜNSTIG!? Hat da jemand den Translator gegessen und den letzten Röchler auf den Schipp gesetzt? Rünstig! Die rünstigen Rentner aus der Rünstergasse sind wieder unterwegs. VORSICHT! Vor tieffliegendem Geschmeiss und Gerotze! Überfahren hilft nichts, die haben Rollatoren aus Stahl, und manche haben Kriegserfahrung. Früher waren die auf Holzrädern unterwegs oder sind still zu Hause liegen geblieben. Vorbei! Jetzt lassen sie es an jeder Ecke krachen, aber richtig. Falsch hat eh keiner mehr im Programm. Falsch ist schon lange ausgeträumt, ausgeräumt aus dem Regal. Egal, Izmir egal, sie glänzt und glimmt weiter, die rote Schnur am Kartoffelsalat, und der ganze Brei wird schwefelgelb. Dein Kleid sieht heute übrigens wieder gut aus. Welche Soße?

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OLLE KOLLE
sein Tropfen war das Fass zum Überlaufen, auf dem heissen Stein


OLLE KOLLE

He Bürger!

Der Feind ist nah!


CHOR DER BÜRGER

Wir wissen nicht!

Wir rauschen nicht!

Wir waschen rein!


CHOR DER NABUCCANER

Fresse! Presse! Fresse!


OLLE KOLLE

He Bürger!

Der Feind ist da!


CHOR DER POLIZEI

Tatü Tatatn! Tatü Tatatn!


(Die versammelten Chöre stürzen sich auf OLLE KOLLE, werfen ihn zu Boden und wickeln ihn in eine Decke. Nur sein Kopf ragt noch heraus. Alle reden plötzlich durcheinander. Eine Fanfare tönt, dann ist Schluss. OLLE KOLLE dreht sich aus seiner Decke)


OLLE KOLLE

He Bürger!

Mein Feind meint uns!


(Die Bühne wird dunkel. Man hört Hufe klappern)

Sonntag, März 08, 2015

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Schlaftrunk im Knabenlicht

Markant und sowieso, genau, so wünscht man sich eine Signatur. Und den Menschen dahinter auch. Ist aber alles meist ein Gewische. Klar macht man sich die Kante, aber ist alles nur Bordstein, wo die Schwalben wohnen, und die Felgen rasseln. Man keucht, kreucht, und flieht und flucht. Alles beruht auf Gegenseitigkeit, man kann nicht den ganzen Tag buckeln. Dann schon lieber den aufrechten Gang zur Gang, da wo der Knecht schafft, man hat es dann auch irgendwie, und irgendwann. Mittagslause, das Teelicht qualmt verheissungsvoll, es gibt aber nur Plörre. Und woanders gibt es gar nichts. Und noch ganz woanders nimmt man was man kriegen kann, Kalaschnikow. Das Loch im Boden, ein Gradmesser. Wir pflanzen noch ein Soldatenmütterchen, und dann alle ab in die Grube. Irgendwo muss das verdammte Gold doch liegen. Auf der Wiese glänzt es fromm, die Kühe und die Weiden, das Gras und die Fladen. Bis zu den Augenbrauen liegt man später im Glück, es hat sich gewaschen, dass man früh spart und lang mit einem Hemd auskommt. Die Mode ist sowieso was für Unentschlossene. Wir dagegen haben die Türen weit auf, und Hose, und die Truhe unter dem Tisch. Soll aber keiner kommen und was sagen. Wir hören nichts! Und die Tauben auf dem Dach sind sowieso eine andere Geschichte.

Freitag, März 06, 2015

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Kieloben, Dorfunten

Schlaglicht. Schlusslicht. Scheitelpunkt. Irgendwie trifft einen immer eine Entscheidung. Selber Schuld. Hätten wir mal die Wahl gehabt. Der hätte ich aber was gesagt. Von wegen Schein oder reinen Wein. Oder Rad an Rad am Hinternrad. Wir treiben es im Getriebe, da ist es wenigstens schön warm. Und es riecht nach Öl. Auf der anderen Seite des Planeten hält man sich an Bäumen fest. Der Zufall wird es schon richten. Wir treiben weiter und freuen uns auf das Abendrot. Es gibt Fisch. Ich glaube aber, ich habe da was verwechselt. Aber das ganze Geld in den Taschen macht einen auch nicht froh. Am wenigsten morgens beim Bad in der Sonne. Das bräunt und zischt vielleicht. Ganz kross, lecker. Nach der großen Wende fiel mir dann das Segel wieder auf den Kopf, von wegen Schweinemast, das Ding da sah aus wie einem Zyklopen aus dem Maul gefallen. Und Kirke, die Zauberin, war womöglich gar nicht auf der Insel, geschweige denn in der Nähe vom Meer. Die bittere Erkenntnis verlangte nach einem großen Schluck Absurdität. Klar rann es seinen Weg durch die dunkle Röhre, es kehlte und zischte, es wärmte und beizte, bald waren die Gedärme blau. Sollte so, musste sein. 

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Wer Bauern mag, frisst auch kleine Rinder

Schwermut, Wismut, Almut. Kleinvieh macht auch Mist. Dauernd. Die Ställe sehen wieder aus wie Sau. Zeit, den Draht zu wechseln, was die da immer mit der Zunge machen, Kinder, das wird doch nichts. Wir brauchen den Pelz. Wegen dem Loch auf dem Kopf. Wegen der Wolle zwischen den Zähnen. Wegen den langen Beinen, die abends immer aus dem kleinen Haus aus dem Fenster schauen müssen. In den Zweigen hängt der Mond, zwischen den Seilen ist noch Luft. Was kümmert uns der Rest vom Schützenfest wenn wir gar keine Knarre haben. Wir sind doch nicht blöd. Also wegen dem Loch in der Stirn, das war der Bleistift, abends, beim Einschlafen. Man sollte nicht soviel schreiben. Kommt sowieso nichts bei rüber. Rudert, ihr Hunde! Dabei wären die lieber im Wald als alle in einem Boot. Und nachher kommt wieder der Petersen. Sehn wir es mal Rohr: die Seebären schauern die Welt mit anderen Augen. Wär ja noch schöner. Und so blau, immerhin.

Betragen & Betrügen 2009

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