Sonntag, Juli 28, 2019

852






das blonde bobo kind frisst blutaugen nein blutalgen suppe und keiner kann es sehen das blonde bobo kind mit den blutaugen und dem blutsaugenblick. wir graben unterdessen unsere alten freunde wieder aus, der feind im auge meines nachbarn, der splitter in der mandel, ein balken in der sünde, macht doch was ihr wollt, pullover oder was, ja, nein, unterflur, überschwall, die körper reiben sich wieder durch die nacht, die fracht trägt schwer, die flut zieht kreise, aber die krähen wissen immer bescheid. ich gebe was für einen grünen brief, es kommen aber nur blaue, oder rote linien, oder gelbe ringe, die sich durch die kornfelder wälzen. mutprobe: was schmeckt besser als kakerlaken-schweiß? keiner, der da nicht den pu-mann macht, winnie in der wanni, und nanni klebt draußen die zettel an die scheibe. glasauge, sei wachsam. aber wir hatten ja nichts, nicht mal was zu verlieren. wenn die kugel rollt, sollte man schon die seiten gewechselt haben. am besten viel kleingeld, das klimpert so schön, wie ein einsames klavier am strand, im monsunregen. 


Samstag, Juli 27, 2019

851






voll das elend und die massen (hoch die tassen!) marschieren und panieren, nein, parieren, alterswahnwitz mal anders. die anderen lachen wenigstens nicht mehr so viel, wenn der stier den nackten nacken bunt lackiert, jeder pappagei ist irgendwie anders. trotzdem hat poppa den grieg verloren, damals auf nordwegen und auf abwegen, und als er sich zurückhustete, mit aladdins wunderpampe, da war viel schutt und staubige mütter und staubige brüder, und die zeichen an der wand waren nur noch löcher. das schwarze unter den nägeln kriecht übrigens immer mit durch den staub, das weiß jeder, der auf allen vier fünfen oder mehr schon mal unterwegs war. dreck drückt, und der trick mit lilo pulver brennt auch nur noch kleine flamme, irgendwie indianisch. aber winnitoo war zu lange im segeberg,  bad sägewerk, wo die splitter einem die haut weiß reißen, und der mannitoo seine auszeit nimmt, minirente auf dem abseitsgleis, der letzte zug hat keine schienen. nur scheunen, für die toren. davon später mehr, aber reichlich.

Mittwoch, Juli 24, 2019

850





ab erei tschibumm bei tschibumm bumm
aberei tschib ummb eitschib ummb umm
aber eitschib umm beitschib ummb um m
abereitsch ibumm beitsch ibumm bumm 
(bummbumm bumbum bumbu)



sagen sie was
sagen sie was
sie wollen 
was sie nicht mehr 
vergessen können 
oder vergaßen
zu fragen oder
verlegten oder
vorwarfen oder
hinterfragten sagen sie
was ihnen fehlt
sagen sie sagen
sie was oder
nicht




fürwahr für wahr
fürdich nicht blickdicht
fürmich nichtdickicht
fürunsnicht nurfürdie
nurdie fürdie diesolche
socken tragen










Dienstag, Juli 23, 2019

849





heute im winternet gesehen. der desert-maker! eine große büchse fleisch, nein sand, bis oben verquarzt, das blech, mit schraubverschluss. aufdrehen, umdrehen, abdrehen. soviel sand auf einmal hat man seit seiner kindheit nicht mehr gesehen, zwischen den zehen und den augenlidern. da lässt man sich gleich gerne nieder, auf dem feinen häuflein ausgesuchter sieblichkeit. die siebträger wackeln bald wieder von hinnen oder von dannen, auf allen wegen herrscht die ruh und knirschen die gelenke. als siebenjähriger hat man das nicht so mitbekommen, als siebzigjähriger auch nicht. alt werden ist auch nur eine frage der feinstellung, ganz grob gesagt. motorisch waren die meisten sowieso mehr porös eingestellt, von natur aus. außerdem: die welt ist eine nase, und das vermögentum darauf ist eine warze. wen das kratzt, der möge aufstehen und dreimal um den block, bis die schokolade schmilzt. aber nicht wieder die pole vertauschen! position clear! (unten am hafen singen die leuchtmatrosen ihr traurig lied…)

Montag, Juli 22, 2019

848






steht man sich die beine rund, kommt auch schon das abendpfund. was war das früher immer nur für ein verdammter krach gewesen, dieses weiße rauschen, das schwarze pfeifen, das grüne knattern und nicht zuletzt das rosa räuspern. keiner, der das rosa räuspern nicht schonmal live erlebt hatte, im gegensatz zum kakophon brei, der einem lärmend in den weg plumpst, sobald man die tür hinter sich fallen hat lassen. wer hebt die jetzt wieder auf? egal, nächste ecke wartet schon eine neue tür, und ein anderer tor, der sie einem nach hause trägt, für kleines geld, also handgeld, sozusagen, handverlesen. wahr sagen ist gold, das auch nicht mehr glänzt. liegt wahrscheinlich an den großen zelten und den schlechten Zeiten, die viel zu viel kosten. und die schwarzen katzen sind tiernützern auf den leim gegangen, da kleben sie nun und warten auf den großen regen. der wasserhahn kräht immerhin nicht mehr (quietscht!), das wasserhuhn stört sich durch das kaspische meer und blesst la queen. fare well, kleiner gummifuß!

Sonntag, Juli 21, 2019

847





und dann sagte ich und dann sagte er und dann sagte ichich und dann erer und dann sagten wir uns loslos von der harmonienie, wir sagten uns weiter und sägten uns fort, wir sagten und siegten uns die meinung und die zeit und die moral und sagten und saugten bis wir uns ganz und gar versagten. was folgte, war sagenhaft, eine entsagung. von nun an einzelstück, mistkind. 



schwiegerschwester
schwiegerbruder
schweigeschwester
schmierigerbruder
schwierige geburt




kunst hat die macht, uns von dem bösen zu befreien.



no 
non 
non kon
non kon form
nonk omf orn
nonko n form
nonkom form
no no nonko mform




Samstag, Juli 20, 2019

846








isch machmisch mischmasch weiter aus dem staubzw. staub. schönen gruß von meinem solarplexus, die flusen winken, die flöckchen hinken noch ein windchen also weilchen hinterher. drüben sitzen ein paar auf einem absteigenden ast und freuen sich des lebens. holz macht sinn, glaube ich. bevor man mir eine öffentliche versagung predigt, mäandere ich weiter, als ob nichts am verwesen wäre. der fisch da der hängt am holz, weil ihn da jemand drangenagelt hat, und nicht, weil er da gewachsen wäre. aber fischers fritz glaubt immer noch an ein wunder. oder wenigstens an ein zeichen. schließlich hat man ihm das in der zeichenschule so beigebracht, den nackten wahnsinn. wahn, aber sinn, und ein wenig fisch war immer zur stelle. gleich nebenan, in der dritten etage. ohne netz, dafür manchmal mit strümpfen, machen die waden wärmer. und die nase war immer mit bei, mit allen flügeln!

Montag, Juli 15, 2019

845





morgens, zehnuhr zwanzig, fütterung der laubtiere. ein wenig gras war auch dabei, und dürre ästchen, es wurde offensichtlich zeit. im hintergrund machte sich eine frage wieder wichtig, die ich schon fast gegessen, also vergessen hatte: bin ich nun dummklug oder klugdumm? oder doch nur ummkl, oder ugdu? ich denke, also bin ich ugdu. ich knabbere noch ein wenig an der frage und lüge sie dann zurück in die schubschublade, zu den anderen, die patzig platz machen. wahrscheinlich bin ich auch zu kleinlich, aber die großen fragen der menschheit passen nunmal nicht in mein biedermeierstübchen, mit punkbalkon. die schreiende ungerechtigkeit braucht schließlich auch ihren ort. jetzt aber hortig, die welt wartet. seine wenigkeit begibt sich auf die treppe, die dealen, die dielen. eigentlich knarren sie nur, wahrscheinlich amerikanisch-panisch. wie die zeit vergeht. die nächste frage seufzt einen taschentusch. isch machmisch aus dem staub.

Freitag, Juli 12, 2019

844





mein kopf braucht stärkung, besser verstärkung. mehr balken, noch mehr balken, gebt mir balkanbalken. soll heißen: ich werde nochmal wahnsinnig. und nochmal. und nochmal. und nochmal. gestern als die gäste und ihre gesten reich beschwenkt ihren weg richtung heimkurve nahmen, wurde es leise schummrig in meiner bescheidenen bergwipfelklause. ich tauchte den pinsel in meine altersweissheit und übertünchte die spuren der wilden nacht. überall schwarze graffito und graffitae, in jeder ecke tags, ticks und tocktocks. wobei ich nicht so richtig wissen wollte, was tocktocks eigentlich generell und auch im besonderen waren. mein herz klopfte, und das enorm, und das wiederum war alles was zählte. ich zählte mit. bei sechshundertdreiundneunzig lauschte ich meiner inneren stimme und hörte auf. auch wenn es das letzte war was ich in der nächsten zeit von meinem verkummerten erzherzentum hören sollte. hauptsache, das ding dingst, wie bootsmann karl-heinz immer sagte, bevor er den überbordenden dieseldröhner seines uv-boots anwarf und in richtung gipfelkreuz abtauchte. borderliner, der. und der wahnsinn. wenigstens der.

Mittwoch, Juli 10, 2019

843





auch du
der stumme hund 
findet seine taube eule


bitte schreiben sie mit. bitte schreiben sie nicht von. bitte lassen sie sich nicht flussen, vor allem nicht beeinflussen. bitte bleiben sie gesund. bitte kümmern sie sich um jemand anderen. bitte kümmern sie sich nicht um die anderen. bitte trennen sie ihren müll. bitte trennen sie sich von ihrem müll. bitte geben sie ihrem müll keine namen. bitte reisen sie nicht in die vergangenheit. bitte lassen sie sich öfter gehen. bitte bleiben sie bei rot stehen. bitte legen sie sich bei gelb hin. bitte wippen sie bei grün mit den zehen. bitte denken sie an nichts. und bitte bleiben sie nicht nichts. bitte lassen sie sich nie allein.

ja, es gibt wünsche, die kann man nicht. muss man aber. oder müsste oder doch, doch nicht. ogottogottogott. otto der gott. gotto der ott. halbgotto.im ganzen gesehen macht etwa eine montblanc-wanderung keinen sinn. die idee zeigt eine gewisse reifeerscheinung. wie manche idioten, wenn selbst der haarkranz sich zu lichten beginnt. fiat luxt! 


(harry big otto oder bigotto)

Dienstag, Juli 09, 2019

842





gespenster, schaut auf diese stadt! oder auch nicht, als gespenst ist man (wahrscheinlich) lieber in der gespenster-bar, oder macht ein wenig am gespinst herum, oder spinnt sich selber ein. währenddessen in hessen: seile reissen die brücken ins gleissende wasser, die erde ist voller gram und wut, das wasser hingegen fließt. fleissige lieschen erobern derweil die straßen, sie spucken und speichern unsere daten und taten, die fehler und die vielen anderen, nun ja, dinge. ich war nie auf walma mi pallorca, trotzdem wird mir unrecht zugetan. ist mir aber egal, im regal herrscht sowieso die reine leere, da komme ich noch mit. was hatten wir früher für spaß in der spule, also schule, ich weiß nur nicht mehr genau, welchen, so konnte das also nichts werden. mindestens nicht viel. somewhere, under the window. beissegal. hauptsache, die zeit war weiter am fliessen, bei uns drückebergern. wassoll blossaus dir werdn? nichts, das sein war schon oder noch vaterunzer, das denken noch jung, froschaugenforsch. die ganz konsequenten sind längst gegangen. ich übe noch ein weilchen, mit allem drumdran. den ganzen tag auf einem bein, das kann nicht gutgehen. 

Sonntag, Juli 07, 2019

841





die neue neue, und der alte alte. vater, tochter, muttermal. die meute fischt und die netze tragen die verkohlten herzen der beute zurück ins dorf. kadavergehorsam hilft, nicht nur beim dresscode.  flecktarn, flachmeißel, unterflur, die dachschäden spotten jeder verschreibung. unterwegs keimt der boden was nur geht, es blüht der schlendrian, allerorten. oder hadrian, da wallt die welt, da biegen sich die schranzen. weit aus der ferne hört man die ladenkassen klüngeln, das öl singt sich durch seine schichten. löß mal hörn, jung, watt hasn heemjebrocht. aber da im heim war auch nur trocken wasser und brot, und die teller waren nicht von dieser welt. atemlos keucht geschichte durch den ort, gelegenheit macht triebe. staudenschweres sonnengift, man schwört steinbein, nur die stunde macht wieder nicht, was sie soll. Unter den laken liegen die lakaien und reiben sich die nasen wund. noch so eine woche, und sie schlagen sich den könig aus dem kopf. wo sinwa denn, wo komma dahin? 

Freitag, Juli 05, 2019

840





mit sch fangen immer die schwierigkeiten an. wir weiten uns die augen mit keilschrift und krümmen den raum. schon ru-tschen alle etwas zur sei-te. gut gemacht, frau handwerksmeister. bleibt noch die frage nach dem treppeppengeländer, ob da auch gras, oder wenigstens kleine winkel, wo wir dann wieder bei den augen sind, alles wird gleich rund und bunt und biedermann. sterben müssen wir so wie so, nur warum immer jetzt. also lieber blickdicht leben, vorher. und was da sonst noch klebt, in den tiefen der drunterhose, kriegt ein preisschild und scharfe soße. das war jetzt vielleicht zu direkt, rufen wir gleich mal den direktor an. wo der doch immer selber ganz tief drecksteckt. also nicht stimmwundern, sondern abwandern. ilse hält die hülse und die puderdose und auch noch die stille stulle, während überall das laute wasser dröhnt. geflechtslärm. ruhig blut. so ein urlaub kannste vagessen. da hinten liegt noch einer. die leute werfen immer alles weg. naja. hauptsache, die augäpfel hängen noch. in ihren höhlen.

Donnerstag, Juli 04, 2019

839





bitte setzen sie sich. bitte nehmen sie sich etwas zeit. hiervon, davon, und deswegen. schon darum wird immer öfter keine straße draus. und poker spielt man nicht mehr, nur in der nase, der weißen nase. wir stupsen derweil geil (heh kinder, bald kommt abigeil!) weiter in die milchbrei-galaxie unserer vorhaben und nachfahren. drehen sie sich um, dann sehen sie schon, wer hinter ihnen blinkt und blankt. dann aber wieder recht schön und brav gerade aus, den schalter suchen. blitz krieg bop. platzfrieden in der betonwüste. wir bleiben daheim und warten, bis die aufseher kommen. wer wird diesmal waldmeister? an den schalthebeln der macht klebt kaugummi, und ein paar labradorhaare. hunde, die tiefstapeln, kommen vors seegericht. käptn ugly, sorry yglu, kämmt sich heimlich das fell, der alte striegel. haben wir gleich gewusst, das kann nicht gut gehen, das fällt um. zurück zur prophetischen laxe: stumm schläft krumm. bumm.

Mittwoch, Juli 03, 2019

838





schwarzweissoderwasweissich, 
ich zersägemeinebücher
bevordas einanderer tut
(amende eineslangenatems kannmanimmer nochhusten)
aberwas derwindbraut kannmannicht trinken
runforhome
runforrome
runforbone
(dielegende liegtnebenbei)

kunstlaut=sauerkraut

Dienstag, Juli 02, 2019

837




herz auf hand, und das soll lustig sein? Der eilige massias soll euch treffen, mit jeder planke seines schiffskörpers, ihr erstunkenen halunkenen, ihr patriotenidioten, ihr regalfachkräfte und quarksalber, alles halb so wild, oder? dauerwelle, ja, frohlocken, ja, wir bringen die kunst nach mostdeutschland, aber da sind schon welche, da ist schon welche, aber wie? die kunst des augenblicks, wetten dass? eine brücke ist keine, darf keine krücke sein, nicht mal für elise, in den palästen soll man schweine mästen, mit stumpf und stachel, und wenn wir es täten, majestäten, wenn wir, wo kämen wir dann hin? hiobs wonderland, auf allen fernsehkanälen, die gondeln würden trauer tragen, verwirrte schwarze bänder die luft zerschneiden. der regen wird kommen. und er wird bleiben.

Montag, Juli 01, 2019

836




und mitten im krieg ist ein frieden ausgebrochen, haltet den dieb! (saus und vorbei). dann schmeissen sie schon mit teddybärchen und gummitieren, sie schmeissen mit lachsrosa und rogenschwarz, und sie schmeissen mit schmalz und schmackes. weiter hinten schmeisst der king schüchtern seinen crimson ums eck, so als ob ihm schon der schatten riss, aber so halb vorbei ist auch schon ganz, oder doch nicht ganz so wild, vielleicht. indes, so spricht der weise aus dem wald, also der waldwaise, mit halb verstellter stimme: ihr könnt alles fressen was ihr wollt, bloß irgendwann wird es euch selber fressen. aber das geht auch in ordnung, es muss nur nachher alles wieder sauber sein.

Betragen & Betrügen 2009

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