Montag, Januar 10, 2011

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Von wegen Norwegen


(Vorbau: Es gibt einfach keinen Grund sich dieFüße abzulaufen. Man steht sich dann nur wieder selbst im Weg. Ich dachte. Du denkst. Ars nulla metalla magica. Benvenuto.)

Es stand geschrieben. Also fest, also Felsen, also schrittweise zurück in den grauen Stein, in das Grauen, in die abgründigen Nichtfarben des Dichterlebens, nachtweise, nichtfalternd. Wellenfugend. Im schlimmsten, ja Fall, ist es auch nur ein Dämmern, oder Dümmern, man macht sich zurecht. Macht sich zurecht keine Gedanken mehr. Wozu soll das Gut sein, ohne Pferde. Hank the Banjoman weiß Bescheid. Früh genug auf das richtige setzen, da kommt was rüber. Und bleibt nichts hängen, ist die Hose ganz! Auch nicht so schlecht, oder? Hank zieht zufrieden an seinem kleinen Finger, den jeder für einen Pfeifenstummel hält, so schwarz ist der, so tiefenscharfschwarz! Und dabei ist er ihm bloß abgefallen, in der letzten kalten Nacht vor der letzten großen Krise, an den sich keiner mehr so recht erinnern mag. Die Liebe, sagt Hank noch fingerzutzelnd, die Liebe hat auch keine Farbe. Und die Revolution hat gar keine Kinder. Sagts wieder und verabschiedet sich unter Banjogeklimper in die Berge. Die hier auch nur Hügel sind, oder Verhebungen. Immer die gleiche Leier denkt sich der unvoreingenommene Zuhörer und nimmt das Gras aus den Ohren. Immer die gleiche Leier, schreit es auch aus den umliegenden Häusern und Hütten. Immer die gleiche Leier! Immer die!

Besser so als gar nicht. Nur krumm wirds eine Lanke, und ohne Brot schmiert man sich das Fett halt in die Haare. Hält sowieso länger, und man kann unglaublich viel Moos machen damit. Naja, muss man nur die Skrupel loswerden, am besten verkaufen. Gleich gehts los, zwei Kilo allerfeinste Skrupel, frisch abgehangen, kaum gebraucht, also wie neu aus der Moralistenecke. Wer hat nochmal, wer will noch nicht? Nehmen Sie, solange das Blut noch warm ist. Besser kann man sich auf den Winter nicht vorbereiten. Und was fürs Auge wirds auch!

Blau angelaufen kommt sie und drängelt sich, die Masse der Skrupellosen, immer mehr nach vorne an den Tresen. Man keucht, man schiebt, man zwängelt sich. Um dann festzustellen, dass der schnöde Haargeschmeidige gar nichts anzubieten hat. Der hat gar keine Skrupel, rufen alle empört. Nicht mehr, knurrt der skrupellose Gleitmittler zwischen den schmalen Lefzen hervor, bevor er einigen der größten Schreihälse dieselben bricht. Nicht mehr, murmelt auch Banjo-Hank auf seinem Gipfelsturm, den Sack voller knirschender Skrupel hinter sich auf dem Rücken. Nicht mehr lange, denkt sich Hank noch, und holt einen frischen Finger aus der Seitentasche. Nicht mehr lange.

(Abgesang: Mach Pipi. Mach Papa. Mach schnell. Am besten Mach 2. Oder auch 3. Aber pass auf. Wegen der Reibung. Luftröhren sind nicht nur Herrenhosen. Sagt man. Und denkt sich seinen Teil. Also mach Pipi. Und nicht PiPaPo.)


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