Sonntag, April 26, 2009

512

Mein Freund heißt Kamel

Ich im Weiß das der Maler übriggelassen hat
für die Zeit für das Bild nach dem Schnee
versprich mir nur nicht wieder alles
das Fleisch der Sonne hängt bauchig in den unruhigen Tag
wir wären Engel, wenn man die Flügel nicht für anderes gebraucht hätte
später wollte man sich die Zunge herausnehmen
Abgott (nichts weniger als das, ach geben Sie nur reichlich)
was hätten wir denn noch zu tun in dieser Nacht der Eingeweihten
letzte Versuche sich herauszureden, aber der Schweiß läuft wie ein wildes Kind
(Ahornknabe, Muschelleib)
Irrlicht inmitten schwankender Blumenwälder (Fehlfarben!)
jemand hält mir Kornblumen über den Asphalt
Unschärfe heisst das, wenn die Schatten im Kopf
dunkel drohende Terrassen bilden, steil in die Mittagshitze verkeilt
(Bürgerfassade!)
ich werfe mich seitwärts
in die kleine Spalte lichtgrünes Meer

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Sonntag rennt, Dienstag fehlt ein t

Wie Nachtrausch den Tag verharscht
schneetrockene Yetizunge (ein pelziger Igel)
Tierhäute im Kopf
mit den Augen der Taube spähend
es heißt eine Richtung einzunehmen
Dachschräge und das Rot eines brennenden Morgenmantels,
habt acht, habt neun, habt Seilspuren in meine Wangen gepresst
(ich war so vernarrt in dieses Gefühl!)
was schlägst Du vor, was schlägst Du zurück
ein Licht aus dem Fensterglas wie ein drohender Blick
schwarze Tränen und ich stehe auf
mit dem Licht unter meinen Sohlen und den Schwalben
in der Brust

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So lange nichts und dann sowas

Wieder Luft geholt
Wasser ist zum waschen und genug da
etwas Wärme aus den Achseln kitzeln
Sprühflasche werktags, Schokolade heiß und innig
ich bin der Grubenkönig, unten alles voller Gold
keine halbe Sache, meine Stimme schläft wie meine Geschichten
auch wenn es aussieht als ruhten sie sich nur aus
wenigstens war der Tag heute wie sauber mit dem Messer geschnitten
eine Scheibe Brot, erst weiß, dann schwarz!

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