Mittwoch, April 11, 2007

306

Ein Furz, und man ist drin

Dass sowas von sowas kommt. Bei viel Stress schrumpft das Gehirn. Bei zuviel Stress schrumpft das Gehirn noch mehr. Es könnte mir aus den Ohren herausfallen. Die Zeit verrinnt. Mein Blut gerinnt, gottseidank noch, wenn es heraus will und das auch schafft, wenn es aus dem Körper austritt, gerinnt mein Blut sofort und mein Gehirn schrumpft wieder ein Stück! Du machst mir keine Bange, Du nicht. Du auch nicht. Aber Du, Du, und Du. Das sind zu viele. Viel zu viele für mein schrumpfendes Gehirn. Mein notorisches Kleinhirn zieht sich weiter und weiter in sich selbst zurück, und macht die Tür zu. Mauern können nicht denken. Erinnerungen sind Klebstoff für den Kopf.

Die Kunst hat versagt. Die Kunst hat uns versagt. Die Kunst hat keine Ihrer Körperöffnungen für uns offen gehalten. Die Kunst hält uns für nicht geeignet. Hauptsache Wurm. Hauptsache Kopf. Da schrumpft es jetzt wieder.

Meine Nachbarn stehen im Gang. Das ist eigentlich unmöglich. Aber sie stehen da und zweifeln und hadern, und man hört die Gehirne schrumpfen. Abstumpfen, vielleicht könnte man alles etwas mehr abstumpfen, die ganzen höllisch scharfen Messer und Skalpelle, die ganzen Untergangsgedanken, verpflastern und gut. Oder versilbern, soll ja auch ganz weich sein. Und weich ist gut! Gut für den Kopf!

Du und mein Mondfisch im Auge des Sturms, der sich über dem lautlos Stillen Ozean entfaltet wie eine große schwarze Serviette, aus der viele kleine Blitze herausfallen, mitten in die Suppe. Wer das auslöffelt, muss stark sein.

Soll und Haben, Papier und Schere. Stein. Abschaum, der auf den Wellen wohnt. Drauf und dran, im Tal die Gipfel zu verschleudern. Die helle Flur, ein wildes Tier, schrecklicher weißer Stern, das Leuchten ging mir so durch und durch! Aber da war noch ein anderes Tier, so eine Art Hase, mit verstummtem Ohr, ganz wund. Na ja, heute Ziegenbart, morgen ein Lammbraten. Und Fleisch tropft ab, und Bratensaft die Mundwinkel, und knochentrocken bleibt vor der Tür. Draußen egal, hier drinnen muss die Sau raus. Lass sehen!

(In Sachen Bachmann: wer Ikonen mit Dreck bewirft, darf sich nicht wundern, wenn ihm das Auge juckt.)

Fluoreszierende Kunst ist keine Gemeinheit. Desillusionierende Kunst ist dagegen eine Bedrohung. Da sehen Sie, der Mann hat eine Begleiterscheinung. Die ruft ihm jetzt ein Taxi. Hallo Taxi! Keiner hört. Wer noch Wal hat, hat Öl. Wer noch Öl hat, hat glänzende Lippen. Und wer noch glänzende Lippen hat, dem tut der Bauch weh, von dem vielen Wal. Meine letzter Gedanke da gestern nacht. War billig. Hat kaum was gekostet. Nur mir selber den Blick. Und den Hör. Und den Schmeck. Und was sonst noch alles sinnlos vor sich hin baumelte. Verdraht! Verdraht. Haben Sie so ein kleines Gehirn gesehen? Etwa so groß?

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