Donnerstag, Februar 22, 2018

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Schilfbruch oder das ewige Halfter der Hüfte

Erstaunlicherweise fällt mir morgens immer das Haus auf den Kopf. Das ist einerseits mühsam, andererseits auch ein Glücksfall, weil wenn man es umgekehrt hätte wäre es noch weniger schön. Und die Schönheit schaut immer anders aus, als man denkt, vor der Ecke. Und so ein Haus hat große Ecken, und vor allem harte Ecken. Und wenn man sich das alles nochmal bedenkt, ist es besser man legt sich wieder hin. Soll doch ein anderer den ganzen Wisch machen, auf und ab. Die Sonne brennt einem sowieso Löcher ins Konstrukt, und dann wieder der Schnee, weiss und glitschig, nein glatschig, also gletschernd, mit kalter Zunge, furchtbar. Man wünscht sich einen Wolf, oder auch nur den Pelz zurück ins Ohr, oder mindestens an die Ohrenspitze. Von dort ist aber weiter nichts zu hören. Das Fleisch ist willig, der Knorpel auch, aber das Signal zu schwach. Auf dem Feld bewerfen die Dörfler die Ochsen wieder mit Gülle und ziehen sich das Leder enger um den Kopf. Die Antennen haben nichts gebracht. Gott behüte, denkt der Städter und reißt aus und ab, was das Zeug hält und das Zinnkraut hergibt. Die Bäume schießen. Die Federn schließen. Im Wirtshaus wird das Fleisch der Kinder schwarz. Nicht nur das.

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