Samstag, Dezember 31, 2005

neu.nzig(9)

hunde (schlitten)
hunde (schlitten) hunde (schlitten) schlitten (hunde)
kinder hunde (schlitten) hunde schlitten (kinder)
schlitten hunde (kinder)
kinder hunde schlitten (mütter)
hunde kinder schlittern müttern hinterher
ja in rio tanzen sie wenn sie nicht in der sonne liegen
aber es ist winter und es ist berlin
und trotzdem ist die freude hier genau so gerne
und wie groß

Donnerstag, Dezember 29, 2005

neu.nzig(8)

dieses ständige fragmentieren verbraucht zuviel energie. herr zwischenzeiler und frau aberlaber nutzen einem nichts und nur die fühler ab und den kehlkopf noch dazu, und machen als resultante doch nur wieder einen auf hängepartie. nogo, die analysenstelle war dieses jahr eindeutig überbelegt, standen die betten ja längst und querst wieder bis auf den gang gestapelt. ungelüftet natürlich. also zigzag die waldfee und auf die beine, ihr matratzenhorcher und schwarzseher, die federn aus dem teer, macht mir keinen kopf mehr jungs und mäkens, geht in euch oder nach sonstwo und lasst es bleiben, vor allem sein. das großeganze will die nächste zeit funkeln statt denken, schweifen statt lenken. sollen die rattenköpfe des erlebten und erfahrenen das restjahr doch nickend in ihren kellerlöchern abfeiern und da die glieder schütteln. war mal war schön mal, aber war mal ist nicht mehr. heute ist hier und der tag gut und alles gesagt. und was getan.

Mittwoch, Dezember 28, 2005

neu.nzig(7)

monumentenstraße. monumentenstraße. naja, nun gut, soviel an monument aalt sich da nicht mehr in der fetten mittagsbrühe, da schuppt und blättert mehr das bleich verbliebene, da rumpelt mehr der kopf monofon über die steine, und kein pflaster weit und breit und deshalb schillern da (und dort) ein paar beulen. mal sehen. noch mal. und wieder. wieder sehen. aber was bleibt schon anderes. wir sind nun mal das sperrgut, wir passen nicht so ohne anzuecken in die schönen stillen winkel. trotzdem will der verwalter seine zahlen sehen, nicht aus härte, sondern aus verzweiflung, seit das gefühl ihn verlassen hat, weil er nicht mehr mit ihm sprach. und so zählen wir ihm halt die kleinen kupfertürmchen und die staatlichen alimente auf den tisch, bis der anwalt nickt und die küchenuhr durch ihre runde brille blickt, und dann wird es ja wohl irgendwann noch so etwas wie einen zufall geben! aber dann nichts wie rein und zu die tür! jawoll!

Montag, Dezember 26, 2005

neu.nzig(6)

schmierblut und opferschlamm und die spätgeborenen rennen sich bereits wieder die köpfe ein auf der suche nach einem sinn, der sich schon lange, also längst, also wie von stricken gezogen verabschiedet hat in die untiefen der niederung. die mauer mit den schädelmustern bleibt weitgehend unversehrt, nur hier und da zeugen kleine risse von der unzulänglichkeit des materials oder der unverhofften qualität der knochenmasse, hinter der die unzufriedenheit wie ein tückischer pilz vor sich hinwuchert, bis sie den ganzen körper durchzieht mit ihren fasern und der wut auf das etablierte und den schrecklichen antworten, die sich entlang der nervenstränge wie ein blitz! bis in die fingerspitzen der sich wütend um etwas greifbares schließenden hände fortpflanzen: äste, stiele, steine. hälse. der mensch in seiner masse ist reduziert auf die materie. und sein körper wiederum teil eines organs, das sich in seinem zorn selbst entleibt.

achilles aber hatte ganz andere probleme.

Mittwoch, Dezember 21, 2005

neu.nzig(5)

ich akzeptiere (kapiteliere) mein schreiben als wasserndes (gleitschriften) als zwischengetöne (wie es furniert!), als sägezahnklänge (hundsgeheim) am saum glänzender kleider verbissen – also was soll dieses tun hier an sich werden? ein realieren? ein keimen? ein gezäume? dann heiligt die mittel. heiligt den verbotenen weg. heiligt die hallen (spielt, höllen!). heiligt das sterben im neonlicht der parlamentäre. heiligt das erben im namen der waisen. heiligt schwarz und weiss. und verdammt die mittler im namen des grauens.

Dienstag, Dezember 20, 2005

neu.nzig(4)

im grenzgebiet im halben dunkel schmiegt sich noch so ein funken verstand an die verklüftete erde, so gut es geht, so gut aber eben (glut so!), dass die trockenwürmer ihn übersehen auf ihrer rollpatrouille (räudiges wälzen) und sich unversehens das hüllische mit anderem gestern (sprich: ge-stern) schmücken müssen. arm getier!

Montag, Dezember 19, 2005

neu.nzig(3)

es kam von links durch den schnee geraunt, von da wo der amerikanische freund seine spitze nase geradewegs durch das flockige tanztheater schob und sich das kalifornische auge verkniff. ein tiefes raunen kam da, ein wohlig glucksendes und irgendwie auch bocksbeiniges raunen: "look...!" kam es von seiner seite der straße durch den weißen wirbel geraunt, und nochmals, lauter, fordernder: "look!", während seine nase keck den schnee zerteilte in richtung eines elegant schwingenden dünnen mäntelchens, in dem ein bemerkenswerter hintern sich mit elementarer sinn- und rundlichkeit das vorweihnachtliche terrain eroberte.

"look!", raunte der amerikanische freund voller inbrunst und urhordlicher nächstenliebe, "look ahead - she walks promises!"

Sonntag, Dezember 18, 2005

neu.nzig(2)

03:34 wie hältst du´s mit der religion? ich halte nicht, ich halse mehr als ich bauche, also ich habe, kopfe.

07:19 bei rosen kennt man auch die dornen und bei forsythien nicht mal den geruch.

11:45 stehen sie ruhig auf, wenn sie von mir reden.

13:47 also in echtzeit leben, ja? und wo bleibt dann die phantasie? im arbeitsspeicher?

Samstag, Dezember 17, 2005

neu.nzig(1)

wirklich wichtig ist mir hinten, also hinter dem verwischten, also jenseits der form, auch unter den farben also da ganz zu bleiben, egal bei welcher blende, egal wie viele wichtiger sich wieder vor einem aufbauen, egal was die kontrolle sagt. es hilft dir nämlich nichts und keiner wenn du trotz wissen und aberwissen zu spät kommst. da quecksilbert dir nur wieder das vertrauen zurück in die ritzen und es fließt ein schmerz darüber weg, und alles ist wie eine narbe unter dem sand. du siehst sie nicht, aber du kannst sie fühlen. du ahnst ihren verlauf und weißt von etwas, das hier war und besser nicht gewesen wäre. oder besser anders in der zeit.

Donnerstag, Dezember 15, 2005

neu.nzig

und...schon zieht er wieder, der alte straßenonkel, er lässt seinen blick auf die jungen dinger vor ihm los und gibt sie nicht mehr aus, bis ihm die tür des omnibus schnaufend und schnaupernd die leine zerreißt. pech gehabt, aber da ist längst nachschub in sicht, auf linie gebracht sozusagen, die leute können nichts anderes als täglich diese jungen dinger machen, die dann von den großen blechfischen in die stadt gespuckt werden und sich wimmelnd und lachend über die straßen und gassen verteilen. und wenn du als straßenonkel denkst, dass du hier stehen und staunen und insgeheim warten kannst, bis irgendwann mal keine mehr kommen, bist du schief gewickelt. der nachwuchs lässt sich nicht lumpen, schon gar nicht von dir. wenn nötig erfinden die sich selbst.

Mittwoch, Dezember 14, 2005

9.8.0

ein leben für die kunst, wer will noch mal, wer hat noch nicht, wer bietet mehr. sie junge frau, sie bieten zwei, aber sie haben doch nur eins? ach so, sie haben ihr kind mitgebracht, ja dann, also wer bietet mehr? der herr hat einen ganzen verein mit sich? nein so etwas zählt hier nicht. es sei denn... ja, ich sehe, ja, der herr sind seelensammler, an- und verkauf, ja, die eigene auch? ach so, die zuerst, ach ja, die politik, aber eigentlich, na sie wissen schon - das ist doch keine kunst. eigentlich. ich bitte sie.

Dienstag, Dezember 13, 2005

8.8.0

die märchenerzähler standen lange bereit, die sie unter ihren mäusezerfressenen umhängen von dorf zu dorf tragen hätten sollen. aber die fantasie, die wie angedacht von jetzt an überall in den frisch aufgebrochenen furchen keimen und wachsen sollte, verharrte still in ihrer aussaatstarre. die vorsicht nach dem schweren budget-schock des letzten frühjahrs war noch zu sehr in den genen verankert, als dass jetzt sofort und wild wuchernd üppiges querdenken eingesetzt hätte. vorsicht, sagte sich die fantasie bevor sie die dunkelgrünen samthandschuhe überstreifte, vorsicht ist immer noch die mutter der porzellankiste. wer einmal mit liegengebliebenem gefährt auf nachtschwarzen autobahnen gestrandet war, wusste dass nachsicht auch keine alternativen zwischen den langsam am horizont ausglühenden rücklichtern versteckt hielt. und dass die vorsicht wie immer meistens recht behalten würde. die nahverwandte weitsicht hemmte inzwischen den saftfluss der nervenzellen, und die brücken über dem dünn dahinschleifenden strom bebten vom marschtritt der endlosen zahlenkolonnen, die dumpf paraphierend über sie hinweg paradierten und sarazenierten. ein zähes blei lag über den steilen berggipfeln, ausgegossen von der bleich dämmernden wolkenfabrik, ein blei, das jeden lichtblick fraß, sobald er sich der oberfläche nähern wollte. noch nicht, tönte es aus den stumpfblauen kasematten, noch nicht. ihr habt noch nicht die reife, die man beim wachsen haben muss. wartet auf das signal. wartet.

Montag, Dezember 12, 2005

7.8.0

folgende kleine
zufallsbegegnung
ein straßenkiosk
ein mann
eine frau
einiges gehen
aufeinander
aneinander
voneinander
und doch verhaken sich
die augenwinkel
für einen moment
und in beider gedanken
lässt eine gelegenheit
leise
ihre signatur
verblassen
---
ist weiter
nichts gewesen
weiter gehen
weiter suchen
weiter blicke
an die häuser werfen

Sonntag, Dezember 11, 2005

6.8.0

Und dann atme ich wieder nichts ein als das langsame der bäume und zu ihren kronen hinauf zwischen ihre finger (lichtblicken) und ich würde zu gerne und lieber als das, aber dieses grün hier ist keines das hält (entdulden), aber wie sollte ich sonst und anders.

Samstag, Dezember 10, 2005

5.8.0

alles was es braucht – zwei faden freies wasser unterm kiel
und die leinen aus den segeln und das verströmte aus dem weg
und das überkommene vergehen lassen und das begierende auch
die spitzen der zehen sich heben lassen
den springer machen nicht nur den turm
oh ja, alles was es braucht sind wir

Freitag, Dezember 09, 2005

4.8.0

sie ist meine vogelfrau
das herz hoch am himmeln
da oben will sie sein und
sich durch das blau pfeilen
den blättersee beflügeln
während ich in meinem bau
höhlend die wände bemale
kauernd vor ihrem bild mit den magischen zeichen
zwischen meinen zähnen
die angst vor dem fliegen

Donnerstag, Dezember 08, 2005

3.8.0

und ich ockerte mir das auge und strich dem pferd die feder in die mähne. bald würden wir uns die hügel hinauf und auf der anderen seite ins tal bewegen, und der morgen würde so wie jetzt nach wahrheit riechen, nach unwiderruflicher entscheidung. das oft geübte vielleicht, das wägen und zaudern würde bei den hütten bleiben müssen. wir aber hatten uns dem unbekannten neuen hinzugeben an diesem grau tragenden morgen. für kurze zeit oder den langen weg.

Mittwoch, Dezember 07, 2005

2.8.0

erzgerades engeln und trompeten, schalmeien - gott braucht goldpapier, nun ja, wir alle müssen unseren kurs halten und weiter irgendwie, treiben oder treiben lassen, den kirchen ist die macht ein schiff geworden über nacht, und die kapitäne reden noch. also adern wir uns frei, trübes wassern tief (und laut), main wird kain sein, kleines bad kleinen, da - eine mündungserscheinung (ein feuern!). derweil und desto kämpft sich die prozession den weg frei und den berg hinab, die heiligen kreuzigen sich und die anderen und mich und dich und die nacht ist ein hämmern geworden. lasst ab jetzt und dann in die kanäle fließen! spring! flut!

Montag, Dezember 05, 2005

1.8.0

so ist das, seit mich die fragen nacheinander verlassen haben wie kleine schiffe den hafen, jedes mit blau verzinktem kiel (es trägt!) die mole lang hinaus auf das weite meer. so ist das. mal lässt man die hoffnung fahren und dann... mal lässt man die hoffnung fahren und ...dann schwindet sie einem auch schon wie salz in den taschen ertrinkender köche. macht´s gut jungs und gebt zeichen, wenn ihr so weit seid. hoffentlich habt ihr batterien bei.

Sonntag, Dezember 04, 2005

8.0

bevor ein vergrautes allgemeinere (wie geht es dir? wie täglich brot!) und die alte frau warum und ein gällendes antworten (ochsenblut) und ein stocksteifes starren wieder den zug schneiden in die haut: ich will nicht so wie man es tut. will nicht wie man es tut. nicht so. und wenn nicht anders, dann nur und ausschließlich unter den umständen der zeit. nicht so wie wer. nicht so wie wer anderes. bin mein eigenes. will ich sein.

Samstag, Dezember 03, 2005

9siebziggy

konstellation 1: freie begabung fördert den angstwert

konstellation 2: nichts ist weniger als dass

konstellation 3: fehlbeträge resultieren, sinnieren aber nicht

konstellation 4: junge zahlen kennen ihren faktor

konstellation 5: grenzmengen steigern das äquivalent

konstellation 6: prämien sind zeichen der vernunft

konstellation 7: die summe hinterfragt ihre bestimmung

konstellation 8: alle differenzen sind ausgeträumt

konstellation 9: die bilanz findet ihre opfer

konstellation 10: widerstand ist zwecklos

Freitag, Dezember 02, 2005

8siebziggy

abheben, sich abheben von der masse und dann im fliegen die luft trinken, ja das muss es sein, wie ariel sich vorwärts saugen sozusagen, sich loszusagen wegzubrüllen vom verstand, vom common sense, ich das saugetier, mit mir nicht, mit euch vielleicht! und das eingesaugte dann ohne langes denken ohne nach zu denken ohne größeres verdauen gleich wieder aus mir raus, mein raketen antrieb, so muss man doch die kurve kriegen, sollen die hinten doch zusehen wie sie die nase voll kriegen und wieder hoch, ich muss hier weg! erstmal.

Donnerstag, Dezember 01, 2005

7siebziggy

das erstemal dass ihm die stille des zimmers schwer in den ohren lag
den teich ablassen, dachte er, erst diese schmerzsatte brühe ablassen, dann das
tote kind bergen, und die gestohlene puppe mit dem halben ohr,
und dann ja dann, ach dann...

...das grüne leuchten wiederfinden.

Dienstag, November 29, 2005

6siebziggy

zwischensequenz. blende auf, die große stadt.

die große stadt, viele straßen, eine davon. eine straße in der großen stadt, viele autos am rand der straße. auf der straße in der großen stadt zwischen vielen autos eine frau. eine frau zwischen vielen autos, eine ältere frau. eine ältere frau geht durch die große stadt, mitten auf der straße. vor der frau rollt ein stuhl, ein rollstuhl, zwischen den straßenrändern voller autos in der großen stadt. die frau schiebt den rollstuhl auf der straße, der rollstuhl ist unbesetzt, die straße ist weiter voller autos, die autos sind leer. die stadt ist immer noch groß. auf dem rollstuhl in der großen stadt geschoben von den frauenhänden steht ein kasten. ein kasten mit braunen flaschen, ein bierkasten. ein kasten bier wird auf einem rollstuhl mitten durch die stadt gefahren. der kasten ist rot, die frau lächelt beinahe selig, die stadt ist groß. in der großen stadt schiebt eine ältere frau mit einem rollstuhl lächelnd einen kasten bier durch eine straße voller leerer autos.

frage: vorher oder nachher?

antwort: zwischendrin. wo sonst...

Montag, November 28, 2005

5siebziggy

09:43 zäher widerstand heisst sich die zähne aus dem fleisch zu bluten.

10:33 man muss sich eine grenze setzen, ab der man nichts mehr sagt, und nichts mehr denkt, und nur noch so tut (und das nennt man dann arbeit?).

12:00 entlassen sie mich, schrie die sehnsucht, und die brust fing an sich vorfreudig zu weiten.

13:34 was der alte holzweg noch alles hätte reissen können, wenn man ihm das kreuz nicht in die biegung gestellt hätte. mitten ins herz!

Sonntag, November 27, 2005

4siebziggy

gerade als ich mich
gerade als ich dich
gerade als es uns
da war es krumm
das leben
gerade mal eben

Samstag, November 26, 2005

3siebziggy

(auftritt des peter wollgast, hauswart:)

junge scheißköpfe. alles junge scheißköpfe. nichts richtiges gelernt, nichts richtig gelernt. schnell schnell. schnelles leben. schnelles glück. schnelle autos. schnelle karriere. schneller tod. so war doch die reihenfolge, oder? schnell. endlich was, das die jungen scheißköpfe grundlegend von den alten unterscheidet. wir sind schneller! in jeder beziehung! gott ja, hab ich vergessen: schnelles geld! das wichtigste, und ich vergesse es wieder! mein gott. oder wie man so sagen könnte, wie man es auch sagen könnte, wenn es nicht zu lang und umständlich wäre, zu unschnell: langsam hört der spaß auf. jawoll! langsam hört der spaß auf! schnell kommt er wieder! bloß saublöd, dass soviele porsche-fahrer über 40 sind. aber macht nichts. ihr habt ja alternativen, scheißkopf-alternativen. japsen-karren, ami-karren. oder was gebrauchtes. benzinpreise? egal. der fun muss fliegen, schnell wollt ihr sein, dreimal so schnell. wie wer? egal, meine jungen scheißköpfe. wenn ihr erst euer scheißkopf-hirn über die häuserwände oder über den asphalt verteilt habt, wenn sich erst euer ganzes junges hirn schnell aus euren scheißköpfen auf und davon macht, dann ist die zeit gekommen, euch mal relativ good bye zu sagen. versteht ihr? relativ. wie die zeit. oder die geschwindigkeit. weg durch zeit, meine jungen scheißköpfe. manchmal trifft einen dann die realität ganz schön hart. und vor allem da, wo man sie am wenigsten vermutet. aber das wisst ihr alles schon längst und langweilt euch nur. ich langweile nur. nichts neues in sicht. na dann. gehe ich jetzt mal. eine schaufel kaufen. für euer nächstes rendezvous mit der wirklichkeit. für die einsicht, dass der mensch zu 90% aus wasser besteht. was einfach eine gewisse trägheit mit sich bringt. ganz automatisch. weil einem dann die zellwände davonfliegen, auch oder gerade in euren jungen scheißköpfen. pflatsch. und aus. die young. stay shitty. scheißköpfe. he! alles klar? scheißköpfe. junge scheißköpfe.

Freitag, November 25, 2005

2siebziggy

na wenigstens hat er seine hose oben und den reißverschluss ganz zu. kann man wohl verlangen wenn schon der rest der person einem irgendwie entgegenfällt und sich dann seufzend vor einen hinsetzt. weiß man, was einem da entgegenkommt? man weiß es nicht. na also. das ist eine u-bahn hier, ich komme hierher, um transportiert zu werden, nicht um interessiert zu sein. ruhleben heisst der ort, da muss ich hin, das ist meine richtung, verstehen sie? so muss es sein. alles andere hat doch keinen sinn. wen interessieren schon einzelschicksale. das große ganze, man muss den überblick behalten. es sieht schon schlimm genug aus in dieser stadt, und in unserem land. anarchie wo man hinschaut. da ist ein geschlossener reißverschluss schon eine gute sache. geht doch. geht doch noch.

Mittwoch, November 23, 2005

1siebziggy

lass mich dein stern sein und ein lächeln in der nacht auf deinem weg in der großen kalten stadt.

lass mich dein stern sein und ein freund in der nacht auf deinem weg in der großen kalten stadt.

lass mich dein stern sein und ein lied in der nacht auf deinem weg in der großen kalten stadt.

(lass mich dein stern sein unterwegs lass mich dein stern sein in der nacht lass mich dein stern sein in dieser großen kalten stadt. in der nacht. auf deinem weg.)

Dienstag, November 22, 2005

siebziggy

auf der straße
schillern regenbögen
hat sich wieder jemand
die augen ausgeheult
nach dem sonnenprinz
dumme sache
bringt doch nichts
nur morgenröte

Montag, November 21, 2005

sixtieneuna

sag ich was ich denk ich mach ich was ich denk ich glaub ich sollte könnte aber da ist auch das andere das vielleicht ich weiß nicht was ich sag ich glaub ich lass das erst mal sehen was ich kann ich brauch erst mal zeit ich muss ich will ich fühl ich denk ich glaub an dich mehr kann man nicht verlangen

Sonntag, November 20, 2005

sixtieachte

mein freund ist ein diesel. ich meine der hat nicht groß was mit zündanlage oder so. der braucht keinen extra auslöser oder funken. der kriegt was mit, holt kurz luft, und dann explodiert alles. ohne viel und langes rumgetakte. der hat stil. nur sparsam ist er nicht. ist vielleicht doch kein diesel. sondern nur ein dünnhäutiger benziner. also ein besserer kanister. na ja.

Samstag, November 19, 2005

sixtiesiebenz

ich hab mir ein lied gewünscht. keines von diesen dingern, die jeder singt der gerade nicht umher kann oder nicht gerade umher kann, der die beugung als teil der begegnung verstanden hat und so lebt und so liebt und so weiter bis zur letzten geraden. nein. ich hab mir ein lied gewünscht. ein lied!

Freitag, November 18, 2005

sixtiesexs

dichtes regenweben und das licht hat wieder keine farben herzugeben. viel zu früh zum abschied nehmen von den speisekammern meines traums (das frisst dich auf, du!). einäugen, zwei halbe lichter (lidschatten), wo fehlt denn hier noch wille, ach so viel gleich, na das ist dann zu viel für das gespenst der realität, das draußen seine runden dreht. also überlegen, vielleicht noch ein weilchen, vielleicht noch ein kleines mondkalb zurecht machen, noch ein wenig wellenschaukeln. man erwartet das von mir. ich habe zu schlafen. ich habe zu träumen. ich hätte zwar gedacht. aber nur viel lieber. und deshalb so. mutter, den teig!


......................


sex sex sex sex sex sex sex sex sex
sex sex sex sex sex
sex sex sex sex sex sex
(mehr umtrieb auf meiner seite)
sex sex sex sex sex sex sex sex sex
sex sex sex sex

Donnerstag, November 17, 2005

sixtiefünnf

also bleibt es dabei – was zuerst kommt wird aufgespießt und wer zuletzt fällt, kriegt die weichen betten. oder so – wir wollen mehr, wir wollen mehr. alles in stereo, auch das kopf-gegen-die-wand-donnern, bis man es hört, das loch in der wand, die fuge in den schädelknochen. ein abweichen von der norm ist jetzt nicht mehr möglich, sagt man, das weiße rauschen ist da, das einem endlich die entscheidung abnimmt wie die zeit am besten totzuschlagen sei, welche mitnehmerfunktion im maschinenhaus quergeschaltet sein will. wir stören. wir zerstören, wir verstören. wir lassen mitleid nicht mal im keim zur sprache kommen, mit ultraviolettem lächeln versiegeln wir den zahn der zeit, wir, die krone der schöpfung, im gebiss der schöpfung. wir reißen uns darum, wir betteln darum, den haken als erste in das fleisch zu bekommen. blut schmeckt, haut fasziniert, ein zähen zwischen den mahlenden kiefern, ja mahlzeit auch, ja wir, nein ihr, die anderen, ich war das nicht, das nicht, das nie. ich bin ein renderer, ein wipfelkönig, ein perfektionist der unterfluren, ein architekt der kühnsten erdgeschossphantasien. ein tag- und zweiraumwesen, ein vertrabtes geschöpf. mit der suppenkelle in der hand und dem trüben spiegel der erinnerung an der wand, da kann man mal sehen, so war das auch. wahrscheinlich.

Mittwoch, November 16, 2005

sixtieviere

erst fresse polieren und dann die augen niederschlagen. das schont das gefühl und keinen nimmt es mehr als ein wunder. wenn da nur nicht immer noch so ein kratzen (liderliches) bliebe – da war noch was im hinterkopf, ein restrebell, dem das vielgelobte watteweibchen die haut schnürt bis auf die wachsbleiche, bis einem selber die weichwörter aus dem mund hüpfen, einpackendes gesilbe (verkauf dich!), gewalle, schonkost für den petersiliepiraten.

Dienstag, November 15, 2005

sixtietrie

ab und zu ein känguruh.

na sie sind vielleicht einer? zum ersten, zum zweiten, der herr in der dritten reihe, was machen sie denn hier? so viel glanz in meiner bescheidenen hütte, ich weiß gar nicht, wohin damit? jetzt aber zum erstenmal zum wesentlichen: meine daseinsberechtigung ist irgendwie verlustig, einfach weg. verlorengegangen oder eben mal so ums eck, sie wissen schon, diese jungen dinger, manchmal überkommt es sie und schwups einszweidrei sind sie nicht mehr da, wo sie hingehören, und dann sind sie als person nicht mehr da, wo sie hingehören, oder wo sie dachten, hingehören zu müssen, oder zu können, wie man´s nimmt, und mit einem mal sind sie aus dem gleichgewicht, von der rolle, ausgelöst, losgelöst, entrückt, verrückt oder was auch immer, ein großes sperriges sofa, das auf hölzernen beinen auf der straße steht, mitten im verkehr, der weiter um einen herum jagt und tobt, bis ein jemand oder ein niemand zu spät auf die bremse tritt und sich krachend seinen weg durch ihre eingeweide bahnt und anschließend achselzuckend weiterfährt. die straße des lebens hat schließlich benzin im blut.

Montag, November 14, 2005

sixtiezwo

manager ja manager, da sagt sich leicht, aber sowas sein können ist doch was anderes als nachher in der zeitung stehen zu müssen, ganz oben in der prügelspalte nein schlagzeile, das ist nicht so ohne und ohne meine abfindung, ich meine - hab ich die vielleicht gewollt? nein notgedrungen hat man mir die, regelrecht zwischen die hände gezwungen hat man es mir, und überhaupt, die paar millionen, diese paar millionen sind nichts, gar nichts sind die, gemessen an den verdiensten für das haus. kann sein, die bewohner sind nicht mehr, was weiss ich, aber das haus, seht doch das haus! das kann sich sehen lassen, jetzt, und nur wegen mir! das kann mir keiner vorwerfen, das kann allen doch nur recht und billig sein? einer muss doch die taschen haben! aber schon schreien sie – haltet den dieb. haltet das maul! seht lieber das haus!

Sonntag, November 13, 2005

sixtieeens

ich falle
ich falle meiner gedanken
ich in der falle meiner gedanken
ich hier
ich das hier
ich bin das hier
ich das meine hier
ich meine mich mein ich am morgen
kommt aus seinem Traum gekrochen

Samstag, November 12, 2005

sixtie

was ist wahr was wahr ist und
was war ist auch
du bist wahr ich bin wahr
vielleicht auch der mann auf der straße
der sich nach abfällen bückt
vielleicht auch die frau in der tür
die zigarette rauchend sich die
haare vom wind durchgreifen lässt
vielleicht auch das kind das gestern an uns vorüber lachte
vielleicht auch der bunte stein im gras oder
die wolkenreste dort oben im baum
vielleicht sind die wahr oder waren es zumindest
aber am wahrsten sind doch wir
nicht wahr wir sind doch wahr
wir sind

Freitag, November 11, 2005

fünfneunzig

ich weiß nicht aber
wenn die zeiten schlecht
sind für dichter dann
sind sie ja vielleicht
halb schlecht für
halbdichter und so
kann man es vielleicht
doch noch

(unterschreiben)

Donnerstag, November 10, 2005

fünfachtzig

bald werden die maßnahmenkataloge ausgeteilt (kaufen! verkaufen!), das rascheln der muster ist bis in die letzten ecken zu hören, und die menge macht sich was vor, aber sie übersieht: was übersteht wird abgeschnitten, randloses design heißt das, oder: die runde machen. wir kommen wieder, flüstert es in den engen gassen, eigentlich sind wir schon da, halten sie sich bereit. die kirchen sind bereits eingegraben, entkernt bis auf die magere substanz, befriedet, befriedigt, ein abguss in der priestergasse, und ja, majestät müssen heute zu hause bluten, leider. nahtloses glänzen im auge des betrachters, meine zweite haut (so handschuhweich!) will weg von mir, ich bin ein opfertier, ich verrate (missrate) die bilanz, also ab ins messer nach gütersloh oder in die wanne nach zürich (jetzt aber!).

Mittwoch, November 09, 2005

fünfsiebenzig

08:45 wem seins? mir seins? dir seins? unser seins? also unsereins, ja?

10:05 die tage verschwanden wie die rücklichter eines zuges in der dunkelheit.

10:15 es gibt grenzen. und die müssen auch sein. (und es gibt gründe, gute gründe. und gemüse, junges gemüse).

12:12 freiwillig zu hungern kann auch nur einem satten einfallen.

Dienstag, November 08, 2005

fünfsechszig

ahern anduf schwa
alhen ento schwar
alhadn anafa schwe
alladin afing schwern
allan anfadin schwau
allen anfu schwu
allen anfall schwan
allen anfenge schwerum
alles anfagn schwur
aller anfang schwer
sein tut

Montag, November 07, 2005

fünffünfzig

libellenwut, noch im fallen packt mich so eine libellenwut, mich auf einen meiner sinnlosen gedanken zu stürzen und ihn noch in der luft zu zerreißen und mir die blutigen fetzen genüsslich ins maul zu schieben, auf dem kurzen fallout in richtung unerbittlicher asphalt. aber gedanken bluten nicht, manche machen nur bluten, und die sonne zwängt sich für einen moment in meine windgefluteten augen und dieser gleissende riss zerstört alles was hass oder furcht ist in meinem kopf und lässt mich sogar entspannt die arme ausbreiten auf meinem weg nach unten. bis mich die lächerlich dünne haut einer restaurantmarkise ungefragt in die arme nimmt und mir so viel energie und masse raubt, dass es nur zu einem mittleren oberarmbruch und diversen prellungen reicht. ich bin wieder da. und für einen kleinen zögerlichen moment flattert so etwas wie ein leises bedauern durch meinen rund gebliebenen hinterkopf, so etwas wie ein flügel streift kurz mein denken, bis auch der verschwindet und der lärm der straße und des streckenweise begeisterten publikums sich unfreiwillig aber ungehindert zurück auf mein bewusstsein drängt und die alten gewohnten plätze einnimmt, die er während des sturzfluges panikartig verlassen hat. ich werde leben. aber nie mehr fliegen.


(nicht so schnell).

Sonntag, November 06, 2005

fünfvierzig

mich einknöpfen in diese haut in
dieses gesagte und niemals getane
dieses ungeheuerliche ich habe
versäumtes nach zu holen woher
auch immer wohl wissend dass nichts geht
ohne fußbegleitung (zehenspitzen) und das
ornithologische prinzip der fragestellung
(federführend: mauersegler)
also - ich brüte, so brüte ich, mich brütet
die wut

(ganz persönlich)


........................

die bauern der
sprache wir sind die
bauern der sprache und
drehen und wenden
die schorfige scholle
in unseren köpfen
quer durch das bereits gefurchte
die ernte muss warten
solange
die erde noch
bricht

Samstag, November 05, 2005

fünfdreizig

und aus steigt er mit dem zerknitterten anzug und dem zerknitterten gesicht und dem grinsen das einem glatt die freude in das herz hebt als er aussteigend grinst und einfach so die falten an sich und um sich diese sorgenfalten einfach lachend flachlegt und in die pfützen ringsum verteilt wo sie austrocknen in der sonne seines grinsens bis nichts mehr von ihnen zu sehen ist außer den resten der gebeutelten luft in die vorher warnungen gebläht worden waren von dicklichen bedenken die jetzt zerfallen ins nichts als er aussteigt mit seinem knitternden anzug dem knittergesicht und dem sonnengrinsen – er ist wieder da.

Freitag, November 04, 2005

fünfzweizig

und so schüttelte mich damals das vorlachen und nachweinen und mittige trauer über mein pickliges und schwungloses bemühen, das in mir platz nahm immer mehr platz nahm bis das relativ rationale aus dem raum gedrängt war und ich nur noch das stöhnen der strapazierten wände wahrnehmen konnte. aber was ich da für liebesseufzer hielt, war das blutleere und sinnlose resultat dieser aufgeblähten halbliebe, die sich wie ein stück gummi um mein herz schmiegte und dort bei jedem schlag quietschende geräusche von sich gab - ja, die liebe dachte ich, aber mein leib und auch mein herz kannten die ganze wahrheit (meine erfahrung bald auch).

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und das war der größte betrug des landlebens dass man mir irgendwann die idylle entzwei gerissen hat - ein kirchturm war noch nie ein zaubererhut und würde auch nie einer sein - dort nicht und hier nicht und schon gar nicht im himmelreich dem ihrigen.

Donnerstag, November 03, 2005

fünfeinszig

was kommt das
geht was fällt
das liegt was
steht das dreht
was denkt das
gabelt was spricht
das stimmt was
sucht das bindet
was strebt das
hält was
starrt das bricht
was fliegt das
landet was ist
das bleibt
irgendwann

Mittwoch, November 02, 2005

fünfnullzig

weiß auf matt
schwarz auf schwer
grün auf halb
grau auf struktur
gelb auf laub
blau auf leicht
rot auf quer
alles auf reif

(im herbst kratzen meine augen
mir immer gleich das hirn heraus)

Dienstag, November 01, 2005

neunvierzig

ich ense ich lense
ich inse ich binse ich linse
zu gericht bitte
kopf ab
und zu den
kragen

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ach mein Du mein
ach Du mein mein
mein ach du mein
Du ach mein mein
mein ach Du mein
ach

.................

meine träume
verbellen mich
aber sie beißen nicht
kratzen mir nur striche
um den mund
hinter die stirn

Montag, Oktober 31, 2005

achtvierzig

kommt es soweit, werden längen gerade zu messern, schneidet wasserndes sich durch die härtefälle, und du, du bist auch nur so ein element. nein nein nein, ich werde mich an keine klasse verraten, es bleibt mir sonst das staunen nicht im haus. so kommt vieles zum andern und kleines wird kultur, auch ohne dass man reift. man begreift, der kummer ist im kasten und die angst ein weißer hund, ein höllenhund, ein glutäugiges pferd, das aushufende einer beziehung, man reitert sich vom freund zur leich, von halb nach wieder. aber bald ja bald kommen andere zeiten. später oktober, junger wein und altes verderben (schleichpfaden). na dann.

ach ja, bevor ich mich vergesse - heute ist ein guter tag. gut genug, auch das vergangene zu vergessen (das große vergessen). und keine verkaufsgespräche mehr (bin ich schön?). legen sie das auf die andere leitung.

Sonntag, Oktober 30, 2005

siebenvierzig

nieder zwischen die bäume sinken, man schläft sich doch mit seinem kopf, hin und wieder und so fort, die augen deckeln sich, der mund ist ein verkapptes filzen, presspan (klarinetten!), und ja, ich wäre gerne jung und wieder, aber dann und doch und wieder so, aber ja und noch. vielleicht ist es das schwere daran, sich nur an sich zu halten, während man noch aus den wolken fällt. freude machen, eine feuerschneise gegen die gewohnheit, gegen das wohlige gefühl des sanft gefressenwerdens (gemach, gemach – wir sehen uns bei den frauenzimmern). vielleicht mal wieder.

oder bald, und grüner.

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und... so geht das zu im land (was wurmt denn hier!), die eisbrecher verrosten schweigend im schatten der täler, die berge zugemüllt mit den fragen der nachkommen (hinterlassenschaft), das paradies verstellt von den palästen der profiteure. wann hört das auf, wann schreit endlich einer auf, wann brüllt die masse und lässt die reichen sich in die winkel drücken. seid umschlungen millionen, wir habenichtse haben nichts mehr zu verlieren (das soll uns eine lehre sein) vielleicht noch unser blut und einzelne organe (das soll uns eine lehre sein), wir sind sowas wie beuteltiere, aldi gut, geplünderte und plündernde. also brennen wir uns durch bis wieder warschau ist, oder nur bad kleinen (das soll uns eine lehre sein).

Samstag, Oktober 29, 2005

sechsvierzig

und der herr spricht dass herrliche zeiten kommen werden und er herrschen werde in alle zeit und er der herr sein wird der bauherr seiner schöpfung der herr in seinem haus der dienstherr feldherr kriegsherr ahnherr und vielleicht wird da auch eine herrin sein aber nur vielleicht
vielleicht nur

Freitag, Oktober 28, 2005

fünfvierzig

folgt auch dem mitternachtsläufen noch nichts bewegendes so wird doch
so wird am nächsten tag darauf ein schuh manchmal
wächst da dann ein schuh heraus ein spitzer frauenschuh der sich
dir in den kopf gräbt wie eine klinge und dann
erst noch tiefer in die kammer wo das herz war
tief drinnen hörst du es dann wieder bluten und
das kann nicht sein schreist du das haben wir
doch schon vor jahren entmündigt das wird doch jetzt nicht wieder
laut geben

Donnerstag, Oktober 27, 2005

viervierzig

alte spuren verfolgt
da war eine wölfin da war
eine tigerin da war ein pfau
da war ein reh eine häsin
eine schlange ein
nest
von allen eine feder

Mittwoch, Oktober 26, 2005

dreivierzig

rauh. rauh. rauh.

(ja verdammt, rauh, ich hasse diese rechtschreibreform, das heißt rauh, weil es nachklingen muss wie rauhreif, das h muss sein wie dampfender rauch der dem gesprochenen wort bei kälte hinterher flockt, und nicht klingen wie ein stumpfes messer klingt – rau – was soll das sein? rau. sieht aus wie zarter hund. rau. ein ding!)

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und sonst? geht so. geht so wie so. so wie alles gerade geht, also nicht, es krümmt sich mehr vorwärts. wie die gedanken in einem glatten kopf, da ist zu wenig, was einem helfen könnte, sich aufzurichten. wie in einem glatten kopf, das ist ein schöner gedanke. schön? vielleicht furchtbar, ja furchtbar schön, wenn man darüber nachdenkt. obwohl. ob wohl der regen morgen noch da ist?

Dienstag, Oktober 25, 2005

zweivierzig

morgens.

morgens nach dem aufstehen.

morgens nach dem aufstehen sah ich in den spiegel.

morgens nach dem aufstehen sah ich in den spiegel und den pickel.

morgens nach dem aufstehen sah ich in den spiegel und den pickel auf meiner nase.

ich legte mich sofort wieder hin.

Montag, Oktober 24, 2005

einsvierzig

morgen werde ich beginnen. morgen werde ich beginnen, mich entgegen der zeit zu bewegen. ich werde jeden tag eine stunde früher aufstehen und mich so langsam im stundentakt zurück in die nacht bewegen. solange, bis ich eines tages noch vor dem einschlafen wach werde, um dann an der grenze zur zeit diese zu studieren und zu beobachten. ich weiß nicht, was mich erwartet, rasches altern, ein verjüngungsprozess? werde ich die sterne rückwärts wandern sehen oder den mond? ich weiß es nicht, aber ich bin vorbereitet. mein bett ist präpariert, die kissen sind geschüttelt, der wecker mit neuen batterien versehen. morgen geht sie los – meine reise zur zeit.

vierzig

also saufen wir uns die liebe schön und sammeln kronenkorken (halt mich, prinzessin!) und wer weiß schon was die nächste kutsche bringt. alle haben bier und festn boden unter den sohln und eine theke zum haltn (versprochen wird sich anderswo). hier ist der mann noch ein wort, und die frau ein halber satz, und die kinder sind weit weg, hinter den gardinen oder unter der decke, oder vielleicht noch auf, ja auf eben, sie stehen drauf, ich weiß nicht auf was, ich verstehe nichts von diesem zeug. irgendwas mit bild-schirmen, als ob es bei uns zuhause regnet, haha, oder mit diesem andy oder handy, wasweissich. hauptsachending, sie kommn mir nicht auf die gedanken oder gehen mir aufn geist oder sowas. prost. prost. quatsch mich nich voll, du! und von der seite, nee, schon gar nicht. früher war das was anders, und heute gehts nur noch weiter so, halshoch und hinter die binde, wir köpfen uns einen und einen und nocheinen, dann aber gut. und zungenschieben und ab nach hause, schweres schlagseiten, die fluten, die deiche, und wieder einer über bord, und so treten wir ab und zu und lassen wir wasser noch immer und wieder, so viel muss sein. so viel geht rein. und mehr. das wandern ist des müllers lust, und müller, na ja müller, wer müllert heute schon noch, wir wollen becken, bauern! pullern! ohne ende!

Sonntag, Oktober 23, 2005

dreineun

02:46 verstocktes, flussbremsen, zerronnen. ich stecke im quark (finger spitzen!).

07:15 dieser mund hat schwung. diese linie, das ist doch klassisch, dieser bogen, das lächelt einen gleich aus jedem winkel.

08:25 das wird sie jetzt überraschen, sagte der informant, aber ich glaube nicht, dass ihre gedanken von dieser welt sind. die welt ist rund. und sie denken wie ein würfel.

09:54 stehen sie ruhig auf, wenn sie von mir reden.

Samstag, Oktober 22, 2005

dreiacht

so keimt was nie gesät wurde, so blüht was abfiel vom verstand, was getrieben sein will von den motoren. das treibstofft sich alles durch die kammern (mein herz!) und es brennt, die augen bolzen und die sitzverstellung glüht, gebrauchtes teil, ja, aber gut, noch gut erhalten, wenig meter aber kilos, ja mein gott, kilos eben, die paar kilos. aber scheckheftgepflegt, wir kunden karten, wir langstrecken und greifen auch bei nässe, ja auch zoten, und doch, das schleudern ist schwer abzugewöhnen, man dreht sich halt so gerne, das rad frisst mit, es frisst uns und die straßen, ja und wenn schon, dann schalt ich halt zwischendurch hoch und die beleuchtung ein, warn blinkt die anlage, du verstehst. und von wegen stoßdämpfer. ja doch, zoten wieder, das muss halt sein. sonst geht einem der spaß doch ganz verloren, verstehst du? na also. geht doch. ich meine - es läuft!

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früher aufstehen als später liegen. ein niedersinken ist das wieder, ein vertiefen bis in das gerötete (augenwinkeln) und ein erbarmen, das vom leben gezeichnete verliert die farben und der strich geht durch bis an ein tätowieren (unterwelten). das restrisiko aber bleibt, also macht man sich auf, man macht sich sein eigenes bild von sich, was sich da abzeichnet. und wie gern der griff zur schablone auch wird anstelle von einem selbst, und so ein abziehbild (lederhaut) ist nicht mal so schlecht. wenn man es vergleicht mit dem projektiven geziele der harten wirklichkeit. wir überfliegen!

Freitag, Oktober 21, 2005

dreisieben

ich wäre lieber. ich wäre lieber, wenn da nichts böses wäre. ich wäre lieber böse, wenn da nichts wäre. ich wäre wenn, ich wäre dann, ich wäre gerne mehr als währe. ich wäre lieber kein fragment. ich wär so gerne eine wiese.
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kommandant, das ungeheuer, es hat wieder gesprochen zu mir. und es hat gesagt, ich höre dich schlafen hinter deiner gleichgültigkeit, und es ist kein guter schlaf, mehr ein von bösen träumen bewachter. kommandant, gebt dem ungeheuer einen befehl, damit es weggeht. kommandant, das ungeheuer, es weiß zu viel, es spricht zuviel, es geht mir zuviel in meinem kopf herum. kommandant, es kennt die ganzen namen!

Donnerstag, Oktober 20, 2005

dreisechs

rot. tot. rot. tot. satans. engels. marx. werk. wir sind es. wir wollen es. wir werden. werk. schließen. wir sind es. allein. werk. netto. unser verdienst. dienst. am vater. land. wir können. werk. wir wollen. werk. wir werden. wieder. werk. brutto. netto. verdienst. lohn und soll. werk. werk. haben ist nichts. haben ist sein. tun ist alles. wir wollen tun. wir wollen. gewollt sein. gebraucht sein. bauch sein. werk. der kopf muss wissen. muss es wissen. muss es doch wissen. werk. der bauch ist auch. werk.

dreifünf

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und der baum?

welcher baum?

na der an dem der ast dran ist, auf dem wir alle sitzen. der brennt doch. weil der ganze baum brennt. weil wir das feuer gelegt haben. mit der gier und dem verbrauch und so.

ach so. wenn sie das als baum sehen wollen. dann brennt er eben der baum. aber das ist nichts besonderes, und schon gar nichts neues. der baum brennt. na und? der baum brennt, seit wir darauf sitzen, verstehen sie? wir sind so etwas wie feueraffen. sitzen rum und glotzen. glotzen in die gegend, ob´s woanders auch brennt.

ja und?

nichts und. wir müssen runter von unserem ast. so oder so. entschuldigen sie, ich muss hier raus.

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Mittwoch, Oktober 19, 2005

dreivier

speicherstadt krähenschwarzes werbernattern
aufgeschwärmte galgenvögel
verkaufen das letzte glimmen ihrer seele
schönsein ist das gut hiersein um jeden preis
um jeden preis und die welt flacht wieder
blenders wille in ewigkeit ein amen
pickervolk grinsemacher manipulateure

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erster schritt auf die straße jetzt, das band, das gleißende fließende band, die trockene schlange asphalt, der boden die luft, die flimmerscheibe oberlicht, knallhell und glut im blut, ich mache den schritt den ersten schritt in das tobende irrsinnende meer aus lärm und kot, das dunkle rauschen kreischen, mein kopf wird boje wird stumpf glänzende kugel und treibt den körper unter sich her, das dröhnende dope zieht sich in mir lavaströme aus meinem beckenboden, meine marionettenbeine tragen das körperfeld über ein wildes farbenmeer, dessen ränder flammend aufleuchten und gierige zungen nach dem ängstlich zurückweichenden mantelsaum der häuser ausstrecken. ich schwebe jetzt auf fleckigem orange, meine raubtiertatzen berühren keinen boden mehr, sie verdichten die atmosphäre.

und dann steht wieder einer vor der tür und macht einen auf wellenbrecher, aber ich kenne doch seine fähigkeiten als knochenbrecher, heute nicht, mein bester, ich ziehe meine linie schnurläufig an ihm vorbei durch den elfenfeinen sand, den die mitte jetzt in meinem kopf für mich fließen lässt, ich treibe mich durch diesen sand vorbei am gelben rammstahl der straßenbahn, diesem großgläsernen ungeheuer mit der schreckverstarrten blaufrau darin, die weit den mund hinter sich aufreißend millimeternah an mir vorbei schärft, während die luft durch mich hindurch vibriert mit dem grandiosen schreien der alarmglocke, das schrill an den hausmauern zerfällt.

morning has broken.

Dienstag, Oktober 18, 2005

dreidrei

einer geht sich die straße erobert den raum macht seinen weg streift durchs revier grenzt seine strecke läuft sich warm überschreitet die linie (ist das vermessen?). oben ist unten, unten ist nichts, nichts ist zu wenig, wenig macht sinn, und er? er, der lässt sich fallen, fallen im weg, weg das ganze, vergiss das ganze, das ganze lebe hoch, das ganze ganze braucht halbe halbe, treppen stiegen auch, auch ist vielleicht, vielleicht, vielleicht geht ja doch was, was aber, aber was aber was ? was?

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ich will dem tier in mir den bau zurückgeben, ich schenke mir die ganze außenwelt, das planetarium, und bleibe im dunkeln, die klauen tief in den kühlen grund gebohrt, ölschlamm schiefergedächtnis (wurzeln sind wassersucher), und oben gipfelt sich die ruh, oben schwängert der wind die willigen wälder, oben treibt sich moosgrünes (mossgrün – sterling, you know?) die felsen rauf und drüber, aber ich bleibe so wie dann und wann und wenn schon, bald

dreizwei

seine kunst sei ein wellensittich
ein hin und her schaukelndes
nicht von der stelle kommendes
vorwärts rückwärts spiegelhackendes
und ab und zu ein korn und dann und wann den käfig geleert bekommendes
(verwöhnt verwohntes sein)
ein verwegen sein wollendes
sich ändern verändern enträndern wollendes
bleibend aber nur zauderndes verzögerndes
eingesponnenes sein verfilzt
(aber schaukelnd, schaukelnd immerhin)

Montag, Oktober 17, 2005

dreieins

niemals
seit dem man schrift geboren
und sie aus engen stuben
ans grelle licht gezerrt hat
niemals seit dem
war es so klar wie jetzt
was brotlose kunst wirklich bedeutet
leute – schenkt mir
einen becher margarine!

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pforsch bis an die pfrenze gehn
und den lieben gliebel drehn
rütze auf die grütze
das mond sich dreht die glücks
hat sich gemandelt
trägt grau jetzt wieder blau
ist aus der mode keine ode
übrig für die pluft
abpflockt weggepflundert unterpflicht
wirsch affen das
der höhnich der tiere schlafft schon
gutt nachtt

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neon-auge in der straßenflucht
lächelnd sichern wir uns an
die zähne noch verlippt
wir suchen die lücke
in der brandmauer unserer herzen
der mann deiner träume
und die frau die es so nicht gibt
sitzen mit am tisch und reden
während uns beiden die sehnsucht
langsam die herzkammern
kratzt

Sonntag, Oktober 16, 2005

dreinull

oderbruch

oder die stimme am morgen oder
das summen der nacht oder
deine weiche schulter oder dieser
weiche sanfte blick die sanften klammern
der beine oder schlingen
oder dein wegsehen danach oder
dieses weggleiten oder dein
weichender blick
oder die erleichterung
das aufatmen hinter der tür
wir sehn uns
oder so

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zimtmädchen
ein tropfen blut im schnee
das kalte herz im schwanensee
die katze mit hut jagt meinem unschuldslamm
hinterher aber du bist und bleibst
wunschlos der kontur verpflichtet da
schau mal die kinder
die sehen glücklich aus

Samstag, Oktober 15, 2005

neunundzwanziger

liebst du mich?

ich weiß nicht. liebst du mich?

ich weiß nicht. denkst du an mich?

ich weiß nicht. magst du meinen mund?

ich weiß nicht. fehlt dir mein lachen?

ich weiß nicht. suchst du meine nähe?

ich weiß nicht. vermisst du mich?

ich weiß nicht. kennst du mein gefühl?

ich weiß nicht. bringst du mir glück?

ich weiß nicht. willst du meine träume?

ich weiß nicht. gibst du mir halt?

ich weiß nicht. ich weiß nichts.

kommst du mit zu mir?

ich weiß nicht. vielleicht ist das zuviel.

ich weiß. aber wir haben jetzt nur uns.

ich weiß nicht. oder doch. ja.

dann komm. oder gut?

jetzt ja. vorher nie.

Freitag, Oktober 14, 2005

achtundzwanziger

schal schmecken bei leinfelden (sonntag ist immer ein spazieren) und die bäume kerzen rauh in das grau hinauf, da kann der wind nichts machen (das himmlische kind) und schon ist herbst und wieder einer mehr und wir sind wieder nicht zwischen die farben gefallen sondern nur äugend wiederkäuend dem alten weg gefolgt, taschenfäustend, ein flüchtiges erinnern (die angst läuft mit), ein herbst wird wieder sein, wir aber dann vielleicht nicht

..............

es ist ein leises zurück in das launen, ein leises in die not und das lachen, und die herrlichen in den limousinen staunen was das vieh sich treibt die nacht über und gönnen ihres gleichen auch mal so ein schönes stück (so viel zur nähe)

.............

ich dreh mir einen strick und mal dir ein haus
mit schwarzen fenstern in finsterwalde
mit hellen jungs davor die nichts ahnen
weil nur wir beide wissen wie tief man sinken kann
im dunklen haus in finsterwalde
an einem sich drehenden strick

Donnerstag, Oktober 13, 2005

siebenundzwanziger

05:44 dem schlagfertigen die daumen drücken, dem satten das gewicht entziehen.

07:01 wir wären mehr mit weniger.

10:23 wir wären weniger mit mehr.

12:41 mein schiff heißt hoffnung aber es heißt nur so sonst wär ich nicht kapitän.
sondern hafenmeister

12:45 und dann hat sie ihren drei-sterne-traum erzählt, von dem dampfer und den palmen und delphinen und wir lagen da mit der Seifenschale über den köpfen und den Schaumkronen und den zehenpaaren die sich ineinander vergnügten.

Mittwoch, Oktober 12, 2005

sechsundzwanziger

fünfundzwanziger

neinnein
bin nicht
besoffen vor glück
auch nicht liebestrunken
ich schwanke nur so durch die
erinnerung

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ihre stimme warf spröde schatten auf seine seele.

„und jetzt? was ist jetzt mit früher?“

früher, antwortete er mit feierlichem unterton, früher wäre ich liegengeblieben.

Dienstag, Oktober 11, 2005

vierundzwanziger

derbes miedern in der fressgass, das häutige verledert, kraterndes speckt
ich würde zugreifen, junge Frau, ja da, du mundgemalte
wo das Schöne herkommen soll in dieser verlorenen Zeit, hinter dem Schrank vielleicht
oder aus dem Ofen, aber nein da nicht, wir haben ja eine Heizung, ganz zentral
da kann man sich kaum hinter verstecken, außer man ist eine Maus
vielleicht, aber nur vielleicht

(frankfurt ist ein monochromen)

..........................

und
man findet nichts was jetzt noch frei atmet und die stadt sinkt ein
als würde sie erdrückt und sogar die vögel fliegen tiefer und die hunde
atmen flacher, damit der bauch nicht auf der straße brennt und
nein, berlin ist keine katzenstadt, sondern dog city, haltelinien beachten
und fahren sie vor bis, momentmal junge frau, ihren ausweis bitte und
in den u-bahnen versickert das leben und ein reisen in der
stadt ist manchmal ein langes unerfülltes sehnen (ruhleben!) und trotzdem
bleibt berlin ein himmelswerk


dreiundzwanziger









SLIPSTREAM oder die abenteuer der unterhose

Montag, Oktober 10, 2005

zweiundzwanziger

baummann hochroter
lohengrimm sich funkenschlangen schiebendes
streben irrlichternd durch die
flammenfromme läuterung wartet
ich gebe euch lästerzungen
auf dem altar harzt heiß kochendes
knackig brechendes versprechen
glutbilder die bilderglut wutreißen
ausgestreckt rotflackerndes fingerspreizen
dieser glutrohe schmerz in richtung
blaues schweigen
und die anderen im schattenkreis
nichts tun als drohend
beistand leisten
wir sind hier

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das ist das haus wo früher
die ratten gewohnt haben sagt frau
meininger und ratten sind ihr fremd
frau meininger sind ratten fremd frau
meininger sind alles fremde ratten
das waren ratten alles ratten
sagt frau meininger und zieht sich
die dämmerung durch die vorderzähne
ratten waren das aber mich haben sie
nicht gebissen

Sonntag, Oktober 09, 2005

einundzwanziger

vor bei. vor bei. oder doch. und vor bei. und nach neben. nach neben. und nach neben. oder hinter lassen. oder so. oder hinter lassen. oder so hinter lassen. aber gern haben. gern. aber gern haben. sehr gern. aber gern haben. je doch. je doch. jedoch. vielleicht. (der fortsetzer schreibt ein stück.)

....................

ver biegen. ver brechen. ver zeihen. ver künden. ver ziehen. ver schieben. ver nebeln. ver sagen. ver zagen.
ver sehen. ver hören. ver fluchen. ver enden. ver nehmen. ver geben. ver zichten. ver wahren. ver stückeln.
ver kommen. ver gehen. ver jagen. ver suchen. ver zehren:

Samstag, Oktober 08, 2005

zwanziger

einen tag später ist plötzlich alles klar. wie ein gläsern spiegelnder tautropfen, der sich sanft vom satten grün eines farnblatts rollend in die tiefe gleiten lässt, kommt herrn k. die erkenntnis in den sinn geperlt: er kann gar nicht schriftsteller werden.

herr k. kann schließlich keine farben sehen. er kann sie zumindest nicht so sehen wie die geborenen oder berufenen schriftsteller sie zu sehen imstande sind. selbst unter idealen laborähnlichen bedingungen dringt zu herrn k´s prismatisch verarmten kortex einfach nichts vor, was man etwa als irisierend leuchtende schattierung bezeichnen hätte können. Oder als reflektierende oder schillernd illuminisierende, oder chimärisierende, schamanisierende oder sonst irgendwie -ierende.

herr k. sieht farben einfach nur als farben. rote, blaue, grüne oder andere farben. manchmal sogar ein leichtes rot, blau, grün oder eine andere farbe, manchmal ein schweres, ein helles, dunkles, sattes, ein mattes, stumpfes oder sogar lautes oder leises. auf jeden fall keine jener unglaublich differenzierenden nuancen, welche die gepriesenen der zunft schon immer und mit jeder faser ihres feinstofflich fantastisch ausgebildeten nervensystems wahrzunehmen und sogleich in brillierende und jubilierende metaphern zu transponieren in der lage waren. mysterische wort-architekten. aus dem nichts heraus fähig, mit einem kurzen nicken ihrer markant geformten häupter wahre wortpaläste entstehen zu lassen, mit detailstgetreuer und fein ziselierter oberfläche sowie einem innenleben, das jeden nur halbwegs gang- und denkbaren aspekt bis ins mikrofeinste ausleuchtete.

herr k. dagegen produziert hütten. einräumige, windschiefe gebilde, durch die der kalte atem des konstrukts pfeift und nichtsagende monotonie brüllt.

herr k. duckt sich unter der eilig auf ihn zukommenden erkenntnis weg und denkt daran, seinen künstlerischen werdegang nochmals zu überdenken. vielleicht sollte er skulpturist werden, oder konzeptions-künstler.

vielleicht, denkt herr k. mit dezenter wehmut, vielleicht oder sicher sogar liegt es nur an meiner kindheit. oder der schule. vielleicht liegt es auch an meinem gehirn. ich sollte mich gründlich untersuchen lassen, auf farbverstellung. oder mir eine neue brille kaufen.

während herr k. mühsam sein genötigtes selbst renoviert, fällt schwerer schnee aus den beulentaschen der eng über der stadt versammelten wolken. schaudernd flüchtet herr k. in eine bar. er richtet sein wunschdenken neu aus auf eine große tasse heißen kaffees.

schwarz muss er sein, denkt herr k.. schön schwarz. und ohne zucker.

Freitag, Oktober 07, 2005

neunzehntes

und auf
das stumpfe starren
hinein in die stumm stehende wand
als ob sich daraus etwas
lösen ließe als ob
jemals den wortlosen wänden
etwas ausgekommen wäre
nur die türen
kennen so etwas wie freiheit
(fenster ganz zu
schweigen)

...................

ach nee ach so ach was ach so ach nee ach ja ach wie wie
ein massaker müsste sein ein wildes wüten ein augenwälzen
müsste sein
ein sturm sich hinter die stirne drängen und ein blick
die menge zerteilen ein flügelndes müsste die meere zerwühlen ein zorniges die angst
entweihen ein sorgendes müsste weit weg von hier und ein herzliches
endlich quartier nehmen ein träumendes müsste die seiten wechseln und
ein schimmerndes sich fokussieren ein höhnendes müsste sich erklären
ein wunderbares müsste sein
ein schmächtiges geherze
ein stöberndes

ein eigenes
sollte sein

................

was ich spürte (das zahnlose kind)

was ich schenkte verdarb
was ich sagte verklang
was ich warf zerstob
was ich träumte entkam
was ich suchte war das große wesen
was ich fand war bedauern

achtzehntes

vielleicht ist es das. man sollte bescheidenheit, nein besser – klare sicht. die klare sicht auf das nichtvorhandensein von etwas. etwas nicht sehen. können heißt nicht etwas nicht sehen. nein besser – etwas nicht vorhandenseiendes sehen. positiv sehen. wo nichts ist, geht auch nichts. es gibt tausende die ähnlich sind, nur besser sind, zehntausende, die gleich sind, und es gibt ganz wenig gründe, warum irgendetwas einen einzigen anlass geben sollte, sich herauszustellen aus der masse, sich hervorzuheben aus dem level zero one, es ist sowenig da und vor allem kein antrieb. auftrieb. wir sind was, ich bin es, ein raumschiff, leinenlos, trägheitsgedämpft. aufstehn!!! ja ja, schon gut, aber erst der schlaf gibt einem doch die haken, sich daran ins tal des todes abzuseilen. traumdeutung? bitteschön?

.......................

bislang war das so. bislang war da so ein pferd. bislang war da so ein pferd, das mich da so am halfter zog. bislang war da so ein pferd, das mich da so am halfter zog und mich mühsam von der straße holte. mich! von der straße!

Donnerstag, Oktober 06, 2005

siebzehntes

abhaun, ja abhaun, den arm abhaun, den kopf oder den ast, auf dem man sitzt. es ist so wie so egal wie sonst auch, man kann nicht tief fallen, der boden ist hochgewachsen in den jahren, wie ein hefeteig wie ein mutterbodenpilz anstelle des baums, der ist geblieben wie er war, von hochmut keine spur.

abhaun, ja abhaun, das buddelschiff verscherbeln, die unterhose sich halb übers auge ziehen, auch eine art sehräuber, und unter den kopftuchblinden ist der blinzelnde immer noch könig. und dann die kanone mit kleingeld laden, keine centimentalitäten jetzt, und volles rohr die kassen gepropft, jawoll!

abhaun, ja abhaun, den geldmaschinen die greifer abhaun, den prägeanstalten, den mehrwertmachern, gold und gut und nut, das kapital kennt keine wehen, nur die arbeiter den phantomschmerz. aber was solls, abnabeln müssen wir alle irgendwann, also reiß die leine, reiß die leine. und zieh das fleisch, zieh das fleisch vom leder, kann länger sein, bis du wieder was zwischen die zähne kriegst was nach blut und hoden schmeckt.

abhaun, ja abhaun. das wär was. das wär was gewesen. abhaun. vielleicht hätte man ja, aber nein. aber nicht nein sagen können ist auch keine kunst. na schön. dann eben so. abhaun. und stumpf.

Mittwoch, Oktober 05, 2005

sechzehntes

00:54 ..............i would delete that..........

08:34 meinetwegen. nehmen sie mir den verstand. aber lassen sie mir die kleiderbügel.

11:21 da geht er wieder, die hände in den taschen wie ein hamster nüsse in den backen. es droht der nächste gesichtsverlust.

12:19 sowie das große vergessen kommt, schreiben sie ihm die rechnung und dann ab damit durch die mitte. den briefbeschwerer lassen sie liegen. die alte liebe geben sie zurück! die rostet nämlich doch!

12:24 howard hawks while sparrowing could be better.

Dienstag, Oktober 04, 2005

fünfzehntes

allein bin ich ein tier
was kalbes oder wanzes
lieber bin ich mit dir ein wir
ein wunderbares ganzes

.......................

abkommandiert zum liebkind machen (nein, bitte lieber ein wütendes), auf´m bahnhof gütersloh im knabenzoo, als streicheltier der bertelsmänner (hand zahm in der herrentoilette, abfluss jetzt und hier) mann macht frau mundwinkeln, frau macht mann durststrecken, macht macht nöte, gütersnöte, in gütersloh, auf´m damenzoo, im nirgendwo (aussteigen bitte, der zug endet hier)

......................

nenn mich innenseiter
nenn mich funkenspucker
nenn mich lückenspießer
nenn mich vergabelter
nenn mich mantelfreund
nenn mich rissblütler
nenn mich rabenschlange
oder nenn mich kaninchen
wenn du magst
(aber niemals häschen)

vierzehntes

kein fisch hat je das mondlicht anders gesehen als ein bleiches versprechen und dann die grenze durchbrechend war da nur vogelgelächter aber lacht nur ihr seid auch nicht mehr als schwimmer in der höhe und wenigstens bleibt mir da unten die tiefe das dunkle fließen

Montag, Oktober 03, 2005

dreizehntes

und der minister nahm die hand entgegen und bot seinem sachbearbeiter einen platz.

er wolle jetzt keine fragen beantworten, nicht schon wieder, nicht jetzt, er sei sachbearbeiter und kein freund der resonanz, wenn er dauernd und immerzu diese fragen hätte beantworten wollen hätte er sozialbearbeiter werden müssen, aber das sei seine sache nicht, er halte mehr von den dingen, von der ordnung der dinge und das sei schließlich und endlich auch modern, wenn auch mal wieder. man solle doch mal den kopf vom schreibtisch weg und auf die straße drehen und sich umschauen, das sogenannte menschliche sei doch überall ein rückzugsmodell, ein vermenschlichtes, wie weit habe es uns denn gebracht, dieses menschlichtum, nur schuldner und arbeitslose, faule und verdorbene, ausländische und gewalttätige, nein, dieses vermenschlichen führe nur ins jammertal, das hätten uns die sozialen eingebrockt, und die hätten auch nichts mehr herzugeben. ein paar schöne worte vielleicht, billiger tand, ein paar gesten und feuer aus stroh. da zucke er doch lieber selbst mit seinen sachbearbeiterschultern, ehrlicher sei das, weil man wisse, dass das rein sei, reine sachlichkeit, reine information anstelle dieser ohnmächtigen menschelnden hilf- und bewegungsarmut. die neue zeit, die er in seinem bereich ja nun schon länger repräsentiere, komme ohne dieses ganze gefühlsgewühle aus, das fühle er, dass das effektiver so sei und übersichtlich und damit besser, und auch reiner, wie gesagt. die dinge hätten ihren plan und das sei auch gut so, eine natürliche ordnung, das verelendete menscheln wirke da nur als störendes element. über symbole könne man reden, gut, aber in der summe, unter dem strich, und in der sache vor allem, da müsse man sich einig sein. der weg des sogenannten menschlichen sei ein irr- und scheiterweg, weil jeder darauf tanzen wolle statt diesen auszubauen und daran zu arbeiten. im prinzip sei diese welt ganz einfach strukturiert und noch einfacher zu organisieren: wer zahle, der zähle. der wert des einzelnen entspräche ganz normal und emotionsneutral dem wert für die gesellschaft, also dem nutzen, das könne man ganz einfach berechnen und darstellen, wer mehr wert bringe oder erbringe, der sei eben mehr wert, ja diese zahlenden menschen seien für ihn schon so was wie mehrwert-menschen, das sei die wahre menschlichkeit, eine, die es zu verfolgen lohne. rein sachlich gesehen sei das nunmal so, die wertschöpfungskette sei ganz unbestechlich. die zahl sei das symbol einer besseren zukunft. klar und eindeutig. und nur so sei das überleben des einzelnen gesichert, als zahl in der menge, und er finde das ganz und gar nicht widersprüchlich, sondern in ordnung. rein sachlich. unter dem strich.

und der minister nickte und schwieg.

zwölftes

so sie sind jetzt also arbeitslos aha

sie klagen also ihr arbeits-los

die acht stunden am tag und wochenlang aha

nein? aha dann haben sie ein arbeits los

aha und haben sie gewonnen mit dem los

hat es glück gebracht ihr arbeits los

aha und welche quote? 12 prozent? aber das ist doch gut?

nein? ach sie gehen jetzt zur arbeit los aha

oder doch - bei ihnen geht die arbeit los aha

nein? ach so sie sind jetzt Ihre arbeit los aha

sie ist Ihnen weg gekommen aha der Markt

hat sie geschluckt aha ach so ja allerhand

so ist das jetzt mit diesem arbeitslos ach so

aha und bei den anderen

da dann auch aha

naja das wird schon wieder was

da findet sich schon wer

für dieses

neue arbeits los

elftes

................

sie: du immer mit deinem glück und glücklich sein

er: ja und? das hat man uns versprochen.

sie: ja, auch versprochen. aber nicht in die hand. in den mund vielleicht. oder in den bauch

er: egal. glück bleibt glück. und wenn ich das nicht sehen kann, dann bin ich eben blind.
glücksblind.

sie: hör auf damit. so schlecht geht es uns nicht.

er: nicht? sie werden uns das wenige auch noch nehmen.

sie: dann sparen wir eben.

er: sparen? woran denn sparen?

sie: wir schränken uns ein.

er: und die Wohnung, vergiss die wohnung nicht. sie werden uns zwingen umzuziehen.

sie: ach das wird schon. woanders leben die leute auch.

er: das ist kein leben so ohne glück.

sie: du immer. wir haben doch uns. das ist glück genug.

er: genau. die anderen fressen und wir schnäbeln. schönes glück. die betrügen und wir sind die opfer. tolles glück. nur nicht das glück, das die anderen haben.

sie: willst du das?

er: was?

sie: dieses glück von denen. dieses gebogene gestohlene glück. dieses erschlichene, erkaufte.

er: jetzt kommt wieder die moral. die macht vielleicht schön. aber nicht satt.

sie: vielleicht nicht satt. aber auch nicht fett.

....................

Samstag, Oktober 01, 2005

zehntes

was kommt
was geht
was bleibt
was ist
was war
was denn
so schnell?

..........................

früher war ich ein prinz
(die könige hatten bärte)
mit eigener prinzessin
die war schön und mein
leben leicht wie eine feder
(die gänsemagd kennt den rest
der geschichte)

...........................

liebe frau,

wie wäre das
wenn ich dir jeden tag ein
gedicht gebe und du mir für
jede zeile einen kuss
das wäre
doch
schön
und
ein
gu
ter
An
fang
o
der
?

....................

ich glaube ich bin
zu alt für dich

ich glaube ich bin
zu jung für dich

ich hab dich doch
gar nicht verdient

(und erst die steuern)

neuntens

knall auf fall, und fell auf die bohlen, das schwimmt dann schon und wärmt die wellen, falls die sonne mal wieder woanders federn lassen will. ja, das ist es, meine gute tat – ich nagle dicke bohlen mit fellen zu und lasse sie schwimmen. das fleischgewesene, das abgezogene auf dem verkanteten. die schönheit auf dem gehobelten, auch ein Ideal. und wenn dann die ersten haftbefehle eintreffen, zusammen mit den augenfinsternden vollziehern oder vollstreckern (nicht die lange bank, nicht die!), wegen zerstörung diverser schiffsantriebe oder gar versenkung ganzer rümpfe per torpedierung mittels pelziger balken, dann wird es aber ein hallo geben, dann werde ich mich einrollen in meine Hängematte und laut lachen. was? werde ich lachen, was wollt ihr, werde ich lachen und und meine schmutzigen zehen zeigen, das war kunst und die freiheit der kunst geht nunmal über den profit der marodeure. ich pfeife auf eure industrie, heilig ist die kunst und ihre hallen, und das verstehen, versteht ihr? wahrscheinlich verstehen sie nicht und laufen statt dessen lieber schnüffelnd durch die zimmer, wahrscheinlich sind das für sie nur silbrige fäden, also gesponnenes, und wahrscheinlich werde ich mir später irgendwann auch die zehen stoßen am strand an etwas unförmigem langgestreckten mit algen überhäuftem. und sehr wahrscheinlich wird sich einer der geschäftlichen der felle bemächtigt haben und die bohlen weiter in der brandung spielen und taumeln lassen, ich aber, aber ich werde mir die untersten Glieder stauchen und fluchen. aber wie gesagt - soviel kunst muss sein. jedenfalls. und immerhin.

achtens

siebtens

sechstens

Freitag, September 30, 2005

fünftens

mensch k., sagt der abteilungsleiter zu herrn k., sie können doch so viel mehr. jetzt machen sie mal und lassen die sau raus. ja doch, entspannen sie mal richtig und dann legen sie einfach los. locker vom hocker! sie können das, k., ich weiß das. herr k. weiß nichts von dem, was der abteilungsleiter weiß. er weiß nur, dass er schweine nicht besonders mag. besonders dann nicht, wenn sie vor ihm stehen und die hände in den hosentaschen haben.

Donnerstag, September 29, 2005

viertens

00:34 ich bin aus rohmasse gemacht, ein marzipaner, wenn sie verstehen?

09:45 und einen schönen kopf auf einem silbertablett? (warum eigentlich? warum eigentlich schön? und warum eigentlich nicht?)

13:56 natürlich du! und? hast du vielleicht den schlüssel? nein. aber ich kenne die tür.

17:17 nimm einen apfel und wirf ihn jemand in den kopf. du hast schon richtig gehört, nicht an den kopf, sondern in den kopf. und mach den apfel bevor du ihn wirfst. du bist schreiber und kein pflücker. also vergiss das mit dem baum. dein Vater war ein Wandersmann. geh und kerne!

22:05 ein blaues stück papier und nichts weiter (zusagen!) ein blaues warten auf etwas (da küsst heut fei nix! gell!?) ein endloses!

Mittwoch, September 28, 2005

drittens

claudia die hinkende war
schon sowas wie eine hexe
was reichte zwar wieder nur bis zum
horizont (schlitten brennen!)
aber doch immerhin
(halt´s maul und stille)

...........

Herz schlag
hämmernd an mein Rosentor
la grande finale
ganz großer Bahnhof
für einen miesen kleinen Abschied
ich bin so allein mit Dir und meiner
glimmenden Einfalt
(das Frauenzimmer brennt)

............

meine nachbarin
hat mir erzählt
dass sie werbung treibende sei
ja wohin
treiben sie
denn ihre werbung so
auf die
weide?
nein sagt sie
mitten
unter
die leut

................

schwarzer ritter
auf der suche nach der edelweissen
rost rötet mir das eisenherz und die lanze tieft sich weit
in die zerbrochene zeit während die brandzeichen meiner kindheit
durch den märchenwald leuchtfeuern
mein bettlerblick am morgen droht dem düsteren mit ohnmacht
vatermörder mutterdieb
aber ich bin jetzt der verlorene
dem herzbeutel entfallen
dem fremden tier dem fremden hier die milchzähne zeigend
das ist der paul
und wohin mit meiner wut
wenn sie mal nicht mehr ist

zweitens

das geb
das geb
das geb ein Gebet
wenn die et
wenn die et
wenn die Pietät
net wär

...............

Ein Könich und ein Gurilla
kängten so guru durch den Soo
und der Gurilla sagte zoo
zoo zoo dasz isst hier aber hier
ein schöner Soo und der
Könich mainte nur
so so

Donnerstag, September 15, 2005

erstens

man sitzt da und sieht sich mit einemmal wieder. und denkt sich: das ist keine kunst, das nicht! dann sitzt man jetzt da und sieht sich und denkt sich und die anderen auch vielleicht: das ist keine kunst, das nicht!

vielleicht nicht, aber das wird ja noch, vielleicht doch. noch.

Betragen & Betrügen 2009

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