Dienstag, November 05, 2019

854





als ich das klingelschild las, wurde mir sofort sternenklar: mein kometenhafter abstieg hatte begonnen. die treppe zum anderen ufer war schon lange bedeckt mit dem moos meiner säumigen gedanken (kreisky!), und auf den hühnerhöfen meiner Träume lichterte das irr. kein grund sich aufzuregen, die regenzeit war lange vorüüüüber. erst wenn der letzte vorhang kommt, müssen die komparsen gezählt werden, schnauzte der impresario. der scheinwerfer fällt nicht weit vom stamm, murmelte der gartenzwerg aus der kulisse. der gartenzwerg hieß kranzki, seine laterne wurde mit öl betrieben. man hat sie ihm nun abgenommen. vielleicht besser so, der anteil an schmutzigem licht wird schließlich immer undurchschaubarer. ein schlüsselerlebnis. ein schließlichkeitsfehler. sichtlich betroffen hat sich kranzki dann also zum pfeifenraucher umschulen lassen. wenn nur dieses gefühl nicht immer gewesen wäre.

Sonntag, November 03, 2019

853




im schmodder der nacht liegt der schlüssel zur welt und wundert sich. man hat ihn auf den weg geworfen, und weit und breit ist kanada, also keinerda. der schlüssel will schlussendlich auch nur etwas öl, und ein schloß, das zu ihm passt. interessiert aber keinen, hier geht es um das ganze, um das vielo, sophie, wer ist der herr im haus. im herrenhaus brennt noch licht, nein, das ist der keller. muss man nicht mögen, muss man nur löschen. soviel papier darf dann schon sein. die grundlegende erkenntnis lautet diesesmal oder schonwieder: im grunde unseres herzens sind wir alle nur ein hasenstall, mit klapprigen türchen, und abgelutschtem drahtgeflecht. wen kümmerts, wenn die fliegen fliegen, oder wohin. wir suchen erstmal den superstar, dann den überkranich und am ende die megatrappe, gans am schluss. was bleibt sind die knochen, und ein furz am tisch vom fetten vatter, der sich wieder das ganze fleisch hinter die hautlappen gestopft hat, hauptsache oberhaupt. die hungrigen kinder malen sich kringel in die augen, so groß wie die sind werden sie nicht wieder. seid froh dass ihr überhaupt noch lebt. und fragt nicht wie.

Sonntag, Juli 28, 2019

852






das blonde bobo kind frisst blutaugen nein blutalgen suppe und keiner kann es sehen das blonde bobo kind mit den blutaugen und dem blutsaugenblick. wir graben unterdessen unsere alten freunde wieder aus, der feind im auge meines nachbarn, der splitter in der mandel, ein balken in der sünde, macht doch was ihr wollt, pullover oder was, ja, nein, unterflur, überschwall, die körper reiben sich wieder durch die nacht, die fracht trägt schwer, die flut zieht kreise, aber die krähen wissen immer bescheid. ich gebe was für einen grünen brief, es kommen aber nur blaue, oder rote linien, oder gelbe ringe, die sich durch die kornfelder wälzen. mutprobe: was schmeckt besser als kakerlaken-schweiß? keiner, der da nicht den pu-mann macht, winnie in der wanni, und nanni klebt draußen die zettel an die scheibe. glasauge, sei wachsam. aber wir hatten ja nichts, nicht mal was zu verlieren. wenn die kugel rollt, sollte man schon die seiten gewechselt haben. am besten viel kleingeld, das klimpert so schön, wie ein einsames klavier am strand, im monsunregen. 


Samstag, Juli 27, 2019

851






voll das elend und die massen (hoch die tassen!) marschieren und panieren, nein, parieren, alterswahnwitz mal anders. die anderen lachen wenigstens nicht mehr so viel, wenn der stier den nackten nacken bunt lackiert, jeder pappagei ist irgendwie anders. trotzdem hat poppa den grieg verloren, damals auf nordwegen und auf abwegen, und als er sich zurückhustete, mit aladdins wunderpampe, da war viel schutt und staubige mütter und staubige brüder, und die zeichen an der wand waren nur noch löcher. das schwarze unter den nägeln kriecht übrigens immer mit durch den staub, das weiß jeder, der auf allen vier fünfen oder mehr schon mal unterwegs war. dreck drückt, und der trick mit lilo pulver brennt auch nur noch kleine flamme, irgendwie indianisch. aber winnitoo war zu lange im segeberg,  bad sägewerk, wo die splitter einem die haut weiß reißen, und der mannitoo seine auszeit nimmt, minirente auf dem abseitsgleis, der letzte zug hat keine schienen. nur scheunen, für die toren. davon später mehr, aber reichlich.

Mittwoch, Juli 24, 2019

850





ab erei tschibumm bei tschibumm bumm
aberei tschib ummb eitschib ummb umm
aber eitschib umm beitschib ummb um m
abereitsch ibumm beitsch ibumm bumm 
(bummbumm bumbum bumbu)



sagen sie was
sagen sie was
sie wollen 
was sie nicht mehr 
vergessen können 
oder vergaßen
zu fragen oder
verlegten oder
vorwarfen oder
hinterfragten sagen sie
was ihnen fehlt
sagen sie sagen
sie was oder
nicht




fürwahr für wahr
fürdich nicht blickdicht
fürmich nichtdickicht
fürunsnicht nurfürdie
nurdie fürdie diesolche
socken tragen










Dienstag, Juli 23, 2019

849





heute im winternet gesehen. der desert-maker! eine große büchse fleisch, nein sand, bis oben verquarzt, das blech, mit schraubverschluss. aufdrehen, umdrehen, abdrehen. soviel sand auf einmal hat man seit seiner kindheit nicht mehr gesehen, zwischen den zehen und den augenlidern. da lässt man sich gleich gerne nieder, auf dem feinen häuflein ausgesuchter sieblichkeit. die siebträger wackeln bald wieder von hinnen oder von dannen, auf allen wegen herrscht die ruh und knirschen die gelenke. als siebenjähriger hat man das nicht so mitbekommen, als siebzigjähriger auch nicht. alt werden ist auch nur eine frage der feinstellung, ganz grob gesagt. motorisch waren die meisten sowieso mehr porös eingestellt, von natur aus. außerdem: die welt ist eine nase, und das vermögentum darauf ist eine warze. wen das kratzt, der möge aufstehen und dreimal um den block, bis die schokolade schmilzt. aber nicht wieder die pole vertauschen! position clear! (unten am hafen singen die leuchtmatrosen ihr traurig lied…)

Montag, Juli 22, 2019

848






steht man sich die beine rund, kommt auch schon das abendpfund. was war das früher immer nur für ein verdammter krach gewesen, dieses weiße rauschen, das schwarze pfeifen, das grüne knattern und nicht zuletzt das rosa räuspern. keiner, der das rosa räuspern nicht schonmal live erlebt hatte, im gegensatz zum kakophon brei, der einem lärmend in den weg plumpst, sobald man die tür hinter sich fallen hat lassen. wer hebt die jetzt wieder auf? egal, nächste ecke wartet schon eine neue tür, und ein anderer tor, der sie einem nach hause trägt, für kleines geld, also handgeld, sozusagen, handverlesen. wahr sagen ist gold, das auch nicht mehr glänzt. liegt wahrscheinlich an den großen zelten und den schlechten Zeiten, die viel zu viel kosten. und die schwarzen katzen sind tiernützern auf den leim gegangen, da kleben sie nun und warten auf den großen regen. der wasserhahn kräht immerhin nicht mehr (quietscht!), das wasserhuhn stört sich durch das kaspische meer und blesst la queen. fare well, kleiner gummifuß!

Sonntag, Juli 21, 2019

847





und dann sagte ich und dann sagte er und dann sagte ichich und dann erer und dann sagten wir uns loslos von der harmonienie, wir sagten uns weiter und sägten uns fort, wir sagten und siegten uns die meinung und die zeit und die moral und sagten und saugten bis wir uns ganz und gar versagten. was folgte, war sagenhaft, eine entsagung. von nun an einzelstück, mistkind. 



schwiegerschwester
schwiegerbruder
schweigeschwester
schmierigerbruder
schwierige geburt




kunst hat die macht, uns von dem bösen zu befreien.



no 
non 
non kon
non kon form
nonk omf orn
nonko n form
nonkom form
no no nonko mform




Samstag, Juli 20, 2019

846








isch machmisch mischmasch weiter aus dem staubzw. staub. schönen gruß von meinem solarplexus, die flusen winken, die flöckchen hinken noch ein windchen also weilchen hinterher. drüben sitzen ein paar auf einem absteigenden ast und freuen sich des lebens. holz macht sinn, glaube ich. bevor man mir eine öffentliche versagung predigt, mäandere ich weiter, als ob nichts am verwesen wäre. der fisch da der hängt am holz, weil ihn da jemand drangenagelt hat, und nicht, weil er da gewachsen wäre. aber fischers fritz glaubt immer noch an ein wunder. oder wenigstens an ein zeichen. schließlich hat man ihm das in der zeichenschule so beigebracht, den nackten wahnsinn. wahn, aber sinn, und ein wenig fisch war immer zur stelle. gleich nebenan, in der dritten etage. ohne netz, dafür manchmal mit strümpfen, machen die waden wärmer. und die nase war immer mit bei, mit allen flügeln!

Montag, Juli 15, 2019

845





morgens, zehnuhr zwanzig, fütterung der laubtiere. ein wenig gras war auch dabei, und dürre ästchen, es wurde offensichtlich zeit. im hintergrund machte sich eine frage wieder wichtig, die ich schon fast gegessen, also vergessen hatte: bin ich nun dummklug oder klugdumm? oder doch nur ummkl, oder ugdu? ich denke, also bin ich ugdu. ich knabbere noch ein wenig an der frage und lüge sie dann zurück in die schubschublade, zu den anderen, die patzig platz machen. wahrscheinlich bin ich auch zu kleinlich, aber die großen fragen der menschheit passen nunmal nicht in mein biedermeierstübchen, mit punkbalkon. die schreiende ungerechtigkeit braucht schließlich auch ihren ort. jetzt aber hortig, die welt wartet. seine wenigkeit begibt sich auf die treppe, die dealen, die dielen. eigentlich knarren sie nur, wahrscheinlich amerikanisch-panisch. wie die zeit vergeht. die nächste frage seufzt einen taschentusch. isch machmisch aus dem staub.

Freitag, Juli 12, 2019

844





mein kopf braucht stärkung, besser verstärkung. mehr balken, noch mehr balken, gebt mir balkanbalken. soll heißen: ich werde nochmal wahnsinnig. und nochmal. und nochmal. und nochmal. gestern als die gäste und ihre gesten reich beschwenkt ihren weg richtung heimkurve nahmen, wurde es leise schummrig in meiner bescheidenen bergwipfelklause. ich tauchte den pinsel in meine altersweissheit und übertünchte die spuren der wilden nacht. überall schwarze graffito und graffitae, in jeder ecke tags, ticks und tocktocks. wobei ich nicht so richtig wissen wollte, was tocktocks eigentlich generell und auch im besonderen waren. mein herz klopfte, und das enorm, und das wiederum war alles was zählte. ich zählte mit. bei sechshundertdreiundneunzig lauschte ich meiner inneren stimme und hörte auf. auch wenn es das letzte war was ich in der nächsten zeit von meinem verkummerten erzherzentum hören sollte. hauptsache, das ding dingst, wie bootsmann karl-heinz immer sagte, bevor er den überbordenden dieseldröhner seines uv-boots anwarf und in richtung gipfelkreuz abtauchte. borderliner, der. und der wahnsinn. wenigstens der.

Mittwoch, Juli 10, 2019

843





auch du
der stumme hund 
findet seine taube eule


bitte schreiben sie mit. bitte schreiben sie nicht von. bitte lassen sie sich nicht flussen, vor allem nicht beeinflussen. bitte bleiben sie gesund. bitte kümmern sie sich um jemand anderen. bitte kümmern sie sich nicht um die anderen. bitte trennen sie ihren müll. bitte trennen sie sich von ihrem müll. bitte geben sie ihrem müll keine namen. bitte reisen sie nicht in die vergangenheit. bitte lassen sie sich öfter gehen. bitte bleiben sie bei rot stehen. bitte legen sie sich bei gelb hin. bitte wippen sie bei grün mit den zehen. bitte denken sie an nichts. und bitte bleiben sie nicht nichts. bitte lassen sie sich nie allein.

ja, es gibt wünsche, die kann man nicht. muss man aber. oder müsste oder doch, doch nicht. ogottogottogott. otto der gott. gotto der ott. halbgotto.im ganzen gesehen macht etwa eine montblanc-wanderung keinen sinn. die idee zeigt eine gewisse reifeerscheinung. wie manche idioten, wenn selbst der haarkranz sich zu lichten beginnt. fiat luxt! 


(harry big otto oder bigotto)

Dienstag, Juli 09, 2019

842





gespenster, schaut auf diese stadt! oder auch nicht, als gespenst ist man (wahrscheinlich) lieber in der gespenster-bar, oder macht ein wenig am gespinst herum, oder spinnt sich selber ein. währenddessen in hessen: seile reissen die brücken ins gleissende wasser, die erde ist voller gram und wut, das wasser hingegen fließt. fleissige lieschen erobern derweil die straßen, sie spucken und speichern unsere daten und taten, die fehler und die vielen anderen, nun ja, dinge. ich war nie auf walma mi pallorca, trotzdem wird mir unrecht zugetan. ist mir aber egal, im regal herrscht sowieso die reine leere, da komme ich noch mit. was hatten wir früher für spaß in der spule, also schule, ich weiß nur nicht mehr genau, welchen, so konnte das also nichts werden. mindestens nicht viel. somewhere, under the window. beissegal. hauptsache, die zeit war weiter am fliessen, bei uns drückebergern. wassoll blossaus dir werdn? nichts, das sein war schon oder noch vaterunzer, das denken noch jung, froschaugenforsch. die ganz konsequenten sind längst gegangen. ich übe noch ein weilchen, mit allem drumdran. den ganzen tag auf einem bein, das kann nicht gutgehen. 

Sonntag, Juli 07, 2019

841





die neue neue, und der alte alte. vater, tochter, muttermal. die meute fischt und die netze tragen die verkohlten herzen der beute zurück ins dorf. kadavergehorsam hilft, nicht nur beim dresscode.  flecktarn, flachmeißel, unterflur, die dachschäden spotten jeder verschreibung. unterwegs keimt der boden was nur geht, es blüht der schlendrian, allerorten. oder hadrian, da wallt die welt, da biegen sich die schranzen. weit aus der ferne hört man die ladenkassen klüngeln, das öl singt sich durch seine schichten. löß mal hörn, jung, watt hasn heemjebrocht. aber da im heim war auch nur trocken wasser und brot, und die teller waren nicht von dieser welt. atemlos keucht geschichte durch den ort, gelegenheit macht triebe. staudenschweres sonnengift, man schwört steinbein, nur die stunde macht wieder nicht, was sie soll. Unter den laken liegen die lakaien und reiben sich die nasen wund. noch so eine woche, und sie schlagen sich den könig aus dem kopf. wo sinwa denn, wo komma dahin? 

Freitag, Juli 05, 2019

840





mit sch fangen immer die schwierigkeiten an. wir weiten uns die augen mit keilschrift und krümmen den raum. schon ru-tschen alle etwas zur sei-te. gut gemacht, frau handwerksmeister. bleibt noch die frage nach dem treppeppengeländer, ob da auch gras, oder wenigstens kleine winkel, wo wir dann wieder bei den augen sind, alles wird gleich rund und bunt und biedermann. sterben müssen wir so wie so, nur warum immer jetzt. also lieber blickdicht leben, vorher. und was da sonst noch klebt, in den tiefen der drunterhose, kriegt ein preisschild und scharfe soße. das war jetzt vielleicht zu direkt, rufen wir gleich mal den direktor an. wo der doch immer selber ganz tief drecksteckt. also nicht stimmwundern, sondern abwandern. ilse hält die hülse und die puderdose und auch noch die stille stulle, während überall das laute wasser dröhnt. geflechtslärm. ruhig blut. so ein urlaub kannste vagessen. da hinten liegt noch einer. die leute werfen immer alles weg. naja. hauptsache, die augäpfel hängen noch. in ihren höhlen.

Donnerstag, Juli 04, 2019

839





bitte setzen sie sich. bitte nehmen sie sich etwas zeit. hiervon, davon, und deswegen. schon darum wird immer öfter keine straße draus. und poker spielt man nicht mehr, nur in der nase, der weißen nase. wir stupsen derweil geil (heh kinder, bald kommt abigeil!) weiter in die milchbrei-galaxie unserer vorhaben und nachfahren. drehen sie sich um, dann sehen sie schon, wer hinter ihnen blinkt und blankt. dann aber wieder recht schön und brav gerade aus, den schalter suchen. blitz krieg bop. platzfrieden in der betonwüste. wir bleiben daheim und warten, bis die aufseher kommen. wer wird diesmal waldmeister? an den schalthebeln der macht klebt kaugummi, und ein paar labradorhaare. hunde, die tiefstapeln, kommen vors seegericht. käptn ugly, sorry yglu, kämmt sich heimlich das fell, der alte striegel. haben wir gleich gewusst, das kann nicht gut gehen, das fällt um. zurück zur prophetischen laxe: stumm schläft krumm. bumm.

Mittwoch, Juli 03, 2019

838





schwarzweissoderwasweissich, 
ich zersägemeinebücher
bevordas einanderer tut
(amende eineslangenatems kannmanimmer nochhusten)
aberwas derwindbraut kannmannicht trinken
runforhome
runforrome
runforbone
(dielegende liegtnebenbei)

kunstlaut=sauerkraut

Dienstag, Juli 02, 2019

837




herz auf hand, und das soll lustig sein? Der eilige massias soll euch treffen, mit jeder planke seines schiffskörpers, ihr erstunkenen halunkenen, ihr patriotenidioten, ihr regalfachkräfte und quarksalber, alles halb so wild, oder? dauerwelle, ja, frohlocken, ja, wir bringen die kunst nach mostdeutschland, aber da sind schon welche, da ist schon welche, aber wie? die kunst des augenblicks, wetten dass? eine brücke ist keine, darf keine krücke sein, nicht mal für elise, in den palästen soll man schweine mästen, mit stumpf und stachel, und wenn wir es täten, majestäten, wenn wir, wo kämen wir dann hin? hiobs wonderland, auf allen fernsehkanälen, die gondeln würden trauer tragen, verwirrte schwarze bänder die luft zerschneiden. der regen wird kommen. und er wird bleiben.

Montag, Juli 01, 2019

836




und mitten im krieg ist ein frieden ausgebrochen, haltet den dieb! (saus und vorbei). dann schmeissen sie schon mit teddybärchen und gummitieren, sie schmeissen mit lachsrosa und rogenschwarz, und sie schmeissen mit schmalz und schmackes. weiter hinten schmeisst der king schüchtern seinen crimson ums eck, so als ob ihm schon der schatten riss, aber so halb vorbei ist auch schon ganz, oder doch nicht ganz so wild, vielleicht. indes, so spricht der weise aus dem wald, also der waldwaise, mit halb verstellter stimme: ihr könnt alles fressen was ihr wollt, bloß irgendwann wird es euch selber fressen. aber das geht auch in ordnung, es muss nur nachher alles wieder sauber sein.

Sonntag, Juni 30, 2019

835




der pastor und sein castor, der pollux und die retina. was hat das, und wer hat was, und warum zieht der grenzzaun keine kreise? wir lassen uns das stacheln jedenfalls nicht verbieten, sagt rochus, und der muss es wissen. später, die fahne klappert noch am horizont, wird der große wanderer seine sternenkarte herausholen und das kleine runde stückchen dreck darauf wegschnipsen, ups, das blaue vom himmel geholt. nur weil braun nicht gerade zu seinen lieblingsfarben gehört. aber eva war anders, irgendwie. wir salutieren derweil vor der schüssel mit dem einheitsbrei und breisen, nein preisen die führer. mehr als ein paar kreuzer will aber keiner mehr geben. dann kommen sie eben wieder zurück ins regal. wort oder wert, oder wart ihr wieder, und wer? 

Montag, Juni 24, 2019

834






keine frage, die warze gehört zum schwein, wie der trüffel zum büffel. die kuh wird allerdings nicht so schnell dung, wie der fladen das vermuten lässt, aber der käse beginnt schon bald irgendwo zwischen milch und teerstraße zu träumen, und dann zu riechen. wir machen keine unterschiede mehr, und keine gefangenen. die liegen nachher doch nur bei uns rum. in der oper tanzen sie derweil, und brecht ist das auch recht, und die helene, die frommt und frenetelt, und find immer noch ein h in der soupé. nur - wer steht jetzt noch hinter handke, wenn der sich wieder setzt, und die offenen fragen des theaters flügeln um einen rum wie ausgeleierte türen? manna mana (fortsetzung folgt).

Sonntag, Juni 16, 2019

833




und wann habe ich zum letztenmal eine ameise mit einem stück brot gegessen, fragt handke, und ich weiß nicht einmal wann ich eine ameise zum erstenmal gessen habe, mit oder ohne brot, aber deshalb ist er ja auch der literat und ich nur kubikzentimeter weise.



mono moono mono moon
moono mohno mohno muun
muhno muuno muhno mohn
mohnu muhnoo munomun
mono mono munoo muu
(mohno moono)

Freitag, Juni 14, 2019

832





geisterbahnen, schneeschaufeln. koks überall. bis in alle höhen. kommt aus allen höhlen. die augen treten vor und wieder ab. der applaus kommt und geht, er brandet wie ein weißes meer. die frauen an der kasse haben feierabend. aber es sind auch männer darunter oder darüber, erkannt oder nicht. der schnee brennt in den augen. die nasen flügeln, bleiben aber im gesicht. ein gedicht kommt um die ecke. ich schwöre, ich habe es noch nie gesehen, aber es grüßt mich wie einen alten bekannten. ich bin noch nicht so alt, schreie ich, aber der schnee deckt alles zu. alle werden zu hügeln, wann kommt der nächste zug. dann kommt der nächste zug und keiner hat eine karte, aber alle bleiben in ihren schuhen stehen. tennissocken gibts nicht mehr. aber weiße bilder. und leere tagebuchblätter. und geheimnistinte, die gar nicht heim will. weil sie nicht weiß, wo das ist. wenigstens ist sie nicht allein. wenigstens das. oder dass. dem schnee ist das inzwischen so egal, sowas von. von schnee. baron de winter. mindestens.

Samstag, Juni 08, 2019

831




ich hörte davon dass alles anders werde aber dann machte ich lieber dass ich weiter kam und wollte auf und davon aber davon gehe die welt nicht unter sagte man mir und draussen fingen sie an ein lied davon zu singen und die felle schwammen mir immer weiter davon und sie sagten jetzt das käme davon wo doch vorher keine rede war davon nur noch weiter davon laufen ging jetzt nicht mehr davon abgesehen war ich noch nicht weit genug entfernt also blieb ich im innersten unberührt davon aber ich träumte immer noch davon und ließ endlich die finger finger sein und blieb bei einem blauen auge und weiter felsenfest und sagte nichts mehr und die haut war halbwegs heil. 


(auf der straße trugen sie später die sieger davon)

Freitag, Juni 07, 2019

830





das verlorene schaf tritt auf der stelle und wundert sich. der vergessene schlaf liegt auf der schwelle und wähnt sich am ziel. dome sweet home. leider nicht für alle, die anders sind. meist beseelen sich die abendstunden, wenn die schwalben zischen und fliegen fischen, wenn der monomoon sich zeigt und langsam seinen bogen zieht, wenn der restmüll durch den rost im kopf fällt und sich in seine ecke trollt. kopf hoch, schaber nack und stau auf der spätzle maschine, ich bin weit gegangen und noch weiter gegangt worden. man hat mich gelassen, aber ich wurde nicht, nichts wie sollte, gedacht war mehr, oder meer, geplant war weg oder vage mut. die hellwütigen haben laut geschrien, wg. ungerächt und nasenblut. ich bin lieber weiter ab gelegen und geschirmt, hab dem zweifel den gräulichen mantel genommen, noch etwas nachttisch, gevatter? a propos vatter, oder pruter, oder schawester. oder nein, heute nicht beute, der schwamm nimmt auf und ab und zu, und endet schublädisch zersetzt. heimlisch singen wälder, und kälber. zärtlische deckschen auf dem nachttischleim. der mond fliegt aus der kurve. salaam, kinder, salaam.

Donnerstag, Juni 06, 2019

829




namhafte künstler glänzen im scherbengericht, die hosen ohne namen glitzern in den latrinen. ein boot ist nun mal kein ponyhof, die prise brise langt nicht für alle, manche halten länger wangen hin, oder die backen, wie gesagt. das messer im kopf ist auch wieder da, aufgegangen wie die sonne, wie der teig auf dem tisch, unter dem tuch, in der gebrannten form. gebrannte kinder meiden das feuer, gebrannte mandeln kleben am mikro fon, lauter leise laute, aus der zeit geschlagen, aus der männerzeit im männerzelt, die grobschlachter und brüllnasen. wahre liebe unter deck und decken, man schüttelt sich. schwester, bitte in den op, ob das gut geht, bla di bla bla, schalten sie ein, wenn der sänger saugt und sägt und die lider schneiden, hals über kopf diesmal, irgendwann reicht es einem, bis zu den ohren. haltet den dieb, knechtet die schienen, brecht die maschinen! gegen warts-kunst! wer will schon warts-kunst!


(da, ein zeichen! es liegt auf der hand! bah.)

Sonntag, Juni 02, 2019

828




in ferno out ferno
anti danti urs ars ers (oder sies)
oder siehs nicht
inferno outferno noferno
is nearo robert is nearo 
nearo narrow sparrow
spearow mr. shapiro from ferno he is inside er
no outside er in ferno veri tas
onferno antifer na

(ich sehe aus der nähe - aus!)



ich stand auf dem punkt punkt ich stand punkt ich stand und machte den punkt punkt stand ich auf stand ich dem punkt punkt ich stand dem punkt sehr nah es machte nichts punkt 
(irgendwann muss auch mal schluss sein ein schluss, punkt)

Donnerstag, Mai 30, 2019

827



retro aus der Kiste

einmal
animal (und retoure)
anomalie
annomanie
(das jährliche jahresringen)
verloren



wind schüttelt 
den ast
vielleicht eine frage


Mittwoch, Mai 08, 2019

826





ich stumpfe ich stampfe ich strebe sowas ich strebe wie ein flugzeug, ein fluchzeuch, ja warum lacht denn keiner, das gewummer aus dem wald, war da was, das war gestern, was war da wer da war, also hier ist nichts gewesen, ich habe du hast wir schreiben, wir schreiben auf scheiben und kleben am leben, und wissen nichts weiter wie gewesen, am deutschen gestern sei die welt gewesen, beinahe. aber wir arbeiten dran, und drüber, und halten uns stumpf an die streben. otto wäre das nicht recht gewesen. liegt jetzt lieber in seinem lilienthal und wünscht sich was, mit klatschmohn im mund. der alte winkler, der.

Dienstag, Mai 07, 2019

825




vielleicht ist alles nur wieder illuvision also allunation, also iss mich oder lass mich zergehen, verdichten abrichten umdichten zernächtigt, wir kommen aus dem taktgefühl. die brandung unserer herzen wallt durch den schütteren wald, das roden der wurzelträume in grün hat mir immer gefallen, aber wir bleiben stumme schwestern der unfreiheit, die patridioten des nichts, das nicht mal farben trägt, weiß nicht, schwarz nicht, rot nicht, blaufell, grauer zungen textschwerer liederschmerz.

bloß hinter den augen, da ist immer noch licht.

Donnerstag, April 25, 2019

824



auchen blick

das land lukt aus den räumen, an den bäumen klebt tomatensaft, und die prüden rüden stampfen den fuß zurück in die kartoffeln des lichts, nein, erdbeeren des nichts, also mit beiden beinen konkret im schlichten glück gelandet, das ist schon was, das ist schon mehr als genug, das ist ein überrollvorgang. also vorhang auf, die funken sind erstunken, die drogen sind verlogen, und wir sind auserkoren, blaunasen im wüstensand. elementar ist jetzt wieder alles im lot, weib, wir salzen erst die säule und machen uns dann davon, und wenn anna aus dem häuschen ist, kochen wir uns einen tee, oder eine idee, bis die große trompete vom himmel kracht. scheibenkleister. da sieht man immer was man hat. (der hut ist blau, heute).

Sonntag, April 14, 2019

823




anjekreuzt oder: kamikatzteken

feudabel abel und kain einselfahl, der mir die rede stahl, und das eisen sowieso, von wegen rostlaube, und regen bringt segen, das reicht, hundert wasser fadentief, ich bleibe eine suche, ganz geschickt wie eine kurzer brief (a short brief, mydeer!), ja, bier war auch nicht schlecht, so alt in kellern liegen, ein traum, nur dass es riecht, also reicht, das war nicht vorgesehen oder nachgereicht, bleibt nur noch ein falzitto im farnetto oder stieflotto, aber keiner hat ein los, nur tragen wir hier alle, ob knopf oder kopf, die wüste büste kerzenrein, kein schimmer, macht euch aus dem staub, ihr ihr harsch neider, lackeierer, ihr geldau tomaten und haarschleifer, ihr kunstkrümler, wir kümmern schon mal, ver oder be oder not tobi, kein stück, nur stapel, hoch, auf den teller, aber rodriguess weiss es besser, und gonzahles alles, wie gehabt: schiebetürer! 

Freitag, April 12, 2019

822




rosenzuhechterin


die hehler nein fehler der handeren sind mein licht, mein vergissmeinlicht, noch nicht, aber anderes thema, mein hintern auf dem feuersessel, mein feuerstuhl, wo die liebende sass, die liebelle, jedenfalls knattern feuerstühle, immer, sagt der feulletoni immer, und der muss es wissen, der weiß auch wann oder wenn er sein zimmer streichen muss, wegen der spuren, und wegen dem räuchermännchen welches da wohnt und abends rülpsern nach dem zehnten bioblechdosenbier greift, schmeckt immer nochnach mehr, aber die blase und der beutel, und der lange marsch, und da zwischen noch die untere hose, sehschlitz versus eingriff, die gelben seiten, immer noch, trotz oder wegen dem netz, in dem wir alle hängen, auf einmal, frau ober, zahlen! drei, vier, wie aus dem nichts, blauschimmel, wohin man augen macht.





Montag, April 08, 2019

821




dunke poesie

nacht 
nacht
nachtnacht
nachtnachtnackt
nachtnacktknackt
nacktnknacktknacht
nachtnocht
nochnochtnacht
nachtkochtnoch
nachtnocht
nacht
noch 
nach
na no
tag






siebziger

tal taler timm taler timm berg berg timm baum tor tür tor tür ton ton tür tür tong tong tag tag tal timm taler taler tock tock tuk tuk trumm trumm tor tor tur tor tur tret tur tret tür tür tal tal tuff tuff taler los


Samstag, April 06, 2019

820




feindesfreund und freundesfeind


schornsteine, turnschuhe, tintenfüße, schwarzmaler, man sieht nichts, hört aber das weiße rauschen, die espen geben laut oder leise wie man will wenn man will aber die antennen sind wieder nicht geerdet, blödes fracking, ist ja hier wie opernball wie dopermann wie heiliges nein eiliges gefährt und die freunde freuen und zerstreuen und vertrauen und veruntreuen und vergeben was sie nicht haben, leicht fällts, der fels hadert, die zweifel glänzen, finger nageln. am ende wird immer ein kreuz gemacht. wahl der urnen, nokturnen, verschaffung, kinderland, minderbegabtes räuspern an der klagemauer, wie hätten wirs denn gern, oder was bleibt, was trägt man jetzt, wieder cross oder doch lieber quer also gewehr, der mut kommt beim schießen, der appetit beim bluten. alles endet hier: rotes rauschen.

Freitag, April 05, 2019

819




zu hilfe zu hilfe zu spät


Ich weiss nichts, ich weiss gar nichts. Ich schwatze den ganzen Tag wie eine Amsel oder besser wie eine Feldlerche, hoch oben über den Leichen fliegend und trälltrillernd, schillernder Bubikopf von den Rändern der Muße, der die Jünger der Buße maßlos bezürnt, sollen sie doch freiweg ins Holz ihres eigenen Scheiterhäufchens rennen, und mit ihrem Zünd hölzern klappern, es wird nichts mehr mit uns, es wird nur Schillern, und was soll das sein, das Nichts, weil es kein Gold bringt, das Nichts, nur die Galle der Schuldner und Knebler, als wäre ein Gewinn für einen statt für viele irgendetwas wert, Mehrwert. Meine Leere ist die Weite obenauf, das Sühnehäubchen können Sie deckeln und behalten, die Übermutigen, die Saulhelden und Flatulenzler. Sprechen Sie mir nach, laut und häuslich, und sehen Sie sich vor. Alles jetzt!

Mittwoch, April 03, 2019

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bleisatz oder goldwort

konkrasische poatrie, phonetische fische, zauberhafter sauberstab, einzelschliff, verdun oder verdunstung, die hypotheken atmen, aber schwer, läuse füllen das dilemma, erfüllen das schöpfersche verdikt, sauge, säuger, blase, balg. wir hatten uns das anders alles, mehr so vorgesellt, nachgeäffchend, bei nahe, oder fast. also mehr so hinter sinnig, aber vor her (hier!) war nicht viel, die öffentliche hand, oder der private fuß, oder das vielgelobte Land, aber
man
muss
doch
auch an später denken, an pater präter, oder an puter pieter, die rote flocke, meine füße glühen immer noch von vorn, vom aus probieren, aber das war nicht das ende, vor dem pfoto die blende, und hinterher wieder das licht, oder die lichtung, den scheitel hatte keiner auf der rechnung, was solls, was greifts, die vögeln wissen schon von früher, wann der abend wird. und alle reden wieder nur rüber übers wie. egal, kämme raus, und ein schön gesicht.


(nichts muss die kunst, gar nichts!)


Betragen & Betrügen 2009

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