Samstag, April 14, 2007

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Bei sich, und ganz bunt

Samstag oder die Nasenbären: wie das kuckt! In der oberen Hälfte eines Gesichts befinden sich die ausgehenden Organe, in der unteren Hälfte die eingängigen, oder war es umgekehrt? Oder waren es die Anorgane? Oder war es von der Situation abhängig? Waren es doch die Ameisenbären? Aber haben Ameisen überhaupt Nasen?

Mangelndes Verständnis kann man hier keinem vorwerfen. Eher hinterher schmeißen. Eher den Berg hoch schießen als die Kugel ins Rollen bringen. Mein Denken ist mir immer einen Schritt auf der Tastatur voraus, ich denkschreibe zu schnell für mein beschränktes motorisches System. Ein Lektor würde verzweifeln an mir. Ein Lektor! Na ja. Nun denn. Im wesentlichen liegt die Kunst der Fuge darin, keinen Zement abzubekommen, oder noch besser: keinen Beton. Alles andere kann warten. Alles andere ist Benzin. Flüchtig, und es macht Schatten. Alles weitere wünsche ich hiermit aus dem Weg zu nehmen. Schatten, Schatten, Würgemal. Und ich immer mittendrin. Heute ist kein Tag, um in der Sonne zu baden. Womöglich ohne Hose. Aber mit Schwarte.

Samstag, und Mars und Konsorten sind auf dem Weg, und unterwegs, aber nie auf der ganzen Linie. Die ist unterbrochen, die ist nicht fertiggestellt worden in einem Zug. Die Arbeiter sind verstört, die Kreide ist nass, der Wolf ist gekommen und hat sie sich geholt, was weiß denn ich. Jedenfalls ist eine Störung aufgetreten. Hat groß den Stiefel gemacht, und das mit Hausschuhen, man stelle sich vor! Keine wirklich große Sache, vielleicht 42.

Und weniger die Gleisbauarbeiten haben mich gestört, als das ewige Kreischen der Gründerväter vorne auf der Lokomotive. Ja wo bleiben wir denn, ja wo sollen wir denn hin. Eine Generation weiter als die Dschungelkämpfer des Wahnsinns sind die Nachkommen schon begierig auf neue Erfahrungen, mit den schönen neuen Werten, die der Konsum ihnen in die Ohren stellt. Hören Sie mal die neuen Farben, wie die knistern, ist das nicht schön? Die Wimpern knistern, die Augen knistern, die Haut knistert, überall ist ein großes Knistern. Sogar aus den Bäumen fällt ein Knistern, aus dem Himmel sowieso. Das ist eine Kunst, das haben die Hersteller so gewollt, das ist jetzt Trend. Ja, die großen Marken haben vorgeknistert, dann sind die anderen hinterher, und jetzt, einfach fabelhaft. Dieses Knistern! Hören Sie doch! Na, die Provinz mault wieder oder noch oder verstummt ganz, stark wie immer in der Gewohnheit. Aber das wird schon, wenn unsere Teams da auftauchen, und vorher wird auch im TV geknistert, wir machen eine Kampagne daraus, eine grundsolide Kampagne: Das Knistern Deiner Welt! Ja, das hat etwas, das schönt mir die Bilanz und gut, ich knistere auch, ist ja nichts dabei. Das macht man eben heutzutage. Und für den Rest, da haben wir ganz andere Sachen.

Nur hier und heute: Marmeladenhäute! Leute! Dicke, fette, rote Beute! Echte süße Marmeladenhäute! Es schlotzt!

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