Newton und kein Ende
Mona und Lisa verliefen sich im Wald. Sie kamen an ein Häuschen, ganz zuckerstubenfein. Da wohnt ein altes Männchen, mit dünnem Spinnenbein. Mona sagte, lass uns das Männchen umgarnen und dann umbringen und anschließend aufessen. Ich habe Hunger. Lisa sagte, Du mit Deiner dummen Fresserei. Lass uns das Männchen mästen und hüten, und wenn wir nett zu ihm sind und ab und zu besonders nett, wird es uns sein zuckerstubenfeines Häuschen vererben und wir müssen nie wieder Hunger leiden. Ganz besonders Du nicht. Außerdem haben wir dann immer ein zuckersüßes Dach über dem Kopf. Außer wenn es regnet. Aber das ist eine andere Geschichte. Und jetzt lass den Fensterladen in Ruhe! Mann, maulte Mona, das ist ein Lebkuchen, Du verstehst, Leb-Kuchen? Sie schnaufte und kaute und schluckte den halbzerkauten Brei schnell in sich hinein.
Das Spinnenbeinmännchen hatte alles über die hochsensible Abhörtechnik seiner Außensperranlage mitgehört. Es lächelte fein und kratzte sich am Spinnenbein. Dann dachte es, dass sein Freund Ali-Bi, der Insgeheim-Botschafter und Fezträger, ihm erst gestern wieder von seinem Wunsch nach einer reizenden Hala-Li-Partnerin erzählt hatte. Die beiden da draußen waren allerdings wohl nichts für seinen Geschmack. Das Männchen lächelte Mona und Lisa noch einmal extrafein zu und gewährte ihnen mit königlicher Gelassenheit einen letzten Gruß. Dann katapultierte er sie mit einem der Hochdruckkatapulte seiner Verteidigungsanlage weit über die Wipfel und Gipfel des Waldes, über die Täler und Senken der Ebene, bis an den Randbezirk des schrecklichen Meeres, wo die einäugigen Makelaken hausten, die sich immer über die merkwürdigen Dinge und Geschöpfe wunderten, die da ab und an durch die Lüfte zu Ihnen hergesaust kamen. Natürlich wunderten sie sich nicht allzulange, und akzeptierten die göttlichen Luftsauser schon nach kurzer Zeit und gerne als Himmelsgaben, die Sie genüsslich bei eigens dafür angesetzten Stammesfesten rösteten und verspeisten. Lisa aber hatte während ihrer letzten rauschenden Luftfahrt noch Zeit für ein kurzes Nachdenken. Scheiße, dachte sie, Scheiße, Scheiße, Scheiße! Das waren gar keine Gänseblümchen! Das waren Mikrofone!
Dienstag, März 20, 2007
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