Alles anders, auf der Alb
Wieso haben wir hier immer so schweres Wasser? Das macht mir den ganzen Tee kaputt. Das macht mir immer die Tassen kaputt. Und die Kanne hat auch schon Risse. Haben Sie Kinder? Wir auch. Aber nicht mehr hier. Sie sind weg, in den Süden, wo die anderen Kinder sind. Die Reichen haben uns die Kinder weggenommen. Und lassen sie jetzt für sich arbeiten. DIE REICHEN SIND UNSER UNGLÜCK! VERFLUCHT SOLLEN SIE SEIN, DIE REICHEN! VERFLUCHT!
Das Land atmet. Das Land atmet auf. Das Land atmet ab. Das Land atmet schwer. Immer mehr, immer tiefer kommen die Hügel in das Tal. Das Land atmet schwer. Aber was kümmern schon die Bauern. Die meisten kommen nur noch über die Felder zu den Maschinen. Es ist eine Pest! Früher waren wir zu zehnt bei der Ernte. Heute fülle ich morgens die Maschine, und rolle alleine mit Gedröhn auf die Felder. Ich sitze im kühlen Käfig, draußen brennt die Sonne. Es ist so heiß! Es ist so unmöglich heiß. Mir wird die Stirn ganz schwarz, das viele Öl unter mir im Tank, das ganze Öl überall um mich herum. Schwarze Erde, schweres Öl. Immer schwerer. Wie aus der Sonne gefallen, getropft. Ein Tropfen hier, eine Bahn da. Das Öl wird uns unter sich begraben, wenn es erst den richtigen Weg gefunden hat. Wir werden im schwarzen Öl ersaufen. Es steht uns schon bis zum Hals. Bis unter die Stirn.
Samstag, Mai 19, 2007
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