Samstag, November 29, 2014

667






Das Irrlicht ist ein Schneckenschiss

Wotan der Wirkliche und Martin der Unscheinbare suchten nach dem Lichtschalter. Dabei hätte ein Blick hinter die Vorhänge genügt. Ich leg mich wieder hin, ruft Wotan. Nie ist er so richtig aus den Federn gekommen. Wahnsinn. Martin grübelt und gräbt. Warum die Gans auch nie aus den Puschen wollte. Immer nur in den Gänsestall. Die Magd nickt weise, dann verlässt sie nackt Martins Oberstäbchen. Der hätte ihr noch gern eine Weile aufs Hinterteil gestarrt. Aber vordergründig ist da kein Platz für. Es ist eng in Martins Kammer. Das Zwielicht und der Neon sitzen sich auf der Pelle. Die Wurst stinkt. Nasenöl wäre eine Lösung. Martin macht das Licht aus. Der Hammer fällt. Der Nagel klettert zurück ins Loch Einmal ist keinmal. Ein Dübel mehr, und wir sind eine Wand. Oben im Himmel herrscht eitel Sonnenschein. Den Hässlichen dämmert langsam die Erkenntnis. Schopenhauer. Blitzschlamm. Einfaltspinsel. Wir müssen die Wohnung streichen. Nicht immer nur streicheln, mit Augen und Wimpern, mit Worten und Weisen. Lang lebe der Kübel! Ein Hoch auf den Kleister. Wir lieben die Leiter. Auf der Straße liegt der Reif und denkt sich seinen Teil. Gibt ihm ja keiner was. Kriegt ja keiner was geschenkt. Vor allem, wenn er Reif ist. Reif sind wir sowieso alle irgendwann, denkt sich Wotan der Wirkliche und steigt endlich aus den Federn hinunter zu den Achsschenkeln und Radmuttern. Hallo Mädels, denkt Wotan leise, und schläft wieder ein. Kein Staat zu machen mit dem Kerl. Und Martin klimpert mit den Augen. Oder was sonst gerade an seinem Kopf hängt.




Keine Kommentare:


Betragen & Betrügen 2009

Blog-Archiv

poeblo uebernimmt keine Verantwortung oder Haftung fuer die Inhalte externer Websites

Mail: poeblo@web.de