Dienstag, November 18, 2008

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Wie der Gernoth Hans einen Hahn gerade bog

Ich will einfacher schreiben. In Zukunft werde ich es einfacher schreiben. Das Wetter ist schön. Mein Haus ist schön. Unser Hund ist schön. Wir haben gar keinen Hund. Und ich habe kein Haus. Das ändert aber nichts. Beide sind schön. Und das Wetter ist auch schön. Immer. Man muss nur weit genug nach oben hinaus. Das gilt auch für Gedanken. Das gilt auch für das Denken. Im Kleinen ist es eng und schmutzig. Im Großen wird es hell und licht. Die großen Denker waren alles geistige Ballonfahrer. Wobei niemand etwas gegen kleine schmutzige Gedanken sagen könnte oder wollte. Aber das große Erhabene findet man nur im Erhobenen. Das wussten auch die neuzeitlichen Christlichen. Deswegen der Kirchturm. Ein Kirchkeller erschien Ihnen unpassend.

Zurück zum Hund. Der Hund hat den Wetterhahn gefressen. Das ist nicht sehr schön, weil er jetzt immer so quietscht beim Gassi-Gehen. Aber auch nicht so schlimm. Weil das Wetter wird ja weiter schön. Damit das so bleibt machen wir uns jetzt Stelzen. Und dem Hund ziehen wir den Hals lang. Das klingt schlimmer als es ist. Schließlich haben wir gar keinen Hund. Aber einen Glauben. An das viel schöne Wetter da oben. Das ist doch was, oder? Das ist doch auch was. Das ist eben auch was wert. Unsere Aktien steigen. Zum Glück. Unser Glück.

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