Dienstag, Juni 10, 2008

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Auf einer Insel, ein trockenes Brötchen

...In einem Raum nebenan in einem Traum obenan, in einem unverzweigten Lichtschacht also, mein Traum ist ein Lichtschacht, von unten nach oben, bildlich gesprochen, rein geographisch sähe das anders aus, weniger röhrig mehr flächig, und ja, da fehlt ein Komma. In meinem Traum fehlt nichts, also in meinem Traum da ist eine Schachtel, die Schachtel ist ganz aus Holz, da setz ich mich rein und mach den Deckel zu, das Licht ist weg und man riecht nur noch das Holz. Das wars. Das wars? Ja. Oder nein. Das ists. Das ist mein Traum. Eine Schachtel, also vielleicht besser eine Kiste, aber Schachtel klingt irgendwie freundlicher. Und mein Traum ist ein freundlicher Traum, der will nicht provozieren. Schwester! Ein Bier!


...Hauchrote Untertöne, unser Klavier ist wieder sowas von zartrosa nett, das muss anders werden, werft ihm etwas Dreck zu, Dreck ist gut, Dreck macht einen hart, Dreck ist was zum Fressen gern, das verbessert den Anschlag, nicht nur beim Klavier. Ich liebe den Dreck. Solange er mir nicht zu nahe kommt. Schreiben Sie das mit. Sie schreiben mit Gel? Oh, geil...


...Als er sich am Abend dem halbfertige Haus näherte überkam ihn eine Beklommenheit wie von verstockter Furcht, als er zum offen First hinaus in das von milchigem Weiß verrauhte Fernblau sah. Als wenn es eine Sünde wäre, das Haus abzudecken mit einem Gerüst aus gehackten Holz und geschmolzenem Teer und und dem Himmel so den freien Einblick und den Menschen so einen freien Aufblick zu verwehren, als hätte man mit dem Schleier der Konstruktion und der Baukunst die Sünde unter die Menschen gebracht, für den lächerlichen Schutz von ein paar Jahren in versteckter Dunkelheit oder unter künstlichem Gelicht.

(Nachts splitterte Glas unter schrecklichem Geheimnis)

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