Montag, Februar 19, 2018

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Fettucine mit Glasfrosch

Mozarts Zauberflöte war eigentlich ein ganz banaler Besenstiel, aber der Meister klemmte ihn sich so gekonnt in die salzburgerischen Mundwinkel, dass es passte. Eine Brezel weiter rollte schon der Wagner vorbei und brunhildetete in die Ecke. Wolferl dachte an Straußeneier, Richard an die Sauerkrauts, die daheim verbliebenen. Sein Barett war nicht von schlechten Eltern. Aber der Leberkäs hinter dem Flügel lebte auch nicht schlecht, er roch nur ein wenig. In der Deutschen Datschenoper war das aber kein Grund, eher eine Untiefe. Zurück zur Brunft. Wenn der Hirsch ruft, kennt der Jäger keine Gnade und greift sich in den harschen Schritt, nur zur Kontrolle. Im Wald ist schließlich alles nur eine Frage des Interlekts und der Kragenweite, Horn hinten, Horn oben, Horn unten. Von vorn erklingen immer Glöckchen, von hinten dröhnt der Gong. Schlussakkord: Wagner reitet auf einer wilden Waldsau in einen vulkanösen Sonnenuntergang. Mozart immer hinterher, mit Pallatschinken schmeissend. Wie früher, in der Verbindung. Aber das Telefon hat längst ausgedient, der Genießer denkt und schweigt. Oder lässt es krachen.

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