Montag, Oktober 20, 2008

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Huflattich oder auch: Nasenschweiß

Hoppla, sprach der Affe und klammerte sich ins Genick, haste was willste mehr und mehr, aber schnellschnell, und denk an die Folgen, also die hinter Dir. Sah ein Knab ein Döslein stehn, Döslein voller Scheiße. Stand aber Künstler-Scheiße drauf, merde des artiste, deswegen war dös Dos was Besonderös und musste mit nach Hause. So. Und Sack. Eingezackt. Zum Aufmachen und Nasenflügeln fehlte dann aber doch wieder der Schnitz oder Schneid oder Mut. Aber man hatte, und man hätte dürften, wenn man gewollt hättete. Oder wenn dann der hand- und fußgestrickte Pullover der armen Mutter versagte und die Kälte einem unters Leder koch, nein kroch, dann würde man den Exkremente-Tresor öffnen und den Beinen Arbeit geben können, auf dass sie sich verdient machten um den energetischen Gesamtzustand des Systems, run, run, run! Viktor und Viktoria. Donner und Doria. Kackke und Kokolores. Kunst macht schnell. Rasende Begeisterung. Und hoch die Tassen! Schnabel auf! Gründeln heisst auch der Sache auf den Grund gehen, also auf den Geist, und da sind wir wieder nahe beim Leichenblassen. Nein. Da ist mir jetzt zuviel Gift in der Diskussion. Hier und heute, ein fröhliches Grubenlied, und dann aber ab in die Kammern, wo die Elfi wartet schon mit dem heißen Saft, also Tee. Von wegen Kernspaltung - Dosenscheiß!

(Mitunter sägte ein gewaltiges Barmen an den Säulen der Kathedralen.)

(NZV: nur zur Verklickerung: im Jahre 1961 füllte der italienische Arte Povera Künstler Piero Manzoni menschliche Exkremente in Dosen, verschloß sie fachgerecht und versah sie mit einem Etikett mit der Inhaltsangabe Merda d´Artista. Er verkaufte jede Dose für einen Preis, der ihrem Gewicht in Gold entsprach und schuf so - neben der besonderen Materialbehandlung - neue Maßstäbe bezüglich der "Wertesetzung" von Kunst.)

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