wenn es so heiß ist laufen einem die gedanken wie ein böser käse aus dem kopf
ein zähes gelbes geweiche und schuld hat nur die spd
(diese camembert-sozialisten)
Donnerstag, Juli 20, 2006
144
Dienstag, Juli 18, 2006
143
ick danke j.
ick danke j.
ich danke dia
für allet
wat so wa
un wat noch is
ick danke j.
ick danke dia
ja woll
142
frühersdorf das haus ist aus
auf pferdepflastern bollerwagnisse
zaghaft röchelt faden fingerzeigend in den östlichen gries
die bilanziermeute reibt sich rosa krawattenhälse
man solle festlich sein und farbe an die wände werfen
und alles verdrängelt zu den einwegmarken
noch etwas eingefleischtes für die hunde
doch die profiteure glauben nur das gute an sich
blauadernde grossfressen, weihrauchend das beissen betäubt
nehmt das und hier, stehlt auch davon, aus reiner liebe zum detail
endlich wuchern wieder die barockbalkone
und von lila dächern perlt fetter stolz
wen kümmert da schon rost am eisenherz
Montag, Juli 17, 2006
141
05:57 zuviel blutdurst macht die zähne lang. zuviel eifer frisst das herz. zuviel kerzenlicht fördert die verdauung.
10:13 rolf sagt: alle länder, die mit m anfangen, sind mies. malaysia, mexiko, marokko. maden-württemberg.
13:57 du musst den leuten zeit lassen, mit deiner moralischen inkontinenz schritt zu halten. niemand lässt sich gerne anpinkeln. auch nicht von einem genie.
20:16 achilles war halb mensch, halb prophet. als man ihm die ferse aus dem staub hob, war nichts zu entdecken. außer einer luftpostmarke.
Sonntag, Juli 16, 2006
140
sonnenflecken blinzeln
auf dem verstrohten klee der mark
reiner wein und feines tier
das gemeine volk liegt eng beisamm
unter niedrig segelnden wolkentischen
solange wie die gäns noch keult
und der bien noch summt
heut wird kein kork mehr
zurück in grünes glas gepresst
139
hackbeilend keilte mir der kleinmut damals dortzulande die ersten zarten triebe weg, auf dem land da wo die metzger wohnten, rote gutgesichter, die schürzen täglich frisch gewaschen und kein aufruhr vonnöten wenns da was gab wars ein gelage ein gemenge kein gemengele und dort unten tief im schwaben hängern sie den mist noch immer auf die felder weil ihre ernte immer noch so ist wie die familie es sich ins blut versprach
Samstag, Juli 15, 2006
Freitag, Juli 14, 2006
137
aschgraue plastiktüte
mit wachsgelbem sonnengesicht
geplatzte illusion
aus der unterzeile der gesellschaft
ein fuß
halbes ohr
der kopf dazu und
schmutziges haar
und das wuchern von erkenntnis
da könnte auch ein anderer
als puppenkörper sein
Donnerstag, Juli 13, 2006
136
ich kann es nicht mehr hören
ich kann es nicht mehr hören
ich kann es nicht mehr hören
(meine ohren sind zu)
ich kann es nicht mehr hören
ich kann es nicht mehr hören
ich kann es nicht mehr hören
(meine ohren sind zu)
ich kann es nicht mehr hören
ich kann es nicht mehr hören
ich kann es nicht mehr hören
(meine ohren sind zu tief)
ich kann es nicht mehr hören
ich kann es nicht mehr hören
ich kann es nicht mehr hören
(meine ohren sind zu tief in das wasser dieses sees abgetaucht, den ihre traurige stimme jeden morgen mit neuem tiefgang füttert, er wird eines tages überlaufen und das ganze land überschwemmen, auch das stolze bäumchen unserer liebe, und das einzige das ich dann noch hören werde wird das abendliche rülpsen unserer walfisch-nachbarn sein, und das ist auch nicht schön)
Mittwoch, Juli 12, 2006
135
cattera o cattera
vorsterb brachliegt die landsch
und der damp ohlein kahm duhn nicht mehr
wollusien vermeert nist schlickers
absends keert mir die kuhle glud ins obrschtieb
verbrachere verbrochera kam kamerra diebs italii gezinkel
brutual breewein kosst merdyschock
kardatsch glühwurz bisz haarez musterfa
(schlung!)
134
als ich das haus des despoten verließ
brannte meine stirn vor glück
als ich das haus des despoten verließ
kehrten mir die farben zurück
als ich das haus des despoten verließ
sah die angst mir lange hinterher
und es verließ mich der faule stolz
als ich das haus des despoten verließ
an der einen hand das staunen
an der anderen das kleine wunder
Dienstag, Juli 11, 2006
133
und nie faul und immer reif
und selten für jeden und manchmal für sich
und viel alleine und auch wieder nicht
und oft daneben und mitten aufs maul
(klatschmohn hieß das glück)
also vergessen wir die vergorene zeit
bei einer flasche gin und einer tür
um sie hinter uns zu zumachen
Sonntag, Juli 09, 2006
131
und das gelbe licht der häuser
fällt uns abends vor die füße
hingeworfen wie ein müder blick
nehmt euch was ihr braucht
aber nehmt euch nichts zu herzen
eine mutter weiter ist wieder glaube im haus
und der minister schickt die soldaten
ihm den weg zu räumen für seinen schönen wagen
uns schweinevieh borsten sich die widerworte
in den hals und in den mund
wir bersten still
platzen stumm vor uns hin
Samstag, Juli 08, 2006
130
glaubst du wenn du still bist
wird man dich nicht sehen
glaubst du wenn du klein bist
wird man dich nicht hören
glaubst du wenn du lieb bist
wird man dich nicht bestehlen
glaubst du wenn du arm bist
wird man dich nicht hassen
dann glaubst du auch dass
wenn man rote hemden trägt
wird man präsident
Freitag, Juli 07, 2006
10X12(et 9)
dann ist ihm ein gedanke groß geworden, dass der tod nämlich nichts als eine tür sei, eine kleine schiefergraue tür in einer wild bewucherten mauer, ein grauer fleck im saftigen sich himmelwärts türmenden grün, eine kleine unscheinbare, schmutzige tür, und während er noch dachte warf sich ihm schwer die angst auf den gedanken, dass er den tod als klein und schmutzig bedacht hätte, und dass der ihm das übel nehmen könnte, und das schon bald. zu bald.
Donnerstag, Juli 06, 2006
10X12(et 8)
hoch auf schrägt das zukunftsdach
so nah am überschau
hält die liebe not dann wieder
unsere schultern eng zusammen und
die gehende generation staunt still
vor dumpf stehenden gewässern
flaches gelächtert und hinterstirnig
begräbt sich die wut
aber wo dunkel eine bitte ist
glüht manchmal ein weg
und nur ein könig findet nichts am zaun
(ein könig lässt suchen)
ganz bürgerlich zählt jetzt nur eins:
fort und im weitesten sinn schritte zu machen
so mühsam das bein sich auch hebt
bei meinem entenverstand
Über mich
Mail: poeblo@web.de